Wie geht es denn jetzt weiter? - Seite 2

Die Korrekturlevel sind wichtige Anlaufstellen in einer Bewegung. Je weiter die Kurse diesbezüglich vorankommen, je mehr spricht das für technische Stärke. Der DAX konnte bisher als einziger seinen ersten Retracement-Level überwinden. Am weitesten zurück ist derzeit der NDX. Im Gegensatz zu den anderen Indices neigt sich seine 200-Tage-Linie zudem etwas deutlicher nach unten – wohl ein Zeichen für die langfristige Schwäche der Technologietitel.

Der Housing Index entwickelte sich erwartungsgemäß. Noch fünf Punkte bis zur Widerstandszone bei gut 370, noch sieben Handelstage bis zum Kreuzwiderstand auf diesem Niveau, bestehend aus kurzfristigen Abwärtstrend und Aufwärtstrend aus dem März 2003. Das wird ein äußerst wichtiger Test - der Housing-Index spiegelt die Befindlichkeit an der Immobilienfront und damit an der Achillesferse des amerikanischen Finanzsystems wider. Leider reicht seine Historie nicht weit genug zurück, um ihn mit dem Modell der TimePatternAnalysis bearbeiten zu können. Ersatzweise wurde jetzt die Aktie von Fannie Mae herangezogen. Die Prognose liefert interessante Einblicke. Demnächst mehr dazu.

Der SOX zeigte sich gestern –wie bereits avisiert- stark. Die Tagesbewegung war solide und zeugte von nur geringer Gegenwehr der Bären. Die Retracement-Level finden sich bezogen auf den zurückliegenden Swing bei 433, 443 und 453. Mitte August treffen sich der 50-Prozent-Korrektur-Level und die aktuell relevante Baisselinie 2000 (ich mein’ ja nur...).

Dollar und TBonds waren auch gestern wenig reagibel. Letztere legten leicht zu, die Renditedifferenz am langen Ende entwickelt sich weiterhin rückläufig, was üblicherweise zunächst stützend für Aktien wirkt. Die Zinsen für Drei-Monats-Geld halten sich oberhalb von 1,4 Prozent. Das lässt am 10. August einen weiteren kleinen Zinsschritt der Fed vermuten.

Marktinterna: Bei unverändert starkem Handelsvolumen im S&P 500 fiel der VIX gegen Handelsende wiederum leicht und schloss bei 15,68. Die Auswertung zeigt eine bullische Implikation. Das Put/Call-Verhältnis ermäßigte sich weiter. Das gehandelte Volumen an Derivaten liegt auf einem Niveau, das in der Auswertung ein neutrales Ergebnis liefert. Der TRIN bastelt weiter an seiner Wende, die Bestätigung steht immer noch aus. Ein solch mühsames Verhalten hat es sehr lange nicht mehr gegeben. Die Charts sind unter „Wissen“ auf der Web-Seite der TimePatternAnalysis einsehbar.