Sonne und Wind könnten Deutschlands Strombedarf dreimal decken - zusätzliche politische Maßnahmen nötig, um Klimaziele mit marktbasiertem Ausbau der Erneuerbaren Energien zu erreichen - Seite 2
Betriebskosten sehr günstig produzieren können. "Das bremst den weiteren Zubau,
denn das für die Anlagenerrichtung nötige Kapital muss trotzdem finanziert
werden", sagt Lorenz. "Je nach Höhe der Kapitalkosten ist dann ab einem
bestimmten Marktanteil von Erneuerbaren der Strompreis zu niedrig, als dass sich
ein weiterer Zubau für Betreiber und Investoren wirtschaftlich lohnen würde."
Die Berechnungen der Aurora-Experten ergeben, dass diese so genannte
Preis-Kannibalisierung einen rein marktbasierten Erneuerbaren-Ausbau so früh
ausbremsen würde, dass weder das 65-Prozent-Ziel noch die
Treibhausgasneutralität 2050 erreicht würden. "Je nach Kapitalkosten würde bei
den bestehenden Marktbedingungen nur ein Bruchteil des verfügbaren
geo-technischen Potenzials genutzt", sagt Lorenz. "Um den marktbasierten Ausbau
zu steigern, müsste die Politik daher die Rahmenbedingungen verändern. Eine
Stellschraube wäre zum Beispiel der CO2-Preis: Ist dieser höher, steigt das
allgemeine Strompreisniveau und damit auch die Einnahmen der Erneuerbaren. Dann
lohnt sich wiederum der Neubau von zusätzlichen Anlagen."
Mehr Solar und Offshore-Wind nötig, um Onshore-Lücke zu schließen
Da der Ausbau der Windenergie an Land durch mangelnde Akzeptanz und die
Diskussion um Abstandsregeln praktisch zum Erliegen gekommen ist, ist das
Erreichen der Erneuerbaren-Ziele in Gefahr. Eine Lösung für dieses Problem
könnte aus Sicht der Studienautoren ein starker Schub bei der
Solarstromerzeugung sein. Allerdings müssten jedes Jahr 9 bis 11 Gigawatt an
neuen Photovoltaik-Anlagen dazukommen, um bei einem fortgesetzten Stocken des
Onshore-Ausbaus die entstehende Lücke zu schließen und wie angepeilt bis 2030
65-Prozent Erneuerbare zu erreichen. Die Zubaurate bei der Solarenergie müsste
sich somit gegenüber 2019 mehr als verdoppeln. Um bis 2050 das Ziel der
Treibhausgasneutralität zu erreichen, müsste zusätzlich auch die
Offshore-Windenergie deutlich stärker ausgebaut werden - hier wären 50 Gigawatt
pro Jahr nötig.
"Unsere Analyse zeigt, dass Deutschland sowohl bei Wind- als auch Sonnenenergie
über mehr als ausreichend natürliches und technisches Potenzial verfügt", sagt
Energieexperte Lorenz. "Doch die Obergrenze für den Erneuerbaren-Ausbau wird
hierzulande durch die Marktbedingungen gesetzt. Daher braucht es zusätzliche
Maßnahmen der Politik, um diese Rahmenbedingungen so zu ändern, dass der
gewünschte und nötige Zubau marktgetrieben stattfinden kann."
Eine Kurzfassung der Studie finden Sie unter http://ots.de/kvRJAD
Weitere Informationen finden Sie unter
https://www.auroraer.com/insight/cost-potential-curves-for-renewables
Über Aurora Energy Research
Aurora Energy Research ist ein Energiemarktmodellierungs- und
-beratungsunternehmen mit Fokus auf die deutschen, europäischen und globalen
Energiemärkte. Unsere Analysen unterstützen langfristige strategische
Entscheidungen unserer Klienten, darunter die meisten großen deutschen und
europäischen Energieversorgungsunternehmen. Unsere Überzeugung ist, dass
stringente Modellierung, basierend auf robuster Methodik und detaillierten
Daten, tiefgreifende Einblicke in mittel- und langfristige Marktentwicklungen
bieten kann. Wir kombinieren hochinnovative Modelle mit einem tiefgreifenden
Verständnis von Energie- und Finanzmärkten, um verlässliche, unabhängige
Beratung zu bieten. Aurora Energy Research wurde Anfang 2013 von Dieter Helm,
Cameron Hepburn und Colin Mayer gegründet, drei Professoren der Universität
Oxford, die seit Jahrzehnten Unternehmen und politische Entscheidungsträger
beraten. Mittlerweile hat das Unternehmen ca. 120 Mitarbeiter in Oxford, Berlin
und Sydney.
http://www.auroraer.com
Pressekontakt:
Matthias Hopfmüller
Tel.: +49 176 48864196
E-Mail: office@hopfmueller.com
Twitter: @AuroraER_Oxford
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/122303/4601772
OTS: Aurora Energy Research
Da der Ausbau der Windenergie an Land durch mangelnde Akzeptanz und die
Diskussion um Abstandsregeln praktisch zum Erliegen gekommen ist, ist das
Erreichen der Erneuerbaren-Ziele in Gefahr. Eine Lösung für dieses Problem
könnte aus Sicht der Studienautoren ein starker Schub bei der
Solarstromerzeugung sein. Allerdings müssten jedes Jahr 9 bis 11 Gigawatt an
neuen Photovoltaik-Anlagen dazukommen, um bei einem fortgesetzten Stocken des
Onshore-Ausbaus die entstehende Lücke zu schließen und wie angepeilt bis 2030
65-Prozent Erneuerbare zu erreichen. Die Zubaurate bei der Solarenergie müsste
sich somit gegenüber 2019 mehr als verdoppeln. Um bis 2050 das Ziel der
Treibhausgasneutralität zu erreichen, müsste zusätzlich auch die
Offshore-Windenergie deutlich stärker ausgebaut werden - hier wären 50 Gigawatt
pro Jahr nötig.
"Unsere Analyse zeigt, dass Deutschland sowohl bei Wind- als auch Sonnenenergie
über mehr als ausreichend natürliches und technisches Potenzial verfügt", sagt
Energieexperte Lorenz. "Doch die Obergrenze für den Erneuerbaren-Ausbau wird
hierzulande durch die Marktbedingungen gesetzt. Daher braucht es zusätzliche
Maßnahmen der Politik, um diese Rahmenbedingungen so zu ändern, dass der
gewünschte und nötige Zubau marktgetrieben stattfinden kann."
Eine Kurzfassung der Studie finden Sie unter http://ots.de/kvRJAD
Weitere Informationen finden Sie unter
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Daten, tiefgreifende Einblicke in mittel- und langfristige Marktentwicklungen
bieten kann. Wir kombinieren hochinnovative Modelle mit einem tiefgreifenden
Verständnis von Energie- und Finanzmärkten, um verlässliche, unabhängige
Beratung zu bieten. Aurora Energy Research wurde Anfang 2013 von Dieter Helm,
Cameron Hepburn und Colin Mayer gegründet, drei Professoren der Universität
Oxford, die seit Jahrzehnten Unternehmen und politische Entscheidungsträger
beraten. Mittlerweile hat das Unternehmen ca. 120 Mitarbeiter in Oxford, Berlin
und Sydney.
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