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    Blick richtet sich nach vorne  15522  0 Kommentare HeidelbergCement, Infineon, Fresenius: Bei welchen deutschen Schwergewichten der Smart Investor jetzt Chancen sieht

    Nach dem durch Corona ausgelösten Märzcrash trennt sich auch im DAX allmählich die Spreu vom Weizen. Die Lufthansa muss gehen, die Deutsche Wohnen kommt. Anleger sollten auf eine Balance zwischen attraktiven Perspektiven und Stabilität achten. Auch im "langweiligen" DAX gibt es passende Kandidaten, erklärt Markus Wessel aus der Smart Investor-Redaktion.

    Das Fundament steht
    Noch Anfang des Jahres galt der Bau als tragende Säule der Konjunktur – doch dann kam das Virus und mit ihm ein regelrechter Schock für die gesamte Branche. Dieser plötzliche Umschwung spiegelt sich auch in den Aussagen von HeidelbergCement. Während der Vorstand ursprünglich für das Jahr 2020 von einem leichten Zuwachs bei Umsatz und Ertrag ausging, wird der Geschäftsverlauf seit Mitte März von Corona diktiert. Dabei befindet sich der DAX-Konzern in einer besseren Ausgangslage als viele Wettbewerber. Schon im Februar legte der Vorstand als Antwort auf die Pandemie ein umfangreiches Spar und Maßnahmenpaket auf. Ziel war es, die eigene komfortable Liquiditätssituation abzusichern und Ausgaben dauerhaft um eine Milliarde Euro abzusenken. Auch der neue Dividendenvorschlag über 0,60 Euro – statt der zunächst geplanten 2,20 Euro – folgt dieser Maßgabe. Die Börse hatte einen solchen Schritt bereits antizipiert. Per Ende März verfügte HeidelbergCement über eine Cashposition von 2,4 Milliarden Euro und freie Kreditlinien von mehr als 3,3 Milliarden Euro. Zusammen mit der hohen Eigenkapitalquote von knapp 48 Prozent steht man damit auf einem sehr soliden Fundament.

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    Insgesamt fiel der Jahresauftakt für den weltweit zweitgrößten Zementhersteller durchaus zufriedenstellend aus. Trotz eines Umsatzrückgangs auf 3,9 Milliarden Euro (minus sieben Prozent) nahm der operative Gewinn (EBITDA) leicht auf 405 Millionen Euro zu. Anfang Mai waren laut Website alle Werke wieder in Betrieb und lieferfähig. In wichtigen Märkten wie China, Frankreich, Spanien und UK zeichne sich nach einem starken Absatzrückgang im März bereits eine Erholung ab; schlechter sehe es dagegen in Nordamerika, Russland und Italien aus. In Deutschland seien die Auswirkungen durch Corona bislang gering. Tatsächlich nehmen Investoren nach dem starken Kurseinbruch wieder stärker die Chancen des global aufgestellten Baustoffherstellers in den Blick. Neben dem Vorstand kaufte auch die im Aufsichtsrat vertretene Unternehmerfamilie Merckle HeidelbergCement-Aktien hinzu. Die gerade in der Diskussion befindlichen Konjunkturprogramme in vielen Ländern könnten der gesamten Baubranche schneller als gedacht in die Erfolgsspur zurückhelfen.

