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    WOCHENAUSBLICK  389  0 Kommentare Ohne neue Anreize könnte die Rally ins Stottern geraten

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Als hätte es niemals eine Corona-Krise gegeben: Nur elf Wochen nach dem historisch beispiellosen Corona-Crash an den Weltbörsen hat der deutsche Leitindex Dax fast schon wieder das Niveau von vor dem Ausverkauf erreicht. Um mehr als 4300 Punkte oder 54 Prozent hat sich das Börsenbarometer seit Mitte März wieder nach oben gearbeitet. Nun jedoch könnte die Rally ins Stocken geraten, zumal es in der neuen Woche an Impulsen für weitere Käufe mangeln dürfte.

    Am Mittwoch legte die Bundesregierung ein 130 Milliarden Euro schweres Paket auf, um mit einer niedrigeren Mehrwertsteuer, Hilfen für Kommunen, Zuschüssen für Familien und höheren Kaufprämien für Elektroautos die sieche Wirtschaft wieder zu beleben. Am Donnerstag folgte die Europäische Zentralbank mit einem um 600 Milliarden Euro auf dann 1,35 Billionen Euro aufgestockten Kaufprogramm für Anleihen. Auch dieses Geld soll die beispiellosen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abmildern.

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    Fondsmanager und Börsenbriefautor Jens Erhardt verwies auch auf die US-Notenbank Fed, die - anders als in der Finanzkrise, als man erst nach langer Aktienbaisse im Oktober 2008 angefangen habe, massiv den Geldhahn aufzudrehen - diesmal "viel früher und viel stärker stimuliert". Die Marktreaktion sei entsprechend stark, und die Fonds-Manager seien entsprechend überrascht worden, wie eine Umfrage zeige.

    So nährt der Anstieg den Anstieg und der Dax schoss im Verlauf der Woche um beeindruckende fast zehn Prozent nach oben. Doch das könnte es mit den ganz großen Stimuli für die Konjunktur auch erst einmal gewesen sein. Nun dürfte es vielmehr darauf ankommen, ob und wie sehr sich die Anreize in der Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen von Unternehmen niederschlagen.

    Anzeichen für eine spürbare Zunahme privater Aktivitäten gibt es. So ist beispielsweise die Zahl der Routenanfragen im Internet für Autofahrten in den USA, Deutschland und Frankreich seit Ende März stark gestiegen, wie aus Daten der US-Investmentbank JPMorgan hervorgeht. Seit Mitte April hat demnach auch die Zahl von Passagierflügen weltweit stark zugenommen. Kreditkartendaten lassen auf eine Erholung von Online-Reisebuchungen in den USA schließen. Mit marktbewegenden Unternehmensmeldungen ist allerdings nicht zu rechnen.

    Hoffnung verbreitete auch der Arbeitsmarkt in den USA. Dort hat die Beschäftigung im Mai wieder zugenommen, es wurden 2,5 Millionen neue Stellen gezählt. Analysten hatten hingegen mit einem erneut starken Rückgang der Beschäftigung gerechnet.

    Ob die Verbraucher in den USA in den vergangenen Wochen wieder mehr Zutrauen gefasst haben, könnte am Freitag der entsprechende Index der Uni Michigan zeigen. Im April war der Frühindikator für die Kauflaune amerikanischer Verbraucher abgestürzt, im Mai hatte er sich stabilisiert. An den Finanzmärkten setzt man auf eine Verbesserung der Stimmung der Konsumenten, deren Nachfrage einen Großteil der gesamten US-Wirtschaftsleistung ausmacht.

    Die Sitzung der US-Notenbank Fed am Mittwoch droht dagegen als Antreiber für die Aktienbörsen auszufallen. Die Wahrscheinlichkeit sei gering, dass Notenbankchef Jerome Powell weitere große Geldspritzen ankündige, sagte Volkswirt Stefan Kipar von der Landesbank BayernLB. "Einige Programme operieren bereits ohne Obergrenze". Mit Blick auf die US-Wirtschaft in den kommenden Quartalen werde sich die Fed wohl etwas weniger pessimistisch zeigen als es gegenwärtig die Finanzmärkte einschätzten./bek/ag/he




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