Elon Musk will RNA-Drucker bauen
Tesla arbeitet mit deutscher Impfstoff-Hoffnung CureVac zusammen – kommt bald der Börsengang?
Wie so oft bei Elon Musk war es ein Tweet, der für Schlagzeilen sorgte. „Tesla baut, als ein Nebenprojekt, RNA-Micro-Fabriken für CureVac und möglicherweise andere.“ Der Tübinger Impfstoff-Spezialist bestätigte die Nachricht am Donnerstagabend gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Bei diesen „Micro-Fabriken“ handelt es sich um sogenannte RNA-Drucker. Nach Informationen des Handelsblatts arbeitet CureVac dazu schon länger mit der deutschen Tesla-Tochter Grohmann zusammen. Ein solcher Drucker soll Boten-RNA – die Basis für den CureVac-Impfstoff – schnell und einfach produzieren können.
Diese mRNA-Methode, die auch andere Impfstoff-Tüftler wie BioNtech verwenden, setzt im Gegensatz zu herkömmlichen Impfstoffen nicht auf winzige Dosen des Virus. Stattdessen wird eine künstliche Boten-RNA erstellt. Mithilfe einer "Bauanleitung für Antigene" wird auf diese Weise eine Immunreaktion des Körpers ausgelöst. Der Vorteil an diesem mRNA-Ansatz: Der Impfstoff lässt sich schneller und in größeren Mengen herstellen.
Eine Methode, die offenbar auch Elon Musk begeistert. „Das macht die Lösung zu vielen Krankheiten im Prinzip zu einem Softwareproblem“, twitterte der Tesla- und SpaceX-Chef.
CureVac forscht unter anderem an einem Impfstoff für das Corona-Virus und hat sich vor Kurzem erst ein 300 Millionen Euro-schweres Investment der Bundesregierung gesichert. Mitte Juni hatte das Unternehmen angekündigt, seine Covid-Impfung in einer klinischen Studie testen zu wollen. Ergebnisse dieser Prüfung werden im Herbst dieses Jahres erwartet. Auch SAP-Mitgründer Dietmar Hopp hält einen großen Anteil an dem Unternehmen
Lesen Sie auch
Laut Berichten der Nachrichtenagentur Bloomberg soll CureVac mithilfe der Großbanken Bank of America und Jefferies Financial Group schon an einem Börsengang in den USA arbeiten.
Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion