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    Wie kann man in Wein Investieren?

    Der Leitzins sinkt seit Jahren und auch um die meisten Unternehmen ist es seit Ausbruch der Corona Krise schlecht bestellt. So weichen mehr und mehr Investoren zu alternativen Anlagemöglichkeiten aus. Als besonders vielversprechend gelten hierbei Sachwerte. Ihr realer Wert bleibt bestehen, auch wenn unser Geld an Wert verliert. Eine sehr vielversprechende Anlageoption ist, vor allem wenn Sie bereits über einen Weintemperierschrank verfügen, Wein. Ein edler Wein wird mit der Zeit besser und auch rarer. Weinkenner und Gastronomiebetriebe sind bereit hohe Summen für ihn zu bezahlen. Doch wie bei allen Investitionen, gibt es auch beim Investieren in Wein Risiken, die Sie kennen und berücksichtigen sollten.

     

    Wie kann man in Wein investieren?

     

    Der Weinkühlschrank zuhause

     

    Wenn Sie bereits ein Weinfachmann oder Weinsammler sind und über einen geräumigen Weinkühlschrank oder Weintemperierschrank verfügen, können Sie durch den gezielten Einkauf von edlen Weinen, bei denen mit einer Wertsteigerung zu rechnen ist, zuhause investieren. Hierfür ist allerdings sehr viel Fachkenntnis erforderlich und es ist lediglich eine Investition in vergleichsweise kleinem Ausmaß möglich. Schließlich braucht der Weintemperierschrank Platz und kann nur eine beschränkte Anzahl an Flaschen aufnehmen. Um auf diese Weise Gewinn zu machen, müssen Sie also tatsächlich die in Zukunft gefragtesten und seltensten Weine auswählen, solange sie noch zu relativ günstigen Preisen zu haben sind. Über Berechtigungsscheine ist es dabei möglich, Weine vorzubestellen und auch weiterzuverkaufen, bevor sie ausgeliefert sind. Doch dazu müssen Sie in der Lage sein, die Qualität des Weines im Voraus zu beurteilen und das Ergebnis der Reifung vorherzusehen. Für Anfänger ist diese Investitionsform also nur unter Anleitung eines Experten sinnvoll.

     

    Ein eigenes Weingut

     

    Wer eine sehr hohe Investition tätigen möchte und möglicherweise noch einen bekannten Namen hat, der ihn bei der Vermarktung unterstützt, der kann sich, wie zum Beispiel Gérard Dépardieu, Günter Jauch oder Brad Pitt auch gleich ein eigenes Weingut kaufen und selbst Wein produzieren. Alternativ können Sie sich natürlich auch zu einem etwas niedrigeren Preis an einem Weingut beteiligen. Hierzu sollten Sie sich zumindest auskennen, welches die besten Weingegenden sind. Sie sollten in der Lage sein die Qualität des Bodens und der Lage für den Weinanbau zu beurteilen. Ein erfahrener Weinbauer, dem Sie vertrauen können und der möglicherweise anschließend auch den Anbau und die Herstellung des Weines übernimmt, kann dieses Wissen an Ihrer Stelle beisteuern.

     

    Ankauf von Genussscheinen

     

    Viele Winzer in Deutschland geben Wein-Genuss-Scheine heraus. Dabei leihen Sie dem Winzer Geld und erhalten einen Naturalzins in Form einer Anzahl von Flaschen Wein als Rückzahlung. Sie können danach den Wein verkaufen, oder auch einige Zeit lagern und darauf hoffen, dass er im Wert steigen wird. Da die Qualität und somit auch der Preise eines Weines aber stark vom Wetter während seines Wachstums abhängig ist, gehen Sie bei dieser Investition ein sehr großes Risiko ein. Aus diesem Grund werden die Wein-Genuss-Scheine eher Weinliebhabern empfohlen, die den Wein selbst trinken oder an Freunde und Bekannte verschenken möchten. Mit hohen Gewinnen ist hier kaum zu rechnen.

     

    Investition über einen Fonds

     

    Für Laien, die ohne besonderes Wissen über Wein, Geld in Wein oder Weinanbau investieren wollen, empfiehlt sich die Investition über einen Fonds. Hierbei haben Sie die größte Sicherheit, da sich Ihre Investition auf mehrere Posten aufteilt, die von einem erfahrenen Experten ausgewählt werden. Zumeist wird das Geld der Investoren in vielversprechende Weingüter investiert. Die Renditen sind hoch und Verluste relativ selten. Sie bekommen allerdings den produzierten Wein nicht selbst zu Gesicht und können ihn auch nicht kosten.

     

    Handel über den Liv-Ex-Index

     

    Wer bereits Erfahrung mit dem Aktienhandel hat, wird möglicherweise den Weinhandel über den Liv-Ex-Index bevorzugen. Hier haben Sie die Möglichkeit den Markt eine Weile zu beobachten und sich mit Preisen und Preisentwicklungen vertraut zu machen, bevor Sie selbst in den Kauf und Verkauf einsteigen. Der Liv-Ex ist die einzige elektronische Handelsplattform für Wein und erlaubt Ihnen somit die beste Übersicht über die internationalen Preise. Um erfolgreich zu sein, lohnt es sich gleichzeitig den Dow Jones und den Dax im Auge zu behalten, denn die Kursschwankungen des Liv-Ex tendieren dazu diesen mit etwas Verzögerung zu folgen. Die Länge der Verzögerung schwankt jedoch, weshalb auch diese Form der Investition für Anfänger eher risikoreich ist. Gänzlich ohne Vorkenntnisse sollte man sich daher eher nicht darauf einlassen.

     

    Wo kann man Wein sonst noch kaufen?

