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     3010  0 Kommentare Neue Hoffnung bei Wirecard

    Kleine Hoffnungsschimmer für Wirecard-Aktionäre. Das Level von 85 scheint erneut zu halten. Wir waren am Mittwoch Abend etwas zu vorsichtig beim Feierabendtrade, hatten 85 als Startmarke ausgerufen am Mittag. Doch schon bei 87,5 drehte die Aktie. Und es gibt ein wenig neue Hoffnung, weshalb wir auch nicht voll ins Bärenlager gewechselt sind und jetzt den Leerverkäufern hinterherrennen, sondern konstruktiv neue Anlageideen auf Wirecard haben, die vertretbar sind. So haben wir in unserem Spezial im Abo-Bereich sehr gute Sachen gefunden. Die Hoffnung kommt dabei aus Frankfurt.

    Denn die Neuverpflichtung von Hauke Stars als Aufsichtsrat wird positiv gesehen. Dazu hatten wir über die Causa Markus Braun (Ablösung) und mögliche Übernahme berichtet. Das alles ändert natürlich nichts daran, dass Wirecard sich etwas einfallen lassen muss. Das sagen wir seit Jahren, doch man gibt die Hoffnung nicht auf, dass der Lerneffekt irgendwann einsetzt. Auch deshalb gibt es die NEUEN Anlagevorschläge in unserem Exklusivbereich. Diese sind hier unseren Abonnenten vorbehalten, der Fairness halber allein schon. Ebenso wie die Feierabendtrades.

    Insofern behalten wir selbstverständlich unsere Neutralität, denn wie gesagt – wir haben nichts gegen Wirecard. Und wir können es darüber hinaus verstehen, wenn heute mal die Hutschnur platzt bzgl. Wirecard. Denn was passiert, das ist nicht ärgerlich. Das ist einfach Mist.

    Aber es ist unser verdammter Job, unseren Lesern neutral das beste zu empfehlen, was man bei WDI machen kann. Und das war heute früh eben, nachdem wir 30 Minuten den Bericht studiert hatten, mit Händlern telefoniert – die klare Ansage: Raus aus Wirecard. Ob man Wirecard nun mag oder nicht, man muss antizipieren, wie Investoren agieren. Und unser Gefühl sagte uns – das wird unschön. Egal mit wem wir heute sprachen, Fassungslosigkeit all überall nach Lektüre des Berichts. Zumal dann, wenn man weiß, wie Wirtschaftsprüfer sich diplomatisch äußern.

    So einfach ist es und glaubt ernsthaft jemand, wir fänden das gut, was bei Wirecard passiert? Das ist ein Desaster für die Aktienkultur, dass ein Unternehmen so schlecht kommuniziert. Wir sagen nicht einmal, dass da irgendwas faul ist. Das tun viele, wir nicht. In dubio pro Wirecard, so sehen wir es. Aber – wir sind an der Börse. Nicht vor Gericht. Und an der Börse zählt Vertrauen in ein Unternehmen verdammt viel. Es ist das größte Asset, um mal in der Sprache zu bleiben. Und dieses Asset gewichten wir hoch, auch bei Anlageempfehlungen für unsere Abonnenten.

    Und da sagt die Reaktion heute – viele haben das Vertrauen verloren. Ob das Spiel aus ist für Wirecard und mehr bleibt, als nur Trading? Das hängt von einem ab – Wirecard selbst. Braun und alle Verantwortlichen müssen sich hinterfragen. Im Sinne der privaten Anleger, der Stakeholder, der Aktienkultur, der eigenen Finanzierung mit Eigenkapital. Denn lustig kann Wirecard es nicht finden, wenn man alle paar Monate um 40-50 Euro nach unten gereicht wird. Das ist einem DAX-Konzern nicht würdig. Unser ex-FTD-Kollege Tim Bartz hat es bei Spiegel Online gut zusammengefasst.

    Fünfzig Prozent der Wirtschaft ist Psychologie, so sagt man. Bei Aktien ist es ähnlich und das Überzeugen von potenziellen Investoren ist ein Kunstwerk. Man vergleiche dazu Markus Braun und Elon Musk und denke darüber nach, dass sowohl Tesla als auch Wirecard in tollen Marktumfeldern und Geschäftsbereichen tätig sind. Der eine holt vielleicht zuviel raus, der andere aber leider momentan zu wenig. Bei Wirecard ist es wie früher bei Mario Basler im Fußball. Grundsätzlich war man besonders, hatte große Talente und einem wurde ganz viel verziehen. Weil man was besonders gut konnte. Aber selbst Basler flog bei Bayern nach einer Pizzeria-Affäre raus. Weil einfach das ganze irgendwann zuviel des Guten war. Bei aller Genialität.

    PS: Dass wir WDI nicht grundsätzlich negativ gegenüberstehen, sondern im Trading aktiv sind, sieht man auch an unserem Feierabendtrade auf WDI vom Dienstag. Den hatten wir um 16.55 Uhr auf die Reise geschickt, im Abodienst.

    Diesen Trade haben wir Dienstag Abend um 18.50h beendet mit dieser mail:

    “25% in der WKN KB0Z6Z und 28% in der WKN VP1RXZ – das war der Feierabendtrade auf Wirecard. Wer jetzt wirklich in den Feierabend gehen möchte und es nicht ausreizt, der sagt „Mund abputzen“ und schließt den Feierabendtrade. Die Aktie hat sich auf 102 Euro berappelt.

     

    Vg schönen Abend und bis morgen früh

     

    Euer TEAM FR”




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Neue Hoffnung bei Wirecard Kleine Hoffnungsschimmer für Wirecard-Aktionäre. Das Level von 85 scheint erneut zu halten. Wir waren am Mittwoch Abend etwas zu vorsichtig beim Feierabendtrade, hatten 85 als Startmarke ausgerufen am Mittag. Doch schon bei 87,5 drehte die Aktie. …