Aktien Frankfurt Eröffnung
DAX weiter impuls- und richtungslos – USA-China-Konflikt schwelt weiter
Am deutschen Aktienmarkt heißt es weiter volatil seitwärts und diese Schaukelbörse könnte so noch einige Wochen anhalten. Eine wirkliche Richtung fehlt weiterhin. Nach unten ist die Börse durch das zusätzliche billige Geld der Notenbanken und die Rettungsschirme der Regierungen relativ gut abgesichert, nach oben begrenzt der derzeitige desolate Zustand der Wirtschaft weitere Kursgewinne, Kurstreiber sind erst einmal nicht in Sicht.
Im Hintergrund schwelt zudem die Angst vor einer Neuauflage des Handelskriegs weiter. US-Präsident Trump will in spätestens zwei Wochen final sagen können, ob sich China an die Absprachen aus dem Handelsabkommen halte oder nicht. Unterdessen berichten chinesische Medien, dass China als Reaktion auf die wachsenden Spannungen mit den USA noch mehr US-Staatsanleihen verkaufen könnte. Dies würde zu steigenden Zinsen in den USA genau zu der Zeit führen, wo die Neuverschuldung wegen der Corona-Krise in die Höhe schnellt. Wäre da nicht die amerikanische Notenbank, die mit einem unendlichen Aufkaufprogramm die Zinsen niedrig hält und auch diesen Effekt vermutlich noch auffangen könnte.
So würde nun auch Chinas Regierung darüber nachdenken, ob die eigene Notenbank nicht spezielle Corona-Bonds direkt kaufen solle, um die wachsenden Ausgaben der chinesischen Regierung zu finanzieren. Helikopter-Geld für die Regierung also. Und die brasilianische Notenbank senkt den Leitzins um 75 Basispunkte auf drei Prozent, weil sie feststellen musste, dass der wirtschaftliche Einbruch weitaus größer ausfällt als erwartet. Brasilien leidet zusätzlich an der geringeren Exportnachfrage nach Rohstoffen, da China nun mehr Rohstoffe statt aus Brasilien aus den USA importiert.
Man blickt an der Börse nun aber auch schon auf den morgigen Freitag: Die Vorabschätzungen für die Arbeitsmarktdaten aus den USA lassen Schlimmes erahnen: 20 Millionen weniger Beschäftigte außerhalb der Landwirtschaft (NFPs) im April und eine Arbeitslosenquote von 14 Prozent, nachdem diese im März noch bei 4,4 Prozent gelegen hat. Und dabei dürfte für die weitere Entwicklung der Börsen auch nicht wirklich entscheidend sein, ob die tatsächlichen Zahlen dann darunter oder darüber liegen. Vielmehr liefern die Daten noch einmal die Erkenntnis, dass wir uns inmitten der Krise befinden und kein Anleger derzeit weiß, wie das Ende der Krise aussieht, geschweige denn, wann es erreicht wird.
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