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    Familienunternehmen im Corona-Crash  15450  1 Kommentar Welche Chancen bieten jetzt Fielmann, CTS Eventim, United Internet, Wacker Chemie, Nabaltec, Krones oder Helma?

    Familienunternehmen – das mag sich zunächst einmal antiquiert anhören. Tatsächlich prägen heute oft angestellte Manager das Erscheinungsbild börsennotierter Aktiengesellschaften. Und doch finden sich auf dem heimischen Kurszettel zahlreiche echte Familienunternehmen. Marcus Wessel beschreibt für Smart Investor, was diese Titel für Anleger interessant macht.

    Mit seiner mittelständisch geprägten Wirtschaft besitzt Deutschland ein ausgesprochen großes und vielfältiges Reservoir an erfolgreichen Familienunternehmen, in denen der Unternehmensgründer oder dessen Familie maßgeblich die operativen Entscheidungen trifft. Für die gängigen Definitionen eines börsennotierten Familienunternehmens werden die Beteiligungsverhältnisse sowie die Besetzung von Vorstand oder Aufsichtsrat als Faktoren herangezogen. Demnach sollte der von der Gründerfamilie gehaltene Stimmrechtsanteil bei mindestens 25 Prozent liegen oder eines ihrer Mitglieder im Vorstand respektive Aufsichtsrat vertreten sein. Wir streichen in dieser Definition das „oder“, sodass die nachfolgenden Unternehmen beide Kriterien erfüllen: Stimmrechtsanteil und Sitz in Vorstand/ Aufsichtsrat.

    Messbare Vorteile

    Die meisten familien- und eigentümergeführten Unternehmen sind naturgemäß im Bereich der Mid- und Small Caps zu finden. Es handelt sich hierbei um mittelgroße Firmen mit einer oft starken Stellung in Marktnischen; nicht wenige dürfen sich sogar „Weltmarktführer“ nennen. Der viel zitierte deutsche Mittelstand ist hierfür ein besonders gutes Beispiel. Die Vorteile, die solchen mittelständischen Familienunternehmen gerne zugeschrieben werden – strategische Weitsicht statt kurzfristiges Denken in Quartalsbilanzen und finanzielle Stabilität –, sind tatsächlich messbar.

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    Das zeigt anschaulich der von der Deutschen Börse berechnete German Entrepreneurial Index, in dem alle inhabergeführten Unternehmen aus dem Prime Standard vertreten sind, deren Börsengang nicht länger als zehn Jahre zurückliegt. Über verschiedene Zeiträume schlägt dieser den als Benchmark herangezogenen DAX. Ein ähnliches Ergebnis liefert der DAXplus Family, der darüber hinaus internationale Aktien aus dem Prime Standard enthält. Auch hier ist eine Outperformance erkennbar.

    Self-Made-Milliardäre

    Bei der Optikerkette Fielmann handelt es sich um ein Familienunternehmen mit Weitblick. Bereits Anfang der 1970er-Jahre eröffnete Günther Fielmann in Cuxhaven sein erstes Fachgeschäft für Augenoptik. Inzwischen betreibt der Filialist europaweit mehr als 750 Läden. Fielmanns Marktmacht haben kleine Optiker kaum etwas entgegenzusetzen.

    Auch wenn der Konzern ebenfalls von der Corona-Pandemie betroffen ist und deshalb die Dividendenzahlung zunächst aussetzen will, bleibt der MDAX-Titel ein Liebling der Investoren. Die traditionell hohe Bewertung der Aktie ist Ausdruck dieser Verlässlichkeit, für die seit dem vergangenen Jahr Sohn Marc Fielmann als Vorstandschef die Gesamtverantwortung trägt.

    Fielmann

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    +12,30 %
    -36,81 %
    -29,42 %
    -11,13 %
    +110,69 %
    ISIN:DE0005772206WKN:577220

    Unternehmer Klaus-Peter Schulenberg, Chef des Veranstalters und Tickethändlers CTS Eventim, erlebt derzeit noch weitaus turbulentere Tage: Auf absehbare Zeit wurden alle Großveranstaltungen abgesagt. Folglich zog der Hauptaktionär Anfang April auch die Prognose für das Gesamtjahr zurück. Es ist davon auszugehen, dass Konzerte und Liveentertainment noch länger unter den Folgen der Corona-Krise leiden werden. Allerdings zählt CTS Eventim zu den absoluten Schwergewichten der Ticketingbranche und ist noch dazu schuldenfrei. Dem absehbaren Veranstaltersterben kann Hauptaktionär Schulenberg daher recht gelassen zusehen.

    CTS Eventim

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    ISIN:DE0005470306WKN:547030

    Zu Deutschlands profiliertesten Unternehmerpersönlichkeiten zählt United Internet (UI)-CEO Ralph Dommermuth. Mit einer Mischung aus Weitsicht und aggressivem Marketing baute er UI zu einem Milliardenkonzern im Bereich Internet und Mobilfunk aus. Obwohl nicht jeder Deal erfolgreich war, ist UI aus dem beschaulichen Montabaur einer der europaweit wichtigsten Player in zahlreichen Zukunftsmärkten wie Webhosting, Online-Storage, Office-Applikationen und Domain-Verwaltung. Der jüngst beschlossene Aktienrückkauf über bis zu 150 Millionen Euro zeugt von Stärke. Inmitten der Krise scheint auch die Börse die Qualitäten des stabilen Geschäftsmodells neu schätzen zu lernen.

