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    Pressemeldung  612  0 Kommentare Union Investment: Worauf es bei Aktien in einer Krise ankommt

    Die Corona-Krise führt dazu, dass das Zinsniveau noch länger sehr niedrig bleibt. Das spricht längerfristig für Aktien.

    Gerade in hektischen Zeiten am Kapitalmarkt ist überlegtes Handeln gefragt. Die Corona-Krise führt dazu, dass das Zinsniveau noch länger sehr niedrig bleibt. Das spricht längerfristig für Aktien – trotz ihrer Schwankungsanfälligkeit. Unternehmen mit stabilen Cash-Flows und starker Marktstellung eignen sich, um besser durch Turbulenzen zu kommen.

    Die Corona-Pandemie ist die erste ihresgleichen seit der „Spanischen Grippe“ vor über hundert Jahren. Doch zeigt sich: Obwohl vorübergehend in der Corona-Krise einige Korrelationsregeln außer Kraft gesetzt wurden, haben viele bewährte Anlageregeln ihre grundsätzliche Gültigkeit nicht verloren. Und: Die Corona-Krise beschleunigt oder verstärkt bestehende Anlagetrends. Dazu gehört, dass die Notmaßnahmen der Notenbanken zur Krisenbekämpfung die Zinsen noch sehr viel länger niedrig halten werden. Dies unterstützt die Aktienkurse.

    Doch kommt es in Krisenmomenten oft gerade an den Aktienmärkten – also den liquidesten Märkten – zu scharfen Verlusten. So auch dieses Mal. Zugleich fand eine Flucht in Sicherheit statt. Auf dem Höhepunkt der Unsicherheit im März waren Staatsanleihen aus wenig verschuldeten oder als sicher geltenden Staaten wie Deutschland oder den USA sowie Gold zeitweise sehr stark nachgefragt. Wenn auch nicht dauerhaft: Als die Verwerfungen am größten waren, gerieten erstklassige Staatspapiere und Gold ebenso unter Druck, da viele Investoren rasch Liquidität benötigten und sich auch davon trennten.

    Schrittweises und kontrolliertes Vorgehen

    Auf lange Sicht zeigte sich bisher aber stets, dass sich Übertreibungen in Krisensituationen über die Zeit wieder abbauen. Eine extreme Risikoaversion der Marktteilnehmer, wie sie die Cross Asset Risk Appetite-Analyse von Union Investment im März feststellte – sie war höher als während der Finanzmarkt-Krise –, korreliert im historischen Vergleich mit einem mittel- bis längerfristig überproportionalen Wertentwicklungspotenzial von Risikoanlagen.

    Nun ist die Corona-Krise eine medizinische Notlage und deshalb nicht unmittelbar mit einer Konjunktur- oder Finanzkrise vergleichbar. Sollte es zu einer zweiten Ansteckungswelle kommen, dürften wieder stärkere Eindämmungsmaßnahmen gegen das Virus nötig werden, was die wirtschaftliche Erholung bremsen und verlängern dürfte. Deswegen empfiehlt sich bei der Anlage in Risikoassets ein schrittweises Vorgehen. Aktien unterliegen dabei im langfristigen Vergleich einer höheren Schwankungsbreite, die aber in der Regel durch eine höhere Risikoprämie ausgeglichen wird.

    Grundsätzlich zeigen sich in einer Krise Unternehmen als besonders stabil, die folgende Merkmale haben:

    • relativ stabile Gewinnmargen,

    • ein cashflow-starkes Geschäftsmodell,

    • geringe Verschuldung,

    • starke Marktstellung,

    • Preissetzungsmacht

    • hohe Markteintrittsbarrieren für neue Wettbewerber.

    Dazu gehören etwa Unternehmen aus dem IT-Bereich, insbesondere Software, die aufgrund ihrer Lizenzmodelle gut kalkulierbare Einnahmeströme vereinnahmen können. Solche Titel weisen zwar in der Regel ein höheres Beta auf, schwanken also etwas stärker als der breite Markt, erholen sich dafür aber auch schneller wieder.

    Ebenfalls in Betracht kommen so genannte Plattform-Unternehmen, wie Online-Handelsplattformen oder soziale Netzwerke, sowie Zahlungsverkehrsdienstleister, wenn sie profitabel sind und über eine starke Marktstellung verfügen.

    Durch Corona werden bestimmte Trends verstärkt, was gerade auch den obengenannten Branchen zugutekommt und somit deren Attraktivität noch erhöht. So dürfte die Digitalisierung und die Automatisierung von Prozessen durch die Zunahme von Homeoffice und Kontaktbeschränkungen einen zusätzlichen Schub erhalten. Dies ist vorteilhaft für Branchen wie Software und Cybersicherheit sowie Zahlungsverkehrsdienstleister und Online-Unterhaltungsanbieter. Aber auch der Gesundheits- und der Telekommunikationssektor zählen zu den möglichen Gewinnern.

    Von einem – wenn voraussichtlich auch nur vorübergehenden – Trend zu einer De-Globalisierung und der Rückverlagerung bestimmter Lieferketten durch die Corona-Krise dürften auch Automatisierungsspezialisten und Maschinenbauer profitieren. Die Experten von Union Investment gehen aber nicht davon aus, dass durch die Corona-Krise oder durch den noch immer ungelösten Handelskonflikt zwischen den USA und China die Globalisierung zu einem Ende kommt. Stattdessen ist vielmehr in einigen Bereichen eine Anpassung der Lieferketten zu erwarten.

    Pharma- und Nahrungsmittelsektor relativ dividendensicher

    Im derzeitigen Umfeld spricht nach wie vor einiges für Aktienanlagen – nicht zuletzt wegen der anhaltenden Niedrigzinsen, in dem die Suche nach Rendite anhalten wird. Sobald die Auswirkungen der Corona-Epidemie nachlassen, dürften die Gewinne der Unternehmen außerdem wieder moderat steigen, was für eine Bewertungsexpansion spricht. Ausgewählte Aktien bieten zudem Zugang zur Chance auf regelmäßige Dividendeneinnahmen.

    Gerade Unternehmen aus dem Low-Beta-Bereich haben sich in der Corona-Krise als verlässliche Dividendenzahler herausgestellt. So haben Nahrungsmittelunternehmen und Pharmaunternehmen ihre Dividenden bislang überwiegend stabil halten können oder sogar die Ausschüttung gesteigert. Auch Unternehmen aus oligopolistisch strukturierten Branchen wie Duft- und Aromastoffe oder Industriegase fallen in diese Kategorie.

    Allerdings ist zu betonen, dass sich der Unternehmenswert durch eine Ausschüttung nicht erhöht. Entscheidend ist, dass die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells gegeben ist. In Krisenzeiten kann es auch aus Investorensicht durchaus Sinn machen, wenn eine moderate Dividendenpolitik verfolgt wird, da sich dies langfristig auch für die Anteilseigner auszahlen dürfte.

    Die neuen „Nifty Fifty“

    Trotz der Korrektur im März sind die Bewertungen von vielen Software- und Plattform-Unternehmen sowie Low-Beta-Aktien nach wie vor hoch. Sie sind aus der Sicht von Union Investment angemessen, vorausgesetzt, ihr Markt- und Ergebniswachstum hält an. Deswegen sind eine permanente Beobachtung der Entwicklung der einzelnen Titel und gegebenenfalls zügiges Handeln notwendig.

    Vertreter aus diesen Bereichen lassen sich als neue „Nifty-Fifty“-Aktien bezeichnen. Denn sie sind vergleichbar mit den Old-Economy-Konzernen, die als „Nifty Fifty“ („Schicke Fünfzig“) Ende der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts den US-Aktienmarkt dominierten. Diese 50 Unternehmen wurden so bezeichnet, weil sie verlässliche Gewinne lieferten und am Markt deswegen hoch bewertet wurden. Sie übertrafen ab Mitte der sechziger Jahre während rund acht Jahren den breiten Markt, bevor dann in diesen Werten eine Korrektur einsetzte und die bessere Kursentwicklung ein Ende nahm.

    Die heutigen „Nifty Fifty“ treffen wie damals auf ein Umfeld, das von niedrigen realen Wachstumsraten, niedrigen Realzinsen und hoher geopolitischer Unsicherheit geprägt ist. In diesen Zeiten sind alle Unternehmen, die gut prognostizierbare Erträge liefern können, besonders gefragt. Hinzu kommt die Chance auf weiteres Wachstum in den Zielmärkten dieser Unternehmen. Dieses potenziell höhere Wachstumstempo macht die Titel insbesondere in einem Umfeld schwachen Wachstums und geringen Produktivitätszuwachses besonders wertvoll.

    Bei Union Investment sind derzeit 35 Aktien-Analysten tätig, die nicht nur für die Titelauswahl zuständig sind, sondern auch als Portfoliomanager Verantwortung für ihre Anlageentscheidungen übernehmen. Sie verfügen über eine breite und tiefe Kapitalmarkterfahrung. Gerade in der Krise kommt der sorgfältigen Auswahl der Unternehmen besondere Bedeutung zu. Dabei werden auch Erkenntnisse aus dem neu geschaffenen Bereich Research & Investment Strategy (RIS) einbezogen, etwa zur Entwicklung von Rohstoffmärkten oder der Zinsentwicklung.

     

    Stand aller Informationen, Erläuterungen und Darstellungen: 18. Mai 2020, soweit nicht anders angegeben.




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