Dollar und Euro als Verlierer
Besser nicht weiterlesen, wenn Sie auf den Euro setzen: Gold im Vergleich
Normalerweise werden Papierwährungen wie Dollar und Euro in Charts als Konstante dargestellt. Die Notierungen von Aktien, Rohstoffen oder Edelmetallen sind es, die steigen oder fallen. Rainer Kromarek dreht die Sache für den Smart Investor um: Gold, wertkonstant seit 5.000 Jahren, erhält den Rang, der ihm zusteht. Wie verhalten sich Dollar, Euro und die Wertpapiermärkte gegenüber einem statischen Goldpreis?
Der Goldpreis ist seit 1968 (Scheitern des London Gold Pool, Beginn des Zerfalls des Währungssystems von Bretton Woods) unter Schwankungen von 35 auf 1.750 US-Dollar/ Feinunze gestiegen. Umgekehrt heißt das: Ein Ein-Dollar-Schein, der 1968 in eine Schublade gelegt wurde, ist heute – in Gold gerechnet – nur noch zwei Cent wert. Eine Ein-Euro-Münze (siehe Chart) hat seit Einführung der Gemeinschaftswährung im Jahr 1999 gegenüber Gold 85 Prozent an Wert verloren.
Für den, der über diese langen Zeiträume Dollars oder Euros gehalten hat, ein schlechtes Geschäft. In Euro gerechnet hat die Kaufkraft von Gold seit 1999 um 350 Prozent zugelegt, und das ohne jedes Kontrahentenrisiko und unabhängig von Krisen. Kein Wunder, dass die Regierungen Gold hassen, auch wenn Notenbanken das Metall als „eiserne Reserve“ horten. Verhielte sich jeder Bürger sich rational, wäre unser heutiges Währungssystem kaputt.
Währungen im Hintertreffen
Das britische Pfund war in den letzten 20 Jahren die schlechteste unter den Industrie-länderwährungen, der Schweizer Franken die beste, Chinas Renminbi die zweitbeste, der US-Dollar die zweitschlechteste – alle vier werteten aber gegenüber Gold ab. Seit 2010 war nur die Aktie eine echte Konkurrenz für Gold. Nasdaq (plus 278 Prozent), aber auch S&P 500 (plus 156,6 Prozent) liefen dem Goldpreis (plus 45 Prozent) weit davon (Daten per 28.4.2020).
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Seit 1999 besteht eine negative Korrelation zwischen Gold und der Verzinsung von Staatsanleihen: Zins runter, Goldpreis rauf. Der Preis des Edelmetalls ist in diesem Zeitraum um 510 Prozent gestiegen, der Zins einer zehnjährigen US-Staatsanleihe um 88 Prozent gesunken.
Fazit
Die Preise der Edelmetalle – zuerst Gold, dann Silber – sollten angesichts der Gelddruck-Orgien weiter zulegen. Gegenüber den stark gestiegenen Aktienmärkten besteht erheblicher Nachholbedarf.
Autor: Rainer Kromarek
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Dieser Artikel aus der Smart Investor-Ausgabe 06/20 bezieht sich auf Daten, die bis zum 23.05.2020 erfasst wurden.