    United Internet

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    -38,28 %
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    ISIN:DE0005089031WKN:508903

    Wenn die Chemie stimmt

    Auf eine Tradition von über 100 Jahren kann Wacker Chemie zurückblicken. Über diese Zeit hinweg hat der Spezialchemiekonzern zahlreiche Höhen und Tiefen erlebt. In den vergangenen Jahren drückten vor allem sinkende Verkaufspreise für Solarsilizium auf das Ergebnis. Dort ist allenfalls eine Bodenbildung zu erwarten.

    Um die Profitabilität zu verbessern, beschloss der Vorstand ein umfangreiches Sparprogramm; dieses dürfte infolge von Corona noch einmal verschärft werden. Die Hälfte der Anteile liegt bis heute in Händen der Familie Wacker. Verkaufsabsichten bestehen nicht. Dennoch ist die Aktie nur mutigen Anlegern zu empfehlen, die auf ein schnelles Comeback der Weltwirtschaft setzen.

    Wacker Chemie

    -3,19 %
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    +4,86 %
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    -27,75 %
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    +36,81 %
    +16,43 %
    +7,23 %
    ISIN:DE000WCH8881WKN:WCH888

    Den Spezialchemiehersteller Nabaltec empfehlen wir ebenfalls nur mutigen Anlegern, die auf ein schnelles Comeback der Weltwirtschaft setzen. Dessen Geschäft sind umweltfreundliche, flammhemmende Füllstoffe und Spezialoxide. Nabaltecs Produkt Böhmit kommt als Flammschutzmittel bei Leiterplatten und Katalysator oder im Bereich der E-Mobilität zum Einsatz. Das Unternehmen galt lange als ein Top-Performer im Nebenwertebereich; Probleme bei der US-Tochter und eine schwache Konjunktur machten dann aber eine Prognoserücknahme erforderlich. Auch der Ausblick für 2020 – leichtes Umsatzplus, EBIT-Marge im hohen einstelligen Bereich – ist mit Unsicherheit behaftet und könnte schon bald zurückgenommen werden. Vorstandschef Johannes Heckmann und Aufsichtsratschef Gerhard Witzany, welche zusammen die Mehrheit kontrollieren, sollten Nabaltec aber auch durch diese schwierige Zeit bringen.

    Nabaltec

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    +3,20 %
    -6,52 %
    -33,85 %
    -42,92 %
    -55,36 %
    -59,56 %
    +23,33 %
    +658,82 %
    ISIN:DE000A0KPPR7WKN:A0KPPR

    Know-how „Made in Germany“

    Für die Krones AG – einen weltweit führenden Hersteller von Maschinen und Anlagen aus dem Bereich der Abfüll- und Verpackungstechnik – war bereits 2019 ein herausforderndes Jahr: Steigende Material- und Personalkosten veranlassten den Vorstand dazu, ein umfangreiches Kostensenkungspaket auf den Weg zu bringen. Das Know-how des Konzerns bleibt bei seinen Kunden aus der Getränke- und Lebensmittelindustrie dennoch äußerst gefragt, wie der um fast 10% gestiegene Auftragsbestand belegt. Im Aufsichtsrat wacht Volker Kronseder stellvertretend für die Familie des Firmengründers Hermann Kronseder über die beschlossenen Turnaround-Maßnahmen.

    KRONES

    -0,24 %
    +2,51 %
    +9,07 %
    +8,87 %
    +13,51 %
    +77,83 %
    +56,31 %
    +77,31 %
    +1.324,09 %
    ISIN:DE0006335003WKN:633500

    Obwohl der Auftragsbestand der HELMA Eigenheimbau AG zu Beginn des Jahres fast ein Fünftel über dem Vorjahr lag, sah sich die Gesellschaft gezwungen, ihre nur wenige Wochen alte Jahresprognose zurückzuziehen. Helmas Fokus liegt auf der Planung und dem schlüsselfertigen Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern in Massivbauweise. Während der konjunkturelle Einbruch durchaus dämpfende Effekte auf den Wohnungsbau haben dürfte, die sich heute noch nicht genau beziffern lassen, bietet das Nullzinsumfeld für Häuslebauer weiterhin ausgesprochen attraktive Konditionen. Daher verfügt der günstig bewertete Nebenwert auf dem aktuellen Kursniveau über ein vorteilhaftes Chance-Risiko-Verhältnis.

    HELMA Eigenheimbau

    -32,11 %
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    -92,33 %
    -90,71 %
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    -99,49 %
    -99,20 %
    -98,92 %
    -98,92 %
    ISIN:DE000A0EQ578WKN:A0EQ57

    Autor: Marcus Wessel

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    (Dieser Artikel aus der Smart Investor-Ausgabe 05/20 bezieht sich auf Daten, die bis zum 17.04.2020 erfasst wurden.)



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    Verfasst vonNicolas Ebert
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