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     6174  0 Kommentare Inflation sinkt, Gold vermasselt den bullishen Ausbruch

    Gestern wurden in den USA wieder einige Wirtschaftsdaten veröffentlichen. Sie fielen erschreckend aus. Nun überrascht dies kaum mehr, es sind ja nicht die ersten Daten mit Negativ-Rekord. Doch die Relation hat mich erschrocken und staunen lassen.

    Weniger Konsum, mehr Sparen

    Für einen Vergleich möchte ich kurz an die Börse-Intern vom 21. April erinnern. Damals hatte ich geschrieben, dass die Wirtschaft längere Zeit brauchen wird, um auf ihr Vorkrisen-Niveau zurückzukehren, weil die Menschen auf absehbare Zeit weniger konsumieren und mehr sparen werden. „Die DZ Bank geht davon aus, dass die Sparquote in Deutschland in diesem Jahr voraussichtlich auf 12,5 % ansteigen wird, von 10,9 % in 2019“, hieß es dazu. Und weiter: „Und aufgrund der Einkommenseinbußen in Verbindung mit der erhöhten Sparneigung wird der Konsum schrumpfen, in Deutschland womöglich um 2,8 %, was laut DZ Bank der stärkste Einbruch seit der Wiedervereinigung wäre.“ – Noch einmal die Zahlen in Kürze: Sparquote 12,5 %, Konsumrückgang 2,8 %.

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    Und nun zu den aktuellen Zahlen aus den USA: Dort ist der Konsum (persönliche Ausgaben) im April um 13,6 % gegenüber dem Vormonat eingebrochen, wie das US-Handelsministerium heute mitteilte. Ein größeres Minus hat es seit Beginn der Statistik 1959 noch nicht gegeben.

    USA - persönliche Ausgaben

    Im März waren es bereits 6,9 % weniger Ausgaben der Verbraucher. Grund dafür ist die Massenarbeitslosigkeit, verursacht durch die Ausbreitung des Coronavirus und die beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Für die USA ist dies besonders dramatisch, weil der Konsum mehr als zwei Drittel des Bruttoinlandsproduktes (BIP) ausmacht. Es wird daher erwartet, dass das BIP im 2. Quartal 2020 um bis zu 40 % sinken wird.

    Statt das Geld in die Läden zu bringen, horten es die Menschen auf ihren Konten. In den USA stieg die Sparquote im April laut Medienberichten auf 33,0 %, nachdem sie im März noch bei 12,7 % gelegen hatte. – Noch einmal die Zahlen in Kürze: Sparquote 33,0 %, Konsumrückgang 13,6 %.

    Verändertes Verhalten belastet die Erholung dauerhaft

    Nun muss ich allerdings einräumen, dass die Zahlen für Deutschland Jahreswerte sind und die aktuellen Zahlen aus den USA die Veränderung zum Vormonat darstellen. Das ändert aber nichts daran, dass die Daten dramatisch sind und sie meine Befürchtungen bestätigen. Wir werden ähnliche Zahlen auch hierzulande bekommen. Und ich gehe davon aus, dass die Menschen nicht schon in zwei Monaten wieder ihr Verhalten ändern, sondern dass die veränderte Konsum- und Sparneigung noch eine Weile anhalten wird. Eine schnelle V-förmige Erholung ist damit weiterhin unwahrscheinlich – und die aktuelle Kurserholung der Aktienindizes somit eine klare Übertreibung. Die Hoffnung der Anleger auf eine schnelle Konjunkturerholung, die neben der Liquiditätsflut hinter dem Kursanstieg steht, wird sich nicht erfüllen.

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    Sven Weisenhaus
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    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Sven Weisenhaus
    Inflation sinkt, Gold vermasselt den bullishen Ausbruch Gestern wurden in den USA wieder einige Wirtschaftsdaten veröffentlichen. Sie fielen erschreckend aus. Nun überrascht dies kaum mehr, es sind ja nicht die ersten Daten mit Negativ-Rekord. Doch die Relation hat mich erschrocken und staunen lassen. …

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