Zahlungsmoral von Unternehmen bricht ein / Rechnungen werden immer später beglichen
Hamburg (ots) - Die Zahlungsmoral von Unternehmen ist angesichts der
Corona-Pandemie stark gesunken. Dies zeigen Daten des Informationsdienstleisters
CRIFBÜRGEL, der für die Analyse das Zahlungsverhalten von circa 450.000
Unternehmen analysiert hat.
Der durchschnittliche Zahlungsverzug steigt auf 34,4 Tage
Corona-Pandemie stark gesunken. Dies zeigen Daten des Informationsdienstleisters
CRIFBÜRGEL, der für die Analyse das Zahlungsverhalten von circa 450.000
Unternehmen analysiert hat.
Der durchschnittliche Zahlungsverzug steigt auf 34,4 Tage
Überfällige Rechnungen werden derzeit in Deutschland mit einem Verzug von rund
34,4 Tagen bezahlt (Stand 02.06.2020). Im Januar 2020 lag der durchschnittliche
Zahlungsverzug noch bei 26,4 Tagen.
"Ab Mitte April hat sich das Zahlungsverhalten der Unternehmen dramatisch
verschlechtert. Wir beobachten derzeit vermehrt ein liquiditätsschonendes
Verhalten seitens der Firmen", kommentiert CRIFBÜRGEL Geschäftsführer Dr. Frank
Schlein die aktuellen Zahlen.
Deutschlands Unternehmen gewähren ihren Gläubigern im Durchschnitt ein
Zahlungsziel von 26 Tagen. Bei Nicht- oder Spätzahlern werden Rechnungen derzeit
erst nach durchschnittlich 60 Tagen bezahlt. "Für die Unternehmen bedeutet das
Verhalten, dass sie mehr als doppelt so lange auf ihr Geld warten müssen, als
ursprünglich einkalkuliert. Damit werden sie unfreiwillig zum Kreditgeber ihrer
Kunden", so Schlein.
Dieses Verhalten gehe oft zu Lasten der mittelständischen und kleingewerblichen
Betriebe, denn Liquiditätsmangel, z.B. ausgelöst durch verspätet oder nicht
bezahlte Rechnungen, gilt als eine der häufigsten Insolvenzursachen. Zudem
bedeutet eine durch den Kunden oder Auftraggeber nicht oder zu spät gezahlte
Rechnung höheren Verwaltungsaufwand und zusätzliche Kosten. Im schlimmsten Fall
entwickelt sich ein Teufelskreis, da Unternehmen durch verspätet gezahlte
Rechnungen länger als geplant auf eigene Investments verzichten müssen oder
Bestellungen nicht bedienen können. Kleine Unternehmen können bei zögerlichem
Zahlungsverhalten ihrer Kunden dadurch selbst in die wirtschaftliche Schieflage
geraten. Bereits jetzt steht fest, dass angesichts der Corona-Krise nach 10
Jahren Rückgang bei den Firmeninsolvenzen 2020 wieder deutlich mehr Firmen in
Deutschland in die Pleite rutschen werden. Unter der Voraussetzung, dass die
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft genauso stark sind, wie in
der Finanzkrise 2008, rechnet CRIFBÜRGEL in diesem Jahr mit über 29.000
Firmeninsolvenzen
Unternehmen in Rheinland-Pfalz mit dem stärksten Zahlungsverzug
Beim durchschnittlichen Zahlungsverzug zeigen sich zudem regionale Unterschiede.
Am stärksten überziehen Unternehmen in Rheinland-Pfalz die Zahlungsziele - im
Schnitt um 56 Tage. Auch in Bremen (durchschnittliche Verspätung 45 Tage) und in
Hamburg (43 Tage) zahlen Unternehmen die Rechnungen mit einem starken Verzug. Am
34,4 Tagen bezahlt (Stand 02.06.2020). Im Januar 2020 lag der durchschnittliche
Zahlungsverzug noch bei 26,4 Tagen.
"Ab Mitte April hat sich das Zahlungsverhalten der Unternehmen dramatisch
verschlechtert. Wir beobachten derzeit vermehrt ein liquiditätsschonendes
Verhalten seitens der Firmen", kommentiert CRIFBÜRGEL Geschäftsführer Dr. Frank
Schlein die aktuellen Zahlen.
Deutschlands Unternehmen gewähren ihren Gläubigern im Durchschnitt ein
Zahlungsziel von 26 Tagen. Bei Nicht- oder Spätzahlern werden Rechnungen derzeit
erst nach durchschnittlich 60 Tagen bezahlt. "Für die Unternehmen bedeutet das
Verhalten, dass sie mehr als doppelt so lange auf ihr Geld warten müssen, als
ursprünglich einkalkuliert. Damit werden sie unfreiwillig zum Kreditgeber ihrer
Kunden", so Schlein.
Dieses Verhalten gehe oft zu Lasten der mittelständischen und kleingewerblichen
Betriebe, denn Liquiditätsmangel, z.B. ausgelöst durch verspätet oder nicht
bezahlte Rechnungen, gilt als eine der häufigsten Insolvenzursachen. Zudem
bedeutet eine durch den Kunden oder Auftraggeber nicht oder zu spät gezahlte
Rechnung höheren Verwaltungsaufwand und zusätzliche Kosten. Im schlimmsten Fall
entwickelt sich ein Teufelskreis, da Unternehmen durch verspätet gezahlte
Rechnungen länger als geplant auf eigene Investments verzichten müssen oder
Bestellungen nicht bedienen können. Kleine Unternehmen können bei zögerlichem
Zahlungsverhalten ihrer Kunden dadurch selbst in die wirtschaftliche Schieflage
geraten. Bereits jetzt steht fest, dass angesichts der Corona-Krise nach 10
Jahren Rückgang bei den Firmeninsolvenzen 2020 wieder deutlich mehr Firmen in
Deutschland in die Pleite rutschen werden. Unter der Voraussetzung, dass die
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft genauso stark sind, wie in
der Finanzkrise 2008, rechnet CRIFBÜRGEL in diesem Jahr mit über 29.000
Firmeninsolvenzen
Unternehmen in Rheinland-Pfalz mit dem stärksten Zahlungsverzug
Beim durchschnittlichen Zahlungsverzug zeigen sich zudem regionale Unterschiede.
Am stärksten überziehen Unternehmen in Rheinland-Pfalz die Zahlungsziele - im
Schnitt um 56 Tage. Auch in Bremen (durchschnittliche Verspätung 45 Tage) und in
Hamburg (43 Tage) zahlen Unternehmen die Rechnungen mit einem starken Verzug. Am