ROUNDUP/Lufthansa und Gewerkschaften
Bund soll Wettbewerbsfähigkeit erhalten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa und zwei ihrer Gewerkschaften haben an die Bundesregierung appelliert, die Wettbewerbs- und Investitionsfähigkeit des von der Corona-Krise schwer getroffenen Unternehmens zu erhalten. In einem Brief an die Bundesminister für Finanzen und Wirtschaft legten sich die Unterzeichner auf das gemeinsame Ziel fest, möglichst viele Arbeitsplätze nachhaltig zu erhalten. Ihren am Donnerstag veröffentlichten Appell verbanden das Unternehmen sowie die Gewerkschaften Verdi und Vereinigung Cockpit mit einem Dank an die Regierung für ihre grundsätzliche Bereitschaft, ein konkretes Finanzierungskonzept zu entwickeln. Die Kabinengewerkschaft Ufo hat das Papier nicht unterschrieben.
Hintergrund ist die politische Debatte um die Ausgestaltung staatlicher Hilfen für den schlingernden Luftverkehrskonzern. In den Verhandlungen mit der Regierung sträubt sich der Konzern gegen einen direkten Staatseinfluss. Vertreter der Bundesregierung sollen im Gegenzug zu milliardenschweren Staatshilfen eine Sperrminorität, zwei Sitze im Aufsichtsrat und einen Zinssatz von 9 Prozent verlangt haben. Die Lufthansa würde eine stille Beteiligung bevorzugen und prüft alternativ eine Insolvenz in Eigenverwaltung nach Vorbild der Condor.
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"Es ist dringend notwendig, dass der Staat durch Unterstützung der Lufthansa die Infrastruktur des deutschen Luftverkehrs und damit auch die Arbeitsplätze der Beschäftigten schützt", erklärte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle. Staatliche Hilfe müsse aber an soziale Bedingungen geknüpft werden. Es gelte, "die dringend benötigten staatlichen Darlehen mit der Sicherung von Arbeitsplätzen und -bedingungen zu verbinden", so Behle./ceb/als/DP/nas