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     137  0 Kommentare G20 stecken Milliarden in klimaschädliche Kohle- und Ölprojekte

    BERLIN/WASHINGTON (dpa-AFX) - Trotz aller Bekenntnisse zum Klimaschutz stecken die Industrieländer der G20 immer noch Milliarden öffentlicher Gelder in umweltschädliche Kohle-, Gas- und Ölprojekte. Seit dem Abschluss des Pariser Klimaschutzabkommens 2015 waren dies jährlich rund 70 Milliarden Euro, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Studie der Organisationen Friends of the Earth und Oil Change International zeigt. Mehr als zwei Drittel des Geldes flossen demnach in China, Japan, Kanada und Südkorea. Deutschland liegt auf Platz sieben der Rangliste mit einer vergleichsweise niedrigen Summe von jährlich knapp zwei Milliarden Euro.

    Die Autoren verlangen, dass die G20 keine weiteren öffentlichen Gelder in fossile Energien lenken, sondern stattdessen in faire und nachhaltige Projekte investieren. Andernfalls werde das Klimaziel verfehlt, die globale Erderwärmung auf ein für Mensch und Natur erträgliches Maß einzudämmen. Kate DeAngelis von Friends of the Earth in den USA erklärte: "Unser Planet rast in Richtung Klimakatastrophe, und diese Staaten gießen noch Öl ins Feuer - und zwar in Milliardenhöhe." Die G20 müssten ihr Versprechen einhalten, auf saubere Energieträger umzustellen.

    Die "Gruppe der 20" vereint zwei Drittel der Weltbevölkerung, 85 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung und 75 Prozent des Welthandels.

    Die angeprangerten öffentlichen Gelder fließen der Studie zufolge vor allem über staatliche Agenturen für Exportkredite sowie Entwicklungsbanken und -institutionen. Nicht eingerechnet sind direkte Staatssubventionen für fossile Energieträger wie etwa Steuerermäßigungen, die sich ebenfalls auf mehr als 70 Milliarden Euro summieren.

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    Lisa Badum, Sprecherin für Klimapolitik der Grünen im Bundestag, erklärte: "Es ist schlichtweg pervers, wie die reichsten Länder der Welt Milliarden dafür ausgeben, dass die Erde sich schneller erhitzt." Jeden Tag verlören Menschen ihr Zuhause, verhungerten oder flöhen, weil die Klimakrise ihnen die Lebensgrundlagen raube. "Wenn diese Subventionen nicht in Öl und Gas, sondern in Sonne und Wind fließen, hätten wir längst eine globale Energiewende."/toz/DP/jha





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