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    Braun kommt gegen 5 Millionen Euro Kaution frei  29972  3 Kommentare Platow zu Wirecard: Kontrollverlust wird Markus Braun und dem Unternehmen zum Verhängnis

    Nächster Paukenschlag im Bilanzskandal beim Zahlungsdienstleister Wirecard. Wie die Staatsanwaltschaft München I mitteilte, hat sich der am Freitag zurückgetretene CEO Markus Braun am Montagabend gestellt und wurde festgenommen. Gegen die Zahlung einer Kaution in Höhe von fünf Millionen Euro wurde Braun am Dienstag auf freien Fuß gesetzt.

    In einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft heißt es:

    "Nach ihren bisherigen Ermittlungen legt die Staatsanwaltschaft München 1 dem Beschuldigten zu Last, ggf. im Zusammenwirken mit weiteren Tätern die Bilanzsumme und das Umsatzvolumen der Wirecard AG durch vorgetäuschte Einnahmen aus Geschäften mit sogenannten Third-Party-Acquiren (TPA) aufgebläht zu haben, um so das Unternehmen finanzkräftiger und für Investoren und Kunden attraktiver darzustellen."

    Wirecard hatte am Montag einräumen müssen, dass „die bisher zugunsten von Wirecard ausgewiesenen Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von insgesamt 1,9 Milliarden Euro mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht bestehen.“

    Klaus Brune, Chef des Börsen-Ressorts beim Platow-Verlag, beobachtet Wirecard schon lange. Gegenüber wallstreet:online sagte er:

    "Als Gründer und 'Gehirn' hinter dem Geschäftsmodell von Wirecard hatte Markus Braun eine sehr maßgebliche Position innerhalb des Unternehmens. Offenkundig ist diese Rolle mit zunehmenden Wachstum immer unangreifbarer für andere Vorstands- und Aufsichtsrats-Mitglieder geworden, so dass er kaum kontrolliert das Unternehmen gesteuert hat. Dieser Fehler ist ihm und auch dem Unternehmen letztlich zum Verhängnis geworden. Die zuletzt eingeleiteten, maßgeblich aber von außen forcierten Kontrollbemühungen kamen dann einfach zu spät, um das Ruder noch herumzureißen.

    Wer sich wann und in welcher Form strafrechtlich belangbar gemacht hat, dass müssen jetzt Staatsanwaltschaft und Ermittler herausfinden."

    Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt schon länger im Umfeld von Wirecard. In einem ersten Gespräch habe Braun seine Mitarbeit bei den Ermittlungen zugesagt. 

    "Mein Mandant wird sich dem Verfahren selbstverständlich stellen", sagte Brauns Anwalt Alfred Dierlamm der Süddeutschen Zeitung am Montag.

    Das Unternehmen kämpft derweil weiter um seine Zukunft. Mitten im Bilanzskandal hat Wirecard bei der Finanzaufsicht von Singapur eine eigene Lizenz beantragt. Das meldet die Nachrichtenagentur dpa. Von Singapur aus steuert Wirecard bislang sein Asien-Geschäft, wickelt Zahlungen von Händlern ab und unterstützt Unternehmen bei der Ausgabe von Prepaid-Karten. Aufgrund eines neuen Gesetzes für Zahlungsverkehrdienste verlange die Behörde künftig eine solche Lizenz von dem Unternehmen.

    Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion




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