Comeback von CEO Olaf Koch & METRO?
METRO: Der große Corona LOCKUP-Profiteur?
METRO macht den Aktionären keine Freude. Vor der Corona-Pandemie notierte die Aktie bei über 12 Euro. Im Tief stürzte sie um gut 50 % auf knapp 6.30 Euro ab. Inzwischen hat sich METRO leicht erholt. Im Vorfeld der aktuellen Krise hatte sich das Geschäft des internationalen Großhändlers mit Food- und Nonfood-Sortimenten, der auf die Bedürfnisse von Hotels, Restaurants und Caterern (HoReCa) sowie unabhängigen Händlern spezialisiert ist, sehr positiv entwickelt.
Nach Angaben von Firmenchef Olaf Koch war das Geschäft bis Ende Februar extrem robust und entwickelte sich sogar am oberen Ende der einstigen Prognose, die ein Umsatzplus von 1.5 bis 3 % vorsah sowie ein operatives EBITDA von rund 1 Mrd. Euro. In der zweiten Hälfte des Monats März hat Covid-19 dann auch im Hause der Düsseldorfer mit voller Wucht zugeschlagen.
Kein Wunder! METRO ist Haus- und Hoflieferant für Restaurants, Hotels und Caterer. Im Rahmen der Grenzschließungen zahlreicher Länder verzeichnete Koch sogar Umsatzrückgänge von mehr als 70 % im Bereich der Einnahmen aus Restaurants und Hotels, was durch andere Kundengruppen, wie beispielsweise Vorratseinkäufe durch SCO-Kunden nicht mehr ausgeglichen werden konnte. Das 1. Halbjahr 2019/2020, welches im März endete, lag noch im Rahmen der Planung. Im April, also zu Beginn des 2. Halbjahres, wird das Zahlenwerk von METRO erheblich negativ beeinflusst sein. Auf Basis dieser Einschränkungen hat Koch pro Monat einen Umsatzverlust von ca. 500 Mio. Euro errechnet oder ein verringertes Volumen beim Wachstum von bis zu 2 %. Sofern es zu keinem zweiten oder gar dritten Shutdown kommt, hätte METRO mit dem Monat April vielleicht das Schlimmste schon hinter sich.
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Wie Sie wissen, gibt’s im Mai in zahlreichen Ländern erhebliche Lockerungen. Restaurants und Hotels öffnen wieder. Inzwischen dürfte sich das Geschäft von METRO sogar etwas stabilisiert haben mit einer leicht positiven Tendenz, weil zahlreiche Gastrobetriebe europaweit nach und nach wieder starten. Bis METRO aber eine erneute Vollauslastung erreicht, wird es noch eine ganze Weile dauern. In dieser Phase sehen wir das Unternehmen jedoch ideal aufgestellt und gut positioniert, um vom Hochfahren der Länder zu profitieren und sogar Marktanteile zu gewinnen. Spannend für den Konzern ist auch die Entwicklung Russlands im Zusammenhang mit der Pandemie. Das Land ist aktuell massiv von Covid-19 betroffen und wird wohl deutlich später Lockerungen erfahren als Deutschland. In Russland haben sich die Geschäfte in der Zeit von Januar bis März sehr gut entwickelt. Koch konnte den negativen Trend drehen, nachdem Russland zuvor eine echte Herausforderung für die Gruppe war. Laut dem CEO entwickelt sich Russland aber auch in Zeiten von Corona erfreulich und sogar mit einer gewissen Dynamik, weil METRO dort eine hohe Reputation hat. Unklar ist natürlich wie lange diese Dynamik wegen Corona anhält und ob es im Putin-Reich nicht zu noch strengeren Restriktionen kommt, was sich dann vielleicht negativ auf METRO auswirken wird. Aktuell jedenfalls läuft das Geschäft in Russland über alle Kanäle, ungeachtet der Pandemie, auf einem guten Niveau.
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