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    ROUNDUP  219  0 Kommentare Linde wird wegen Corona-Krise vorsichtiger - Gewinnziel gekappt

    GUILDFORD/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der fusionierte Industriegase-Konzern Linde reduziert wegen der weltweiten Corona-Pandemie sein Gewinnziel für 2020. Im ersten Quartal des Jahres hatte der Dax-Konzern noch einen Gewinnzuwachs im Rahmen der alten Prognose verbucht. Der vorsichtigere Ausblick kam am Aktienmarkt indes nicht gut an, das Linde-Papier gab knapp zwei Prozent nach.

    Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie soll im laufenden Jahr nunmehr bestenfalls währungsbereinigt im mittleren bis hohen einstelligen Bereich zulegen, wie das im Dax notierte Unternehmen am Donnerstag in Guildford bei London mitteilte. Bedingung hierfür sei, dass es im dritten Quartal eine Erholung des Geschäfts gebe. Sollte diese erst Mitte des vierten Quartals beginnen, rechnet das Linde-Management im schlechtesten Fall beim Ergebnis mit einem Rückgang im niedrigen einstelligen Bereich.

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    Zuvor hatte das Unternehmen noch einen Zuwachs beim bereinigten Gewinn je Aktie von 10 bis 13 Prozent auf dem Zettel. 2019 erwirtschaftete Linde einen bereinigten Gewinn je Aktie von 7,34 Dollar. Im bereinigten Gewinn sind unter anderem Kosten für den Zusammenschluss mit Praxair nicht enthalten. Zudem will Linde weniger investieren als geplant. "Linde startete 2020 mit einer sehr robusten Bilanz und einem vertraglich gesicherten Auftragsbestand in Höhe von zehn Milliarden Dollar", sagte Konzernchef Steve Angel laut Mitteilung. Zudem habe das Unternehmen gute Möglichkeiten, das Portfolio und die Qualität der Geschäfte zu verbessern. All dies werde Linde in den aktuell unsicheren Zeiten gute Dienste leisten.

    Die Aktie verlor am Nachmittag gleichwohl rund zwei Prozent und gehörte damit zu den wenigen Verlierern im Dax. Am Markt sei man wegen der Corona-Krise zuletzt zwar schon deutlich vorsichtiger geworden, sagte ein Händler. Die Schätzungen für Linde seien merklich zurückgegangen. Allerdings laufe der aktuelle Analystenkonsens für den bereinigten Gewinn je Aktie noch immer auf ein Plus von gut fünf Prozent hinaus. Die Aussicht auf einen möglichen Gewinnrückgang habe folglich den Kurs belastet.

    Im ersten Quartal ging der Umsatz bei Linde um drei Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar zurück. Rechnet man die Währungseffekte und die weitergereichten Kosten etwa für veränderte Energieausgaben heraus, dann sind die Erlöse um ein Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Hierzu trugen auch weltweite Preiserhöhungen bei.

    Im fortgeführten Geschäft erhöhte sich der bereinigte Gewinn um rund neun Prozent auf rund eine Milliarde Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie legte um 12 Prozent auf 1,89 Dollar zu. Der operative Barmittelzufluss (Cashflow) stieg um rund ein Viertel auf 1,35 Milliarden Dollar.

    Linde ist weltweit breit aufgestellt und beliefert alle Branchen der Öl-, Chemie- und Metallindustrie genauso wie Lebensmittelhersteller und Krankenhäuser. Den Löwenanteil seiner Umsätze und Gewinne erwirtschaftet Linde in Amerika, jeweils gut 20 Prozent der Erlöse kommen aus Europa und Asien.

    Die Linde AG und der kleinere, aber profitablere US-Konkurrent Praxair hatten sich 2018 zum Weltmarktführer für Industriegas zusammengeschlossen. Sie überholten damit wieder den französischen Konkurrenten Air Liquide, der sich mit dem Zukauf von Airgas 2016 zwischenzeitlich auf den ersten Platz vorgeschoben hatte. Seit dem Zusammenschluss trimmt Vorstandschef Angel den Konzern auf Profitabilität. Dies kam Linde 2019 zugute - trotz schwacher Konjunktur machte der Konzern mehr Gewinn.

    Um noch profitabler zu werden, will Angel im deutschen Gasgeschäft Stellen abbauen, wie er bei der Vorlage der Jahreszahlen im Februar ankündigte. Bayerns IG-Metall-Chef Johann Horn befürchtet, dass bis Ende nächsten Jahres 850 der 7000 Stellen in Deutschland gestrichen werden. Der Linde-Chef wollte auf diese Zahlen bislang nicht eingehen./mne/tav/jha/




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