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    ROUNDUP  145  0 Kommentare Knapp 1,9 Millionen neue Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in USA

    WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Corona-Pandemie setzt dem US-Arbeitsmarkt weiter zu - allerdings weniger heftig als noch vor ein paar Wochen. Knapp 1,9 Millionen Menschen stellten in der Woche bis einschließlich 30. Mai einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Seit Mitte März haben damit USA-weit mehr als 42 Millionen Menschen mindestens zeitweise ihren Job verloren - so viele wie nie zuvor in solch kurzer Zeit. Zuletzt gingen die Zahlen der wöchentlichen Neuanträge allmählich zurück, parallel zur graduellen Lockerung der Ausgangsbeschränkungen in den Bundesstaaten.

    Die Erstanträge gelten als Indikator für die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts in der größten Volkswirtschaft der Welt. In den vergangenen Monaten seit Mitte März war die wöchentliche Zahl in schwindelerregende Höhen geschnellt und hatte zeitweise oberhalb von mehr als 6 Millionen gelegen. Zuletzt gingen die Wochenwerte aber nach und nach runter. In der Vorwoche hatte es 2,1 Millionen Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA gegeben.

    Analysten hatten nun mit weniger Anträgen gerechnet, weil viele Bundesstaaten ihre Ausgangsbeschränkungen bereits wieder lockern. Viele Geschäfte, Fabriken und Restaurants dürfen wieder unter Auflagen öffnen, was sich langsam positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken dürfte. Der amerikanische Jobmarkt ist insgesamt jedoch schwer angeschlagen und dürfte lange brauchen, sich von der Krise zu erholen.

    Die aussagekräftigere Arbeitslosenquote für Mai wird an diesem Freitag bekanntgegeben. Im April lag sie bei 14,7 Prozent. Wegen Fehlern bei der Erhebung der Daten warnte die zuständige Behörde jedoch, dass die Quote bereits bei etwa 20 Prozent liegen könnte. Das wäre der höchste Wert seit vielen Jahrzehnten. Vor der Corona-Krise hatte die Arbeitslosenquote im Februar noch niedrige 3,5 Prozent betragen.

    Arbeitnehmer können in den USA viel schneller entlassen werden als etwa in Deutschland. Zudem gibt es auch kein automatisch stabilisierendes Element wie die Kurzarbeit, das Arbeitgebern relativ risikolos ermöglichen würde, Angestellte zunächst bei reduzierten Kosten zu behalten. Neben den Entlassungen von Mitarbeitern in Restaurants, Geschäften und Hotels, die relativ schnell wieder rückgängig gemacht werden könnten, haben inzwischen auch viele Großunternehmen Kürzungen bekanntgegeben.

    Der US-Kongress hat bislang mit Unterstützung beider Parteien Konjunkturpakete von rund 2,7 Billionen US-Dollar beschlossen, was gut zehn Prozent der jährlichen US-Wirtschaftsleistung entspricht. Darunter sind auch hunderte Milliarden Dollar für ein Kreditprogramm, das es Arbeitgebern erleichtern soll, ihre Angestellten trotz Umsatzeinbrüchen weiter zu beschäftigen. Der Effekt des Programms auf die Arbeitsmarktdaten ist bislang unklar.

    Auch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat Programme aufgelegt, um einen weiteren Absturz der Wirtschaft zu verhindern. Nach Einschätzung von Fed-Chef Jerome Powell hat die Corona-Pandemie die US-Wirtschaft in die schlimmste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg gestürzt. Für US-Präsident Donald Trump kommt die Krise höchst ungelegen - er bewirbt sich im November um eine zweite Amtszeit./jac/DP/zb





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