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     557  0 Kommentare Fledermaus-Effekt für Fonds: So verstärkt Corona den Öko-Trend

    Vermögen vorbildlich anzulegen, gehört nicht erst seit Greta Thunberg zum guten Ton. Öko-Investments sind dank üppiger Renditen auf dem Vormarsch. Den kann auch die Corona-Krise nicht stoppen, vielmehr gibt sie neuen Schub.Die Welt steht Kopf: Reicht tatsächlich ein kleiner Fledermaus-Snack auf einem chinesischen Markt aus, um eine weltweite Virus-Pandemie mit bald einer halben Million Todesopfern und gigantischen wirtschaftlichen Schäden auszulösen? Ein eindeutiger Beleg wird wohl noch auf sich warten lassen. Dass aber die Folgen von Umweltzerstörung und Klimawandel dramatisch ausfallen, daran kann kaum ein Zweifel herrschen.
    Für Bundesentwicklungsminister Gerd Müller steht längst fest: "Je weiter die natürlichen Lebensräume schrumpfen, desto größer wird die Gefahr, dass Viren vom Tier auf den Menschen überspringen. Corona ist das jüngste Beispiel." Die Pandemie mit aktuell knapp 9 Millionen Infizierten und zirka 470.000 Verstorbenen sei Folge eines ausbeuterischen Umgangs mit dem Planeten Erde.
    Deswegen müssten Politik und Wirtschaft die Umwelt viel entschlossener schützen. Für rund 60 Prozent des Wildtierbestands kam in den zurückliegenden 50 Jahren das Aus, zugleich schwindet die Artenvielfalt mit atemberaubender Geschwindigkeit. Das Massensterben gefährdet nicht nur Ökosysteme, sondern bedroht wie das Corona-Virus Sars-Cov-2 Menschenleben. Schließlich stammt ein Großteil der wichtigen Medikamentenwirkstoffe direkt aus der Natur.
    "Die biologische Vielfalt nimmt besorgniserregend ab", so CSU-Politiker Müller. Pro Tag verschwänden bis zu 150 weitere Pflanzen- und Tierarten von der Erde. Alle vier Sekunden holzen Menschen Wald von der Fläche eines Fußballfeldes ab – nicht selten für Soja- und Palmölplantagen, wie der Minister betont.

    Die vermeintliche Virus-Überträgerin vom Wildtiermarkt kommt auch Anleger teuer zu stehen. Denn der konjunkturelle Kahlschlag durch die Corona-Schutzmaßnahmen fordert seinen Tribut. Rund um den Globus wütete von Februar bis März die Panik an den Kapitalmärkten und vernichtete rund 20 Billionen Euro an Börsenwert. Wenig erstaunlich, belegen die Wirtschaftsdaten doch die größte ökonomische Katastrophe seit der Weltwirtschaftskrise in den 1930er-Jahren.
    Müller steht mit seiner Einschätzung der Wirkungskette nicht allein: "Die schwindende Biodiversität verursachte die Übertragung des Virus auf den Menschen", sagt Ophélie Mortier, Chefstrategin für nachhaltige Anlagen bei der Fondsgesellschaft Degroof Petercam. Investoren müssten ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen.
    Zumindest zeigen sie in dieser Gemengelage steigendes Interesse an Fonds, die ökologisch, sozial und in der Unternehmensführung vorbildliche Gesellschaften bevorzugen (Environmental, Social, Governance, kurz ESG). So konnten sich nachhaltige Strategien dem Corona-Ausverkauf erfolgreich widersetzen. Statt Federn zu lassen, sammelten sie weltweit im ersten Vierteljahr 2020 netto mehr als 40 Milliarden Euro ein, wie aus Daten des Analysehauses Morningstar hervorgeht. Das gesamte Fondsuniversum musste dagegen Abflüsse von 342 Milliarden Euro hinnehmen.
    An Nachschub mangelt es nicht, allein im ersten Quartal kamen zu den rund 3.300 bestehenden Portfolios 102 neue hinzu. Das größte Augenmerk widmet die Fondsindustrie Öko-Aktienfonds, aber auch Renten- und Mischfonds erhalten immer häufiger einen überrentierlichen Anspruch. Das Einhalten sozialer Standards und eine verantwortungsvolle Unternehmensführung finden sich ebenfalls zunehmend als Bedingung in den Auswahlprozessen der Fondsmanager.

    Anders als etwa in den USA unterstützt die EU-Politik nachhaltige Investments unter anderem mit einer "grünen Liste". Diese sogenannte Taxonomie gilt als das weltweit erste Klassifizierungssystem für verantwortungsvolles Wirtschaften und soll Finanzberatern, Produktgebern und nicht zuletzt Kunden Orientierung bieten. Ziel des Sustainable-Finance-Action-Plans der EU ist es, bis 2030 