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    WOCHENAUSBLICK  901  0 Kommentare Die Luft für den Dax wird merklich dünner

    (Ausgefallener Termin im achten Absatz ergänzt: Überprüfung der Dax-Indizes durch die Deutsche Börse am 4. Juni)

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Kommt nach der jüngsten Aktienrally an den Weltmärkten die Ernüchterung? Zumindest wächst derzeit die Gefahr eines Rückschlags. Einen ersten Vorgeschmack hat der Dax an seinem letzten Handelstag im Mai bereits geliefert. Experten mahnen vor der Sorglosigkeit, mit der Anleger nach dem Corona-Crash weltweit wieder zulangten. Denn Unsicherheiten gibt es genug.

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    Die alte Börsenweisheit "Sell in May and go away" hat sich in diesem Jahr nicht bewahrheitet. Seit dem März-Tief hat der deutsche Leitindex inzwischen um rund 40 Prozent aufgeholt. Eine solche Rally hat der Markt laut der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) seit der Jahrtausendwende nicht mehr gesehen. "Die Anleger reagierten zuletzt geradezu euphorisch auf den weltweit immer stärkeren Rückbau der ursprünglichen Beschränkungen", konstatiert LBBW-Experte Uwe Streich. Doch das könnte durchaus verfrüht sein. "Schließlich droht jederzeit ein Wiederaufflammen der Corona-Ansteckungszahlen", gibt der Experte zu bedenken.

    Auf der anderen Seite wurde quasi als "Gegengift" von den Notenbanken immense Liquidität in die Märkte gepumpt, wodurch aus Sicht von Marktbeobachtern die jüngste Erholungsrally noch beschleunigt wurde.

    Dass die Investoren derzeit angespornt würden durch Rettungspakete - wie etwa den in der abgelaufenen Woche vorgestellten EU-Corona-Fonds - und davon ausgingen, dass die tiefen ökonomischen Spuren der Krise schnell überwunden werden dürften, stimmt auch die Experten der Deka skeptisch: "Obwohl sich die Konjunktur noch immer im Rezessionsmodus befindet, schauen die Aktienmärkte schon in eine bessere Zukunft", heißt es dort.

    Wie schon in der Finanzkrise - oder womöglich noch schneller - laufen dadurch die aktuellen Kurse den tatsächlichen Gewinnen der Unternehmen vorweg. Enttäuschungspotenzial scheint deshalb vorprogrammiert. So haben nach Einschätzung von Analyst Daniel Schär von der Weberbank auch "Zweitrundeneffekte" wie etwa eine Zunahme von Zahlungsausfällen bei Unternehmen mit geringer Bonität das Potenzial, "das Idealbild zu zerstören".

    Gleichzeitig hängen die wieder verhärteten Fronten zwischen den USA und China wie ein Damoklesschwert über den Märkten. Beim Thema Handelsstreit steht auch die neue Woche unter keinen guten Vorzeichen wegen des trotz internationaler Kritik von China besiegelten Sicherheitsgesetzes für Hongkong.

    Die Charttechniker vom Börsenmagazin Index Radar sehen trotz Anzeichen einer Überhitzung derweil noch etwas Luft nach oben für den Dax. Nach dem Durchhänger am Freitag könnten die Kurse in der neuen Woche schon wieder etwas anziehen. Mittelfristig sehen die Experten das Potenzial für den deutschen Leitindex aber bei knapp 12 000 Punkten begrenzt.

    Unternehmensseitig ist die Agenda für die kommende Woche eher dünn bestückt. Am Montag nach Börsenschluss informiert die Deutsche-Börse-Tochter Stoxx über die zukünftige Zusammensetzung des europäischen Leitindex EuroStoxx 50 , am Donnerstag nachbörslich ist dann der nächste Termin für die Überprüfung der Dax-Indizes. Neben den Fraport -Verkehrszahlen am Dienstag setzt sich des weiteren hierzulande die Saison der Online-Hauptversammlungen fort.

    Vergleichsweise reich gespickt ist dagegen die Konjunkturagenda. Nach wichtigen Stimmungsdaten aus China zum Wochenauftakt wird besondere Aufmerksamkeit der EZB-Ratssitzung am Donnerstag beigemessen. Neben dem Zinsentscheid rechnen etwa die Anlagenstrategen der Commerzbank damit, dass die Europäische Zentralbank ihr Anleihekaufprogramm um 500 Milliarden Euro erhöhen wird.

    In den USA wird in der kommenden Woche mit dem großen Konjunkturpaket der Regierung gerechnet. Zudem steht am Freitag der offizielle Arbeitsmarktbericht im Mittelpunkt, dem wie üblich am Mittwoch die Daten des privaten Arbeitsmarktdienstleisters ADP vorangehen. Die Experten der Commerzbank befürchten den Wegfall weiterer zehn Millionen Arbeitsplätze im April und einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 20 Prozent./tav/bek/he




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