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     977  0 Kommentare Visa – Darum ist die Aktie ein Kauf

     

    Die Visa Aktie ist bei Anlegern beliebt. Der Aktienkurs ist in den vergangenen Jahren nahezu ununterbrochen gestiegen. Allein im Jahr 2019 hat die Aktie um 45 Prozent zugelegt und damit den S&P 500 mit 29 Prozent Plus im selben Jahr deutlich outperformt. Das hat zur Folge, dass Visa mittlerweile zu einem durchaus üppigen KGV von 32 gehandelt wird. Warum ich die Aktie dennoch für ein gutes Investment halte, erfährst du in dieser Analyse.

    Visa Aktie
    Logo
    Land USA
    Branche Finanzen
    Isin US92826C8394
    Marktkapitalisierung 382,4 Milliarden €
    Dividendenrendite 0,6%
    Stabilität Dividende 0,95 von max. 1,0
    Stabilität Gewinn 0,95 von max. 1,0

    Das Geschäftsmodell: So verdient Visa Geld

    Visa verdient für seine Aktionäre mit der weltweiten Abwicklung von Zahlungen Geld. Obwohl Visa für Kreditkarten bekannt ist, dürfte vielen nicht bekannt sein, dass das Unternehmen selbst keine Karten vergibt. Stattdessen verkauft Visa Lizenzen zur Ausgabe ihrer Karten an Banken, die diese dann an Ihre Kunden ausgeben. Die Zinsraten und Gebühren werden also von den jeweiligen Banken festgelegt, nicht von Visa. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass Visa selbst keine Kredite vergibt. Nur die Banken vergeben Kredite. Visa verdient also kein Geld durch die Zinszahlungen und Gebühren der Kreditkarten.

    Das eigentliche Geschäftsmodell von Visa ist etwas komplexer. Visa agiert während einer Kreditkartenzahlung als Mittelmann zwischen der Bank des Käufers und der Bank des Händlers. Das folgende Bild zeigt den Bezahlprozess, der beim Händler (Merchant) mit einer Anfrage an Visa beginnt. Visa leitet die Anfrage an die Bank des Käufers (Card Issuer) weiter, die für ihren Kunden bezahlen soll. Fällt die Anfrage positiv aus, wird die Bank des Händlers (Acquirer) über die autorisierte Bezahlung informiert und diese zieht das Geld von der Bank des Kunden(Card Issuer) ein.

    Quelle: https://developer.visa.com/legacy/products/vacp

    Visa ist also ein Mittelsmann zwischen Banken während einer Bezahlung per Kreditkarte. Für die Abwicklung der Bezahlungen verlangt Visa von den Banken Gebühren, ohne dass das Geld einer Bezahlung über die Konten von Visa fließt  Folglich geht Visa kein Kreditrisiko ein. Zwar erhält Visa deshalb auch keine Zinszahlungen, hat aber eine sichere und stabile Einnahmequelle durch Gebühren, die rein auf dem Volumen der Transaktionen basiert.

    So profitabel ist Visa

    Durch das Geschäftsmodell der Zahlungsabwicklung fallen für Visa nur geringe Kosten an, was zu sehr hohen Margen führt. Zudem ist das Konzept gut skalierbar. Dadurch können die Margen auch bei steigenden Umsätzen aufrechterhalten werden. Das sorgt für langfristig steigende Unternehmens- und Kursgewinne:

    Wenn man sich die Entwicklung der Gewinne ansieht, ergibt der rasante Kursanstieg durchaus Sinn. Der Umsatz ist über die Jahre stark gestiegen. Über die letzten zehn Jahre um durchschnittlich 12 Prozent jährlich. Dadurch sind der Gewinn pro Aktie und der operative Cash-Flow kontinuierlich gestiegen. Diese Anstiege kommen aus dem zuvor erwähnten Umsatzanstieg und aus Aktienrückkäufen. Viele Unternehmen nutzen Gewinne, um die eigenen Aktien zurückzukaufen. Dadurch reduziert sich die Gesamtzahl der ausstehenden Aktien, wodurch sich der Gewinnanteil, der jeder einzelnen Aktie zugerechnet wird, erhöht. Durch höhere Gewinne und Cash-Flows können natürlich auch höheren Dividenden gezahlt werden. Durch das enorme Wachstum konnte Visa in den letzten 10 Jahren ein durchschnittliches Dividendenwachstum von 25 Prozent ausweisen.

    Gewinne und Cashflows und Dividenden von Visa

    Entwicklung von Gewinn, Cashflow und Dividende bei Visa

    Wesentliche Ursache für das starke Gewinnwachstum ist der enorme Umsatzanstieg in Verbindung mit einer Erhöhung der operativen Marge. Die operative Marge, auch EBIT Marge genannt, drückt den Anteil des operativen Gewinns am Umsatz aus. Der operative Gewinn ist der Gewinn, der übrig bleibt, nachdem alle operativen Kosten, wie zum Beispiel Kosten für Personal, Werbung und andere administrative Kosten gezahlt sind. Zwischen 2010 und 2020 hat Visa diese Marge um 11 Prozent-Punkte erhöht. Sie steht nun auf beeindruckenden 67 Prozent. So siehst du auf einen Blick, dass Visa sehr geringe Kosten hat und der Großteil des Umsatzes als Gewinn übrigbleibt.  Die Netto-Marge liegt bei 50 Prozent. Das bedeutet, dass 50 Prozent vom Umsatz bei den Aktionären als Gewinn ankommt, nachdem vom operativen Gewinn auch Zinsen und Steuern abgezogen wurden.

    Das macht das Umsatzwachstum äußerst wertvoll, da ein sehr großer Teil des hinzugewonnenen Umsatzes auch tatsächlich in den Taschen der Aktionäre ankommt.

    Entwicklung von Umsatz und Margen bei Visa

    Entwicklung von Umsatz und Margen bei Visa

    Ist die Dividende sicher?

    Visa erhöht die Dividende seit 11 Jahren dynamisch im jährlichen Mittel um satte 20 Prozent und schüttet die Dividende wie die meisten US-amerikanischen Unternehmen quartalsweise aus. Aktuell ergibt sich dadurch ein jährlicher Gesamtbetrag von 1,06 Euro . Beim aktuellen Kurs von 171 Euro ergibt das allerdings nur eine Dividendenrendite von 0,62 Prozent.

    Warum fällt die Dividende trotz dynamischer Steigerung so niedrig aus? Der erste Grund für die niedrige Dividendenrendite ist die hohe Bewertung der Aktie. Die Dividendenrendite sinkt bei einem Anstieg des Aktienkurses. Zwar gibt es kein „normales KGV“, oft wird aber 15 als gesunde Mitte für viele Unternehmen angesehen. Würde Visa auf diesem KGV gehandelt werden, wäre die Dividendenrendite bereits doppelt so groß und würde über 1 Prozent betragen.

    Ein weiterer Grund für die niedrige Rendite ist die Tatsache, dass Visa nur einen kleinen Teil des Gewinns für Dividendenzahlungen verwendet. Die sogenannte Ausschüttungsquote gibt den Anteil des Gewinns/Free Cash-Flows an, der an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Bei Visa liegt dieser aktuell bei ca. 21 Prozent. Das ist sehr niedrig. Die meisten Unternehmen schütten in etwa die Hälfte bis zwei Drittel des Gewinns aus. Hier siehst du, dass Visa noch eine Menge Potenzial hat, um die Dividende weiter zu erhöhen, indem schlichtweg ein größerer Teil des Gewinns ausgeschüttet wird. In der unteren Grafik erkennst du, dass Visa bei fast 12 Milliarden USD Free Cash-Flow nur ca. 2,5 Milliarden USD für Dividenden verwendet hat. Dadurch bleiben 9,5 Milliarden USD übrig, die zum Beispiel zur Tilgung von Schulden, Aktienrückkäufen oder Investitionen genutzt werden können.

    Free Cash Flow und Tilgungskraft von Visa

    Free Cash Flow und Tilgungskraft von Visa

    Viel wichtiger als die Höhe der Dividende ist aber deren Sicherheit und das Potenzial für zukünftige Dividendenerhöhungen. Dazu ist wichtig, dass das Unternehmen stabile und steigende Gewinne erzielt. Außerdem sollten die Schulden und die damit verbundene Zinslast nicht zu hoch sein. Visa hat momentan eine Schuldenquote von ca. 50 Prozent. Wenn man bedenkt, dass Visa durch seinen starken Cash-Flow die Schulden in 4 Jahren zurückzahlen könnte, ist dieser Wert völlig in Ordnung. Eine weitere Kennzahl ist die Zinsdeckung. Sie gibt an, wie oft das Unternehmen die jährlichen Zinsverpflichtungen aus dem operativen Gewinn decken könnte. Hier erzielt Visa eine Deckungsquote von über 33. Visa hat also keinerlei Probleme die Zinsen zu bedienen und hätte selbst bei einem Einbruch des Gewinnes mehr als genug Luft übrig. Unabhängig von den laufenden Cash-Flows ist die Dividende auch mehr als ausreichend von den Cash-Beständen gedeckt. In der oberen Grafik siehst du, dass den 2.5 Milliarden USD an Dividenden 13,5 Milliarden USD an Cash gegenüberstehen. Visa hätte also genug Cash, um die Dividende für über 5 Jahre rein aus der Substanz heraus zu finanzieren.

