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    FOREX-Report  659  0 Kommentare Der US-Dollar bleibt ein chinesisches Problem

    Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1324 (06:30 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1299 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106,83. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120,97. EUR-CHF oszilliert bei 1,06417.

    Die Spannungen zwischen den USA und China sind aktuell täglich in der Presse zu lesen, auf der diplomatischen Ebene zuletzt nach dem Motto „wir Du mir so ich Dir“, als z.B. gegenseitige Reiserestriktionen für Beamte und Diplomaten ausgesprochen wurden.

    Auf der wirtschaftspolitischen Ebene hat China hingegen nicht jeder Maßnahme der Vereinigten Staaten etwas Äquivalentes entgegenzusetzen. Dies gilt durch die Handelsüberschüsse für die Menge an Gütern, auf die Zölle erhoben werden ebenso wie auf der Devisenseite. Hier gilt wie eh und je die berühmte Aussage John Bowden Connallys: It’s our currency, but it’s your problem!

    Chinesische Unternehmen haben ca. 1 Billion an Kredite und Offshore Anleihen in USD begeben, staatseigene Unternehmen haben Verbindlichkeiten in Höhe von ca. 1,1 Billionen USD. Damit ist der Zugang für die Unternehmen zum US-Dollar von immanenter Wichtigkeit. Die Überlegungen Washingtons, diesen Zugang zu kappen, hängen wie ein Damoklesschwert über den Bilanzen dieser Unternehmen.

    Der Anteil des Yuan an den internationalen Zentralbankreserven liegt aktuell bei nur 2 %. Selbst das wirtschaftlich im Vergleich unbedeutende Großbritannien erreicht einen Wert von 4 %. Ein vom US-Dollar unabhängiges Zahlungssystem und eine Digitalwährung werden aufgebaut, entscheidend ist aber der politische Wille, Kapitalkontrollen zu senken. Nur so hätten die Marktteilnehmer ein Interesse, sich auf einen direkten Austausch in anderen Währungen, wie dem Euro zum Yuan einzulassen.

    Quelle: IMF, SOLVECON INVEST.

    Der Preis für das Aufheben von Kapitalkontrollen liegt in möglichen Währungsabflüssen. Es passt auch nicht in die Regierungsphilosophie, die Kontroll- und Steuerungsmöglichkeiten aufzugeben, die man mit dem aktuellen Stand inne hat.

    In diesem Sinne haben die USA alleine mit ihrer Drohung den Hebel an der richtigen Stelle angesetzt. Öffnet sich China, ist dies ein Machtverlust der Regierung, öffnet es sich nicht, wird der Yuan kein internationales Gewicht erhalten.

    Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0850 – 70 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

    Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!

    Ihr Christian Buntrock

    Kurzvita von Christian Buntrock:
    Er gründete mit ehemaligen Kollegen der Bremer im Jahr 2017 die Fondsboutique SOLVECON INVEST GmbH in Bremen, bei der er Portfoliomanager, Prokurist und Gesellschafter ist. Er managt in Zusammenarbeit mit Folker Hellmeyer den SOLVECON Global Opportunities Fund. Der studierte Diplomkaufmann und -Volkswirt, arbeitete zuvor als Portfoliomanager in der Bremer Landesbank, im Treasury Management und Research der Sparkasse Südholstein sowie als Wertpapierspezialist für die Commerzbank AG.

     




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    Folker Hellmeyer
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    Folker Hellmeyer gilt als einer der profiliertesten Volkswirte und Chefanalysten Deutschlands. Nach dem Abschluss seiner Banklehre und der Bankakademie war Folker Hellmeyer in den 1980er Jahren im Devisenhandel der Deutsche Bank AG in Hamburg tätig. Später entsandte ihn die Bank als Kassahändler für ein Jahr nach London. 1989 kehrte er zurück nach Hamburg und initiierte den Aufbau eines JPY-Handelstisches.

    Im Februar 1990 wechselte Folker Hellmeyer als Freiverkehrsmakler im Interbankendevisenmarkt zur Bierbaum & Co. GmbH & Co. OHG.

    Von 1995 bis 2002 war er zunächst als Senior Dealer und ab 1997/98 als Chefanalyst und Verantwortlicher des Zentralbanktisches bei der Landesbank Hessen-Thüringen GZ tätig. Im Jahre 1998 schloss Folker Hellmeyer erfolgreich das ACI-Diplom ab.

    Von April 2002 bis Ende 2017 war Folker Hellmeyer Chefanalyst/Chefvolkswirt der Bremer Landesbank. Seit 2016 war er darüber hinaus Im Fonds Advisory der BLB tätig.

    Seit Anfang 2018 nimmt er in der neu gegründeten Firma Solvecon-Invest den Posten des Chefanalysten und die Rolle im Fonds Advisory ein.

    Als Kommentator des Geschehens an den internationalen Finanzmärkten ist er u. a. regelmäßig auf n-tv, Welt-TV und anderen Sendern zu sehen.

    Im Jahr 2008 veröffentlichte Hellmeyer das Bestsellerbuch „Endlich Klartext“* im FinanzBuch Verlag.

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    Verfasst von Folker Hellmeyer
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