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     346  0 Kommentare Corona-Crash: Jetzt einsteigen?

    Nach dem Börsen-Crash im Zuge der Corona-Krise lautet die häufigste Frage von Anlegern an uns im Itzehoer Aktien Club: „Soll ich jetzt günstig an der Börse einsteigen?“. Diese Frage stellte mir auch Christian P. aus Kiel, als ich ihn vor wenigen Tagen am Telefon beriet. Meine Antwort fiel mir aufgrund der aktuellen Börsenlage ungewöhnlich leicht. Sie lautete: „Auf keinen Fall!“. Am gleichen Tag, nur wenige Stunden zuvor, hatte sich Karl-Heinz M. aus Hamburg mit derselben Frage an mich gewandt. Auch da lag die Antwort aufgrund der aktuellen Börsenlage auf der Hand. Sie lautete: „Unbedingt!“. Zwei Anleger, ein und dieselbe Frage zum Börseneinstieg und zwei völlig verschiedene Antworten, wie kann das sein? Nun, Christian P. aus Kiel, Mitte 30, erzählte im Gespräch, dass er frisch vermählt sei und die weitere Familienplanung im Blick hätte. Seine zusammengesparten 50.000 Euro sollten im Rahmen eines im kommenden Jahr anstehenden Immobilienkaufs als Eigenkapital dienen. Ein so kurzer Anlagehorizont ist für die Geldanlage in Aktien jedoch per se ungeeignet. Wer weiß schon, wo die Kurse in einem Jahr stehen? Allemal Mitten in der weltweit größten Gesundheitskrise seit über 100 Jahren? Was, wenn die Corona-Krise erst am Anfang steht und die Kurse in den kommenden Monaten nochmal um 20 oder 30% einbrechen? Und wenn ausgerechnet dann das Geld für den Kauf des sehnlichst erträumten Eigenheims benötigt wird? Die Investition seiner 50.000 Euro in Aktien wäre für Christian P. folglich hoch spekulativ, weshalb ich ihm nur dringend davon abraten konnte. Für Karl-Heinz M. aus Hamburg hingegen war die Situation eine andere: Als frisch gebackener Ruheständler hatte er gerade eine Lebensversicherung in Höhe von fast 300.000 Euro ausgezahlt bekommen. Geld, dass er aufgrund seiner üppigen Pension und seines bereits abbezahlten Hauses auf absehbare Zeit nicht benötigt, das aber dennoch rentabel für ihn arbeiten soll. Für ihn stellen die stark gefallenen Kurse an der Börse daher eine willkommene Einstiegsgelegenheit dar. Unsere gemeinsame Überlegung dazu: Langfristig steigen Aktien, allen Krisen zum Trotz. Erwartet man den DAX deshalb im Jahre 2030 bei 20.000 Punkten – und das dürfte angesichts des langfristigen Aufwärtstrends an der Börse eher konservativ geschätzt sein – resultiert daraus bei einem Einstiegsniveau von fast 14.000 DAX-Punkten, wie wir es noch im Februar hatten, ein Renditepotenzial in den kommenden 10 Jahren von rund 40% bzw. rund 3,5% pro Jahr. Nicht sonderlich üppig. Dank des jüngsten Corona-Crashs sieht die Situation allerdings deutlich attraktiver aus: Beim aktuellen Einstiegsniveau von rund 10.000 DAX-Punkten ergibt sich bis zum Kursziel bei 20.000 Punkten im Jahr 2030 eine glatte Verdopplung des Vermögens in zehn Jahren bzw. ein Renditepotenzial von rund 7% pro Jahr. In Nullzins-Zeiten ein mehr als attraktiver Ertrag. Doch müsste man das Kursziel von 20.000 DAX-Punkten im Jahr 2030 nicht angesichts der aktuellen Krise nicht nach unten anpassen?  Ich denke nicht. Schließlich hat die Börse in den letzten 120 Jahren schon zwei Weltkriege, Hyper-Inflationen, Weltwirtschaftskrisen, Währungsreformen und mit der Spanischen Grippe die Mutter aller Pandemien überstanden. Auch die aktuelle Corona-Krise wird sich daher rückblickend nur als temporärer Rückschlag erweisen, ohne den langfristigen Aufwärtstrend der Börse wesentlich zu beeinflussen. Für langfristig orientierte Anleger gilt daher: Jetzt einsteigen!





    Jörg Wiechmann
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    Jörg Wiechmann ist Gründer und Geschäftsführer von Deutschlands Aktienclub Nr. 1, dem Itzehoer Aktien Club (IAC). Bereits seit seiner Gründung im Jahr 1998 setzt der IAC konsequent auf internationale Qualitätsaktien wie Coca-Cola, Microsoft oder BMW. Ziel des Itzehoer Aktien Clubs ist die Förderung der Aktienkultur in Deutschland. Dazu bietet der IAC seinen Mitgliedern neben der Möglichkeit einer Investition in den IAC-Clubfonds wertvolle Informationen in Form von monatlichen Geldratgebern und Depotberichten sowie bundesweiten Börsen-Seminaren. Anmeldung zum Newsletter unter www.iac.de/newsletter_wo.
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