Aktien
Analysten befürchten neue Einbrüche
Die Extreme an den Aktienmärkten sind historisch. Von Mitte Februar bis Mitte März stürzten die Börsen so schnell ab wie noch nie. Mehr als 26 Billionen Dollar wurden an den Aktienmärkten weltweit vernichtet, als die Corona-Pandemie nach und nach die Weltwirtschaft stilllegte.
Große Indizes wie der amerikanische S&P 500 und der globale Aktienindex MSCI World All Countries Index brachen um ein Drittel ein, beim deutschen Leitindex DAX waren es sogar rund 40 Proeznt.
Seither geht es aber wieder rasant bergauf, obwohl die Staaten weltweit allenfalls leicht die Corona-Beschränkungen lockern und das Ausmaß der Folgeschäden für die Wirtschaft noch nicht abzusehen ist. Viele Börsenanalysten trauen dem Frieden an den Märkten nicht, im Gegenteil, viele dieser „Experten“ halten einen Rückfall an den Aktienmärkten sogar für unvermeidlich. Was sind die Gründe?
Erholungen nicht nachhaltig
Erholungen nach einem massiven Börsenabsturz sind nicht ungewöhnlich, doch historisch gesehen sind sie nicht nachhaltig. Experten nennen solche Entwicklungen „Bärenmarktrally“, also temporäre Aufwärtsbewegungen innerhalb eines langen Abschwungs. Seit der Jahrtausendwende gab es – abhängig vom jeweiligen Index – zwischen fünf und acht derartiger Phasen. Das Extrembeispiel lieferte der DAX nach dem Terroranschlag 9/11 in 2001 inmitten der Dotcom-Krise. Der DAX stieg nach dem Attentat fast ein halbes Jahr lang um insgesamt mehr als 50 Prozent an – stürzte bis Mitte März 2003 dann aber erneut um fast 60 Prozent ab.
Weltweite Rezession erwartet
Lesen Sie auch
Für das laufende Jahr erwartet der IWF weltweit einen Wirtschaftseinbruch um drei Prozent. Zum Vergleich: In Zeiten der Finanzkrise schrumpfte die globale Wirtschaft nur um 0,1 Prozent, weil Schwellenländer wie China oder Indien wenig betroffen waren. Das Coronavirus aber macht vor keinem Land halt. Für die Wirtschaft in den Industrienationen ist die Lage aber diesmal noch bedrohlicher. Für die USA rechnet der IWF mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 5,9 Prozent, für den Euro-Raum sind es sogar 7,5Prozent. Auch der beispiellose Absturz des Ölpreises gilt – trotz aller markttechnischen Gründe für den Verfall – als Zeichen dafür, wie sehr die Wirtschaft schon jetzt leidet und noch leiden wird. Zu den Märkten passt das gar nicht. Und so liegen die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) schon wieder über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Aktien sind damit alles andere als günstig. Noch stärker gilt das für die USA, wo das KGV im S&P 500 sogar wieder über 20 liegt.
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.