    Nachdem wir die Sicherheit der Dividende festgestellt haben, schauen wir uns nun das Potenzial für weitere Erhöhungen an. Wie angesprochen, könnte Visa die Auszahlungsquote erhöhen. Dadurch würde die Dividende auf einen Schlag stark steigen. Zudem würde dadurch auch in Zukunft ein größerer Teil des Gewinnwachstums in die Dividende fließen. Da Visa allerdings schon seit Jahren eine konstante Auszahlungspolitik fährt, halte ich diese Möglichkeit für unwahrscheinlich. Das ist allerdings auch nicht nötig, da Visa die überschüssigen Gewinne für andere Zwecke verwenden kann, die indirekt auch das Dividendenwachstum fördern. So erhöhen Aktienrückkäufe die zukünftigen Dividenden, da der gesamte Ausschüttungsbetrag dann auf weniger Aktien aufgeteilt wird. Eine weitere Möglichkeit ist Schulden zu tilgen. Dadurch sinkt die Zinslast und es bleibt mehr Gewinn übrig. Die dritte Option ist das Geld in Investition zu stecken, welche das Umsatzwachstum sichern. Dadurch steigen die zukünftigen Erträge und die Dividende kann erhöht werden.

    Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Dividende von Visa sehr sicher ist und Aktionären auch in Zukunft kräftige Erhöhungen erwarten können.

    Ist die Visa Aktie günstig bewertet?

    Um herauszufinden ob die Visa Aktie attraktiv bewertet ist, schauen wir uns in der Dynamischen Aktienbewertung zunächst den fairen Wert basierend auf historischen Multiples an. Wenn wir hier den Prognosezeitraum im Jahr 2017 starten, bekommen wir ein Ergebnis von 184 USD pro Aktie. Das liegt leicht über dem aktuellen Kurs von 171 USD. Basierend auf Gewinn und operativem Cash-Flow landen wir für laufende Geschäftsjahr bei einem fairen Wert zwischen 155 und 160 . Die Aktie wäre demnach leicht überbewertet. Ob Visa nun fair oder leicht überbewertet ist, hängt also vom gewählten historischen Multiple ab. Dank einer stabilen Dividendenpolitik würde ich mich am fairen Wert Dividende orientieren.

    Die Visa Aktie in der Dynamischen Aktienbewertung

    Die Visa Aktie in der Dynamischen Aktienbewertung

    Wenn du den Betrachtungszeitraum im Jahr 2008 beginnen lässt, erhältst du niedrigere Multiples. Den Vergleich halte ich jedoch nicht für aussagekräftig, da Visa heutzutage deutlich profitabler ist als damals. Man sollte meiner Meinung nach also die letzten paar Jahre für den Vergleich heranziehen.

    Ich stimme dem historischen Vergleich und dem Markt zu, dass die Visa Aktie fair bewertet ist. Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und sagen, dass ich die Aktie zum jetzigen Preis attraktiv finde, da Visa ein äußerst profitables Unternehmen ist, das durch sein Geschäftsmodell auch in der Zukunft weiterhin stabile Erträge erzielen wird. Das Umsatzwachstum von Visa ist besonders wertvoll, da durch die hohen Margen ein Großteil des Wachstums auch in die Taschen von uns Aktionären fließt.

    Fazit: Die Visa Aktie ist ein erfolgversprechendes Investment

    Unabhängig von der Bewertung Visa Aktie steht für mich fest, dass es sich um ein ausgesprochen hochwertiges Investment handelt. Margen in dieser Höhe sieht man bei wenigen Unternehmen. Dazu gesellt sich ein stabiles Geschäftsmodell, das nicht nur profitabel ist, sondern trotz der Größe des Unternehmens weiter skaliert, da es vom steigenden Volumen des weltweiten Zahlungsverkehrs profitiert. Zwar ist die Dividendenrendite derzeit niedrig. Meiner Meinung nach werden Investoren durch die Sicherheit der Dividende und die zu erwartenden Dividendensteigerungen inklusive Kursgewinnen hierfür mehr als entschädigt.

    Beim Thema Bewertung stimme ich dem Markt zu. Obwohl ein KGV über 30 zunächst hoch erscheint, muss du erkennen, dass Visa ein hochwertigeres Unternehmen ist als viele andere. Und Qualität ist nun einmal teurer. Ich halte die Aktie deshalb für fair bewertet. Falls dir der aktuelle Preis zu hoch ist, kannst du dir die Aktie auf deine Wunschliste setzen und bei einem Preisrückgang zuschlagen.


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