The Pains of Factor Investing
Factor Investing (Smart Beta Investing) hat in der Vergangenheit langfristig eine Mehrrendite gegenüber marktneutralem passivem Investieren produziert – bei ähnlicher Volatilität. Dennoch treten immer wieder Zeiträume von mehreren Jahren auf, in denen eine bestimmte Faktorprämie unterperformt, so auch die berühmte Value-Faktorprämie seit nunmehr gut zehn Jahren. In diesem Blog-Beitrag zeigen wir auf, warum das "normal" ist und warum vielleicht gerade jetzt ein guter Zeitpunkt ist, eine solide Factor-Investing-Strategie umzusetzen.
Der vorliegende Blog-Beitrag ergänzt unsere im Mai und Juni 2019 erschienenen Beiträge zu Factor Investing "Factor Investing – die Basics" und "Integriertes Multifactor Investing" und komplettiert unsere Trilogie zu Smart Beta Investing. Interessierte Leser, die noch nicht hinreichend mit Factor Investing vertraut sind, sollten zuerst diese beiden früheren Teile lesen.
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Factor Investing, also das regelbasierte Übergewichten sogenannter Faktorprämien wie beispielsweise Value und Small Size in einem Aktienportfolio, hat in der Vergangenheit über hinreichend lange Zeiträume zu einer Mehrrendite gegenüber "marktneutralem" Investieren geführt, bei dem die Marktkapitalisierung einer Aktie als Gewichtungskriterium im Portfolio herangezogen wird. Die Marktkapitalisierung (auch Börsenkapitalisierung oder Börsenwert genannt) einer Aktiengesellschaft ist der Aktienkurs multipliziert mit der Anzahl der umlaufenden Aktien (der Marktwert des Eigenkapitals des Unternehmens). Das Risiko gemessen an der Volatilität (Schwankungsintensität der Renditen) war bei Factor Investing etwa gleich groß wie bei marktneutralem Investieren. Die Einschränkung "hinreichend lange" muss in diesem Zusammenhang betont werden, da eine gegebene Faktorprämie nicht in jedem Jahr und nicht einmal über jeden Drei-, Fünf-, Zehn- oder im schlechtesten Fall sogar 20-Jahreszeitraum positiv sein muss. Das ist für die Anwender von Factor Investing (nachfolgend "FI" abgekürzt) zwar nicht erfreulich, muss aber letztlich so sein, weil die mit Faktorprämien erzielbare Mehrrendite sonst ja risikofrei erzielbar wäre – dann wäre sie jedoch schon längst wegarbitriert.
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