     

    Wein aus dem Supermarkt eignet sich nicht für Investitionen und auch der Kauf in spezialisierten Weinhandlungen eignet sich eher für die Beschaffung von kleinen Mengen für den eigenen Genuss. Wenn Sie größere Mengen eines bestimmten Weines kaufen möchten, können Sie es direkt beim Winzer versuchen, doch zumeist wird Wein von großen Aktionshäusern gehandelt. Sotheby's und Christie's allein decken dabei fast 90% der Verkäufe ab.

     

    Lohnt sich die Investition in Wein?

     

    Wenn Sie in den richtigen Wein investieren, ist Wein ein vielversprechenderes Investitionsfeld als die meisten anderen Sachgüter. Anders als Immobilien oder Fahrzeuge verliert er mit der Zeit nicht durch Abnutzung an Wert. Ein guter Wein wird durch längere Lagerung sogar besser und daher teurer und schlägt dadurch auch wertbeständige Sachgüter, wie Edelmetalle. Auch er ist jedoch Wertschwankungen und Risiken unterworfen, die zu Verlusten führen können. Rechnen Sie bei der Investition mit einem Horizont von drei bis fünf Jahren und achten Sie darauf, dass Sie den Wein noch etwas länger lagern können, falls der Kurs zum geplanten Verkaufsdatum gerade ungünstig stehen sollte.

     

    Was ist beim Investment in Wein zu beachten?

     

    Die Risiken bei Investitionen in Wein sind hoch. Man sollte also auch Verluste verkraften können und etwas von Wein verstehen. Nur bekannte Spitzenweine steigen tatsächlich mit der Zeit im Wert. Dabei sind vor allem das Anbaugebiet und der Jahrgang und weniger das Weingut ausschlaggebend. Bordeaux und Burgunder sind die besten Weine für Geldanlagen, denn Sie lassen sich gut lagern und sind bekannt dafür, dass sich ihr Geschmack mit der Zeit verbessert. Zu alte Weine werden zu Essig und können dann nur noch zum Kochen verwendet werden. Auch ein Stromausfall im Weinkühlschrank kann katastrophale Folgen für Ihr Investment haben. Wein reagiert sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen und benötigt ein kontrolliertes Raumklima im Lagerraum. Achten Sie auch darauf, dass die Etiketten nicht beschädigt werden. Teure Weine werden oft gefälscht, weshalb die Käufer die Ware sehr genau prüfen.

     

    Welche Alternativen gibt es zur Investition in Wein?

     

    Immobilien

     

    Für Investoren, die eine sehr langfristige Geldanlage suchen, oder laufende Einnahmen aus ihrer Anlage wünschen, sind Immobilien sehr zu empfehlen. Sie können nicht nur verkauft, sondern auch vermietet werden und so dauerhafte, anstelle von einmaligen, Gewinnen abwerfen. In vielen Städten und Regionen ist die Nachfrage nach Wohnraum groß und wird auch in Zukunft steigen. Entsprechend hoch sind derzeit jedoch auch die Ankaufspreise. Zudem nutzen sich Immobilien mit der Zeit ab und müssen von Zeit zu Zeit renoviert werden. Die Erhaltungskosten sind daher deutlich höher als bei Wein.

     

    Edelmetalle

     

    Investitionen in Gold und Silber gelten als besonders wertbeständig und sicher. Bei ihnen und auch anderen Edelmetallen, wie zum Beispiel Platin, sind deutlich weniger Fachkenntnisse erforderlich als bei Investitionen in Wein. Es ist nicht schwer, hier zuverlässige Händler zu finden, und es kommt auch nicht zu Abnutzung. Sammler können auch in Münzen investieren, die interessant anzusehen und zu erforschen sind. Aufgrund des niedrigen Zinssatzes sind aber auch Edelmetalle derzeit sehr gefragt und die Kurse daher eher hoch.

     

    Kryptowährungen

     

    Eine modernere Alternative zum Handel mit Edelmetallen stellen die Kryptowährungen dar. Durch das Mining von besonders bekannten und gefragten digitalen Währungen wie Bitcoin ist hier tatsächlich viel Geld zu machen. Allerdings ist hierzu auch die entsprechende technische Ausstattung erforderlich und der Mining Markt ist fast vollständig in der Hand spezialisierter Unternehmen aus Asien. Für Einsteiger ist daher nur der Handel an Börsen und das Mining der weniger bekannten Währungen realistisch. Dabei sind die Gewinne eher gering.

     

    Luxusgüter

     

    Luxusuhren, Oldtimer, antiquarische Bücher, Kunstwerke und Ähnliches sind wie Wein bei vielen Sammlern begehrt und lassen sich daher oft gewinnbringend verkaufen. Auch hier sind jedoch große Fachkenntnisse gefordert, um keinen Betrügern auf den Leim zu gehen und den Preis der Ware richtig einschätzen zu können. Wer nichts von Wein versteht, aber in einem dieser Bereiche interessiert ist, könnte damit besser beraten sein.

     

    Fazit:

     

    Die Investition in Wein ist durchaus vielversprechend, wenn Sie über entsprechende Fachkenntnisse verfügen, eine mittelfristige Anlagemöglichkeit auf drei bis fünf Jahre suchen und auch Verluste verkraften können. Investoren, denen die Fachkenntnisse fehlen, können über Fonds dennoch relativ sicher investieren.




    Martin Brosy
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    Martin Brosy ist Tradingcoach und Mitbegründer der Trading Ausbildung www.trademy.de. Großen Einfluss auf sein ökonomisches Weltbild haben die Publikationen von Karl-Heinz Paqué und Joseph Schumpeter. Als Börsianer inspirieren ihn die Ansätze von Buffett, Burry, Livermore und Lynch.
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    Verfasst von Martin Brosy
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