    Intakte Trends
    Der Tenor ist derzeit bei allen Ausblicken gleich: Die Corona-Pandemie sorge für eine enorme Unsicherheit, die eine genaue Prognose fast unmöglich macht. Ganz ähnlich äußerte sich zuletzt auch Infineon-Chef Reinhard Ploss. Der Halbleiterhersteller sei keineswegs immun gegen die konjunkturellen Verwerfungen, zumal das Geschäft mit der Automobilindustrie eine wichtige Säule für den Konzern ist. Hier ging der Gewinn im zweiten Quartal (Januar bis März) bereits um fast ein Viertel zurück. Der Tiefpunkt werde aber voraussichtlich erst im laufenden Quartal erreicht, da die Folgen des Shutdowns vor allem ab April das Wirtschaftsleben in vielen europäischen Ländern teilweise zum Erliegen gebracht haben. Insofern dürfte sich Infineons Zahlenwerk erst einmal verschlechtern, bevor es dann mit Blick auf das neue Geschäftsjahr 2020/21 zu einer Erholung kommen könnte. Die Börse schien dieses Szenario sowie die kürzlich bekannt gegebene Senkung der Umsatz- und Gewinnziele jedoch bereits antizipiert zu haben – zumindest hat die Infineon-Aktie ihre Kursgewinne nach den jüngsten Vorstandsaussagen nochmals ausgebaut. Ohnehin bleibt man in München keinesfalls untätig: So habe man u.a. frühzeitig Kurzarbeit an einzelnen Standorten eingeführt. Mittelfristig hebt die Mitte April vollzogene Übernahme von Cypress Semiconductor das Unternehmen auf ein neues Niveau. Obwohl der Preis von neun Milliarden Euro zunächst kritisiert wurde, bringt der Deal einige Vorteile. Infineon erweitert sein Portfolio um neue Halbleiterlösungen, Komponenten für die Industrie und das Internet der Dinge. Diese und weitere Anwendungen – zum Beispiel aus dem Bereich der Elektromobilität und für neue mobile Endgeräte – stehen trotz des kurzfristigen Corona-Schocks für intakte Wachstumsmärkte. Auch die von Infineon produzierten Chips, welche die Stromversorgung steuern (Power Management), haben – ebenso wie das Security-Segment – bislang eine recht hohe Stabilität gezeigt. Diese starke Marktstellung ist am Ende vielleicht das beste Argument für mittelfristig weiter steigende Notierungen.

    Gesund durch die Krise
    Nicht immer erscheint eine Kursreaktion fundamental begründet – so wurde auch die Fresenius-Aktie im Märzausverkauf beinahe blind aus den Depots geworfen. Dabei bietet der breit aufgestellte Gesundheitskonzern in konjunkturell unsicheren Zeiten ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis. Die ebenfalls im DAX enthaltene Tochter Fresenius Medical Care (FMC) betreibt weltweit mehr als 4.000 Dialysezentren, in denen Menschen mit Nierenerkrankungen behandelt werden. Wie bereits das deutliche Umsatzplus von neun Prozent im Auftaktquartal zeigt, läuft dieses Geschäft praktisch unberührt von Corona. Gewisse Folgen der Pandemie sind hingegen bei Fresenius Kabi und dem Klinikbetreiber Helios zu beobachten. Hier erwartete der Fresenius-Vorstand die stärksten Belastungen im laufenden zweiten Quartal. Während an den deutschen Helios-Standorten planbare Operationen ab März verschoben und deutlich mehr Intensivbetten für COVID-19-Patienten freigehalten worden sind – für beides hat die Bundesregierung einen finanziellen Ausgleich versprochen – kann die spanische Tochter Quirónsalud (die 46 Krankenhäuser und 72 ambulante Zentren betreibt) bislang noch nicht mit einer ähnlichen Kompensation rechnen. Bei Fresenius Kabi, die unter anderem lebenswichtige Flüssigarzneimittel, Krankenhausnahrung und Infusionstherapien herstellen, konnte eine zeitweise schwächere Nachfrage in China durch coronabedingtes Mehrgeschäft in Europa und Nordamerika ausgeglichen werden. Der Vorstand plant daher für 2020 weiterhin mit einem Umsatzanstieg zwischen drei und sechs Prozent bei einem weitgehend stabilen Ergebnis. In der Gesamtschau ergibt dies das Bild eines größtenteils robusten Geschäftsverlaufs. Selbst die in einzelnen Regionen und Segmenten sichtbaren Belastungen durch COVID-19 rechtfertigen daher keinesfalls einen Kurseinbruch von zeitweilig fast 50 Prozent. Die laufende Erholung sollte sich daher selbst in einem eher schwachen Wirtschaftsumfeld fortsetzen. Gerade dann dürften defensive Aktien mit moderaten Bewertungen (KGV: elf ) bei Investoren gefragt sein.

    Fazit
    Für Stock Picker bietet die aktuelle Börsenlage durchaus vielzählige Chancen. Dabei gilt es, sich auf Unternehmen und Geschäftsmodelle zu konzentrieren, die neben langfristig attraktiven Perspektiven über eine gewisse Stabilität verfügen. Sogar der oft als langweilig abgestempelte DAX hat diesbezüglich interessante Titel im (Sonder-)Angebot.

    Autor: Marcus Wessel, Smart Investor-Redaktion

     

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    Verfasst vonJulian Schick
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