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    Aktien Frankfurt  554  0 Kommentare DAX nah an der Euphorie-Schwelle – Geldpolitik und Impfstoff-Hoffnungen treiben die Kurse

    Wie so häufig decken sich die Verläufe von Aktienmarkt und Realwirtschaft nicht. Auf schlechte Nachrichten folgen oft panische Verkäufe, obwohl sich fundamental gar nicht so viel verändert hat. Im aktuellen Fall allerdings übertreiben die Börsen ins Positive, denn die Kurse laufen weiter nach oben, obwohl die Realwirtschaft sich in einer desolaten Verfassung befindet und es auch noch keine Signale gibt, dass sich an diesem Zustand schnell etwas ändert. Damit zeigt sich ein weiteres Mal: An der Börse sind Psychologie und Sentiment oft wichtiger als Zahlen, Daten oder Fakten. Und das Sentiment ist schon wieder gefährlich nah an der – eher unberechtigten – Euphorie.

    In einem Interview am Wochenende zeigte sich der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, kämpferisch gegenüber den Kritikern. Der Federal Reserve sei „bei weitem noch nicht die Munition ausgegangen " und es gebe „kein Limit dafür, was wir mit diesen Kreditprogrammen tun können." Auf die Unterstützung der Notenbanken kann der Aktienmarkt damit wie schon so oft in Krisenzeiten allemal zählen.
     
    Positives gab es auch in Sachen Impfstoffforschung zu vermelden. Das US-Biotechunternehmen Moderna spricht von frühen Studien, in denen ein Coronavirus-Impfstoff bisher positive Ergebnisse erzielt habe. Man geht davon aus, dass die letzte Phase der Studien im Juli beginnen könnte. Auch diese Nachrichten hilft dem Gesamtmarkt. 
     
    Auf der anderen Seite allerdings sieht es so aus, als würden sich die Spannungen zwischen den USA und China erneut hochschaukeln. China halte sich laut Washington zwar noch an die Abmachungen des Phase-1-Abkommens, aber zeitgleich führen die USA weitere Sanktionen gegen Huawei ein. Sollte hier die Situation erneut eskalieren, käme das Thema Handelsstreit ganz schnell zurück auf die Tagesordnung der Anleger und dürfte katalysiert durch die bereits desolate Verfassung der Weltwirtschaft einen abrupten Stimmungsumschwung an der Börse herbeiführen.




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    Konstantin Oldenburger
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    Seit seiner Ausbildung zum Bankkaufmann beschäftigt sich Konstantin Oldenburger mit den Geschehnissen an den internationalen Finanzmärkten. Der studierte Betriebswirt besitzt einen Händlerschein für den Kassamarkt bei der Deutschen Börse AG. Oldenburger erlebte die Ereignisse rund um die Lehman-Pleite direkt im Handelsraum eines Brokers mit all dem Stress, den Tragödien und dem Verhalten der Marktteilnehmer in einer Extremsituation. Bei der Marktanalyse hat er sich auf die Charttechnik spezialisiert und bedient sich dabei der Elliot-Wellen-Theorie sowie den Fibonacci-Zahlen und Symmetrien, die am Markt auftreten. Insbesondere der Devisenmarkt, aber auch langfristige Trends von Aktien und Indizes stehen auf der Agenda von Konstantin Oldenburger.
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