checkAd

     287  0 Kommentare Teil der "Everything Bubble" / Kommentar zur Entwicklung des Goldpreises von Dieter Kuckelkorn

    Frankfurt (ots) - Erstmals seit 2011 kostet die Feinunze Gold wieder mehr als
    1.800 Dollar. Wie die Edelmetallexperten der US-Investmentbank Goldman Sachs
    anmerken, setzt der Goldmarkt dazu an, das Allzeithoch von rund 1.921 Dollar in
    den Schatten zu stellen. Binnen zwölf Monaten sei ein Anstieg bis auf 2.000
    Dollar drin, erwarten die Analysten.

    Sucht man nach den Gründen für diesen bemerkenswerten Preisanstieg, denkt man
    sicherlich zunächst daran, dass Gold traditionell als sicherer Hafen für
    Vermögenswerte in Krisenzeiten aller Art gedient hat. Aktuell fällt allerdings
    auf, dass es zwar zu Beginn der Covid-19-Pandemie ein starkes Interesse
    insbesondere von Privatinvestoren an Gold gegeben hat, sich dieses inzwischen
    aber wieder normalisiert hat, wenn man beispielsweise die deutsche Nachfrage
    nach Münzen und Barrengold heranzieht.

    Gold wird traditionell auch als ein Vehikel zur Wertaufbewahrung in Zeiten hoher
    Inflation angesehen. Aktuell ist zwar von einer steigenden Geldentwertung nichts
    zu sehen, aber nicht wenige Investoren befürchten, dass die enormen
    Hilfsprogramme der Regierungen und Notenbanken einen Inflationsschub auslösen
    könnten. Allerdings erklärt auch das die gegenwärtig hohe Nachfrage nach dem
    Edelmetall nicht wirklich, weil aktuell eher eine zweite Pandemiewelle droht -
    mit der Notwendigkeit umfangreicher Gegenmaßnahmen der Regierungen, die die
    Konjunktur wieder abwürgen könnten. Außerdem gibt es für diese Zwecke auch
    andere reale Assets wie Immobilien.

    Sieht man sich an, wo die Goldnachfrage derzeit herkommt, wird der eigentliche
    Grund für die Rally erkennbar. Es sind institutionelle Investoren, die sehr
    umfangreiche Mittel in Gold-ETF pumpen. Gold- ETF sind aufgrund ihrer
    Konstruktion weniger zur Absicherung in Krisenzeiten geeignet, sie sind vielmehr
    ein Mittel für taktische Investments in den Goldmarkt, um an Preisbewegungen
    teilzuhaben.

    Vor allem durch die ETF ist Gold zu einem Teil der von den Notenbanken mit ihren
    enormen Liquiditätsspritzen ausgelösten "Everything Bubble" geworden, die sich
    traditionell eigentlich gegenläufig entwickelnde Anlageobjekte wie Aktien,
    Anleihen und eben auch Gold im Gleichschritt antreibt. Und weil ein Ende der
    ultralockeren Geldpolitik unweigerlich eine Finanzkrise mit schwerer globaler
    Depression auslösen würde, darf man davon ausgehen, dass sich der Trend noch
    lange fortsetzen wird. Ein Goldpreis von 2.000 Dollar ist damit in der Tat
    erreichbar.

    (Börsen-Zeitung, 10.07.2020)

    Pressekontakt:

    Börsen-Zeitung
    Redaktion

    Telefon: 069--2732-0
    www.boersen-zeitung.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/30377/4648030
    OTS: Börsen-Zeitung


    news aktuell
    0 Follower
    Autor folgen

    Verfasst von news aktuell
    Teil der "Everything Bubble" / Kommentar zur Entwicklung des Goldpreises von Dieter Kuckelkorn Erstmals seit 2011 kostet die Feinunze Gold wieder mehr als 1.800 Dollar. Wie die Edelmetallexperten der US-Investmentbank Goldman Sachs anmerken, setzt der Goldmarkt dazu an, das Allzeithoch von rund 1.921 Dollar in den Schatten zu stellen. Binnen …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer