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    Medion  1920  0 Kommentare Bei Kursen unter 20 Euro durchaus attraktiv

    Die Gerüchte um und die andauernde Kursschwäche bei Medion (WKN 660 500) hatten also ihre Berechtigung. Mit einem Kurseinbruch von über 40 % innerhalb von zwei Tagen wurde auch der letzte bislang fast unbescholtene Blue Chip aus NeuerMarktZeiten entzaubert. Auf dem neuen Kursniveau lassen sich jedoch durchaus Käufe rechtfertigen.

    Peinlich erscheint auf jeden Fall, dass die Essener zu Beginn des Jahres noch zuversichtlich waren, abermals hohe zweistellige Wachstumsraten bei Umsatz und Ertrag realisieren zu können. Von den vier ehemals am Neuen Markt notierten Dienstleistern für Konsumelektronik (neben Medion noch Gericom, IPC und 4MBO) ist jetzt nur noch Medion übrig. Die Österreicher Gericom standen vor einigen Monaten Gerüchten zufolge nur kurz vor der Insolvenz. Genau wie Medion notiert auch Gericom jetzt auf Allzeittief, mit anderen Worten: Wer auch immer in diesen Werten investiert war, ist inzwischen im Minus.

    Nur noch Wachstum im Ausland

    Angesichts des übermaßen schwachen Heimatmarktes wird Medion seine Wachstumsziele nicht mehr halten können. Man sehe den Unterschied: Außerhalb Deutschlands legten im ersten Halbjahr die Umsätze sogar um 23 % auf 486,6 Mio. Euro zu, was den Auslandsanteil um mehr als 5 Prozentpunkte auf 38,7 % nach oben hob. Im gesamten Konzern hingegen stieg zwar der Umsatz noch um 5 % auf 1,256 Mrd. Euro, doch innerhalb Deutschlands zeigten sich die Erlöse im zweiten Quartal bereits dramatisch rückläufig.

    Fundamentaler Trendwechsel

    Derweil ging das Betriebsergebnis schon um fast 15 % auf 58,1 Mio. Euro zurück, das Nettoergebnis gab aufgrund einer niedrigeren Steuerquote minimal unterproportional auf 33,9 Mio. Euro nach. Das Ergebnis pro Aktie lag bei 0,70 Euro, nach 0,81 Euro im Vorjahreshalbjahr. Die Frage ist, ob und in welcher Höhe man die Tendenz des zweiten Quartals auf das Gesamtjahr hochrechnen muss bzw. darf. Wir sehen hier keinen Ausreißer, sondern einen fundamentalen Trendwechsel und reduzieren unsere Prognosen daher deutlich. Künftiges Wachstum ist für Medion nur noch im Ausland erreichbar.



    Fazit

    Auf dem neuen Kursniveau von unter 20 Euro können Risiko bewusste Anleger einige MedionPapiere zu Allzeittiefstpreisen aufgreifen. Das Risiko bleibt, dass noch investierte Fonds den MDaxTitel verspätet ausschütten und den Kurs nochmals unter Druck bringen. Relativ gesehen dürfte der Kursverfall jedoch eine Spur zu übertrieben ausgefallen und in erster Linie auf das Ausmaß der Enttäuschung zurück zu führen sein. Wir sehen daher ein Kursziel von 23 bis 25 Euro auf Sicht der nächsten 18 Monate, sollte sich die Lage für Medion auf dem deutschen Stammmarkt nicht gänzlich desaströs darstellen. Versuchen Sie womöglich, zunächst eine Initialposition aufzubauen und in einigen Tagen gegebenenfalls nachzukaufen, wenn klar ist, ob der Kurs seinen Boden gefunden hat. Der fortgesetzte Kursverfall am Freitag (4 %) signalisiert, dass noch nicht alle Positionen bereinigt sind – also Vorsicht!

    Für die Inhalte ist die Redaktion des PerformaxxAnlegerbriefs verantwortlich. Der PerformaxxAnlegerbrief zählt mit einer Musterdepotperformance von über 460 % (seit 1.1.2001) zu Deutschlands erfolgreichsten Börsenbriefen.

    Verfasst von 2Performaxx
    Medion Bei Kursen unter 20 Euro durchaus attraktiv Die Gerüchte um und die andauernde Kursschwäche bei Medion (WKN 660 500) hatten also ihre Berechtigung. Mit einem Kurseinbruch von über 40 % innerhalb von zwei Tagen wurde auch der letzte bislang fast unbescholtene Blue Chip aus NeuerMarktZeiten …

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