Elf Yellow-Cake-Player im Überblick
Nicht nur Cameco – Uran-Aktien könnten von erhöhter Nachfrage profitieren
Zur Gewährleistung einer grundlastfähigen Energieerzeugung führt weltweit (außer vielleicht in Deutschland) kaum ein Weg an Kernkraftwerken – und damit Uran – vorbei. Zudem dürfte der Bedarf nach Strom in den kommenden Jahren weiterhin steigern. Davon sollten auch Akteure profitieren, deren Geschäftsmodell auf der Urangewinnung basiert. Es gibt neben der bekannten Cameco noch mehr Investmentmöglichkeiten, auf die Marc Moschettini im Smart Investor eingeht.
Zu den Basisinvestments unter den Uranaktien gehören die beiden Schwergewichte Kazatomprom (WKN: A2N9D5) und Cameco (WKN: 882017), die es jeweils auf eine Marktkapitalisierung von über drei Milliarden Euro bringen. Während die kasachische Kazatomprom mit einer unbestrittenen Kostenführerschaft punktet, kann die kanadische Cameco mit ihren großen und hochgradigen Reserven überzeugen.
Bereits deutlich kleiner (Market Cap: circa 170 Millionen Euro) sind die beiden US-Produzenten Energy Fuels (WKN: A1W757; IK) und Uranium Energy (WKN: A0JDRR). Da US-Förderer im Schnitt einen Uranpreis von mindestens 50 bis 60 US-Dollar je Pfund benötigen, um nachhaltig fördern zu können, wird die Luft hier bereits merklich dünner. Unterstützung kommt hingegen von der US-Regierung, die den heimischen Markt (auch aus militärisch-strategischer Sicht) finanziell stützt. Darauf setzt auch das Unternehmen Ur-Energy (WKN: A0HMUF), das die Lost-Creek-Uran-Mine im US-Bundesstaat Wyoming betreibt.
Im Zuge der COVID-19-Restriktionen musste man zwar die Produktion runterfahren. Immerhin kam sie aber nicht komplett zum Erliegen. Ur-Energy-CEO Jeff Klenda zeigt sich zuversichtlich, dass man mit dem staatlichen Rückenwind bei gleichzeitiger Kostenreduktion und Wiederhochfahren der Produktion gut für die Zukunft aufgestellt ist.
In Kanada sind Denison Mines (WKN: A0LFYS) und Fission Uranium (WKN: A1T87E) beheimatet. Erst im Jahr 2015 versuchte Denison, den kleineren Konkurrenten Fission zu übernehmen, was am Widerstand
deren Aktionäre scheiterte. Rückt Uran weiter in den Fokus, dürfte das Unternehmen sogar selbst als Übernahmekandidat gehandelt werden, zumal es mit einer MarketCap von 200 Millionen Euro auch für
breit aufgestellte Bergbauunternehmen eine passende Diversifikation und zudem erschwinglich wäre.
Spekulativer sind die drei Explorer IsoEnergy (WKN: A2DMA2), Skyharbour Resources (WKN: A2AJ7J) und GoviEx Uranium (WKN: A12BL3). Das Hauptprojekt von IsoEnergy (Larocque East, Kanada) besteht aus
20 Mineralien-Claims mit einer Gesamtfläche von 8.371 Hektar. Bei gleich mehreren Bohrabschnitten konnten vielversprechende Uranmineralisierungen im zweistelligen Prozentbereich verzeichnet werden.
Lesen Sie auch
Skyharbour Resources wiederum konnte für sein Riesenprojekt Preston in der Patterson-Lake-Region zwei Entwicklungspartner gewinnen, die unter anderem über die kommenden Jahre hinweg die alleinigen Explorationskosten tragen. Auf staatliche Rückendeckung kann auch GoviEx Uranium zurückgreifen: Im Juli 2019 unterzeichnete das Unternehmen eine endgültige Vereinbarung mit der Republik Niger, was zur Gründung eines lokalen Bergbauunternehmens führte, an dem der Staat mit 20 Prozent beteiligt ist – ein Umstand, der für zusätzliche juristische Sicherheit sorgt.
Alternativ kann man mit Uranium Royalty (WKN: A2PV0Z) indirekt am Uransektor partizipieren: Seit Ende des Jahres 2019 ist diese an der kanadischen TSX Venture Exchange gelistet und damit das erste und einzige börsennotierte Uranlizenz- und Streamingunternehmen weltweit.
Autor: Marc Moschettini
Neugierig geworden? Diesen und viele weitere Artikel lesen Sie im Smart Investor 7/2020. Wenn Sie sich für ein Probeabo des Smart Investor entscheiden, erhalten Sie zwei Ausgaben (7+8/2020, oder 8+9/2020) kostenlos. Senden Sie einfach eine Mail mit Ihrer Adresse und Heftangabe an abonnement@smartinvestor.de.
Dieser Artikel aus der Smart Investor-Ausgabe 07/20 bezieht sich auf Daten, die bis zum 19.06.2020 erfasst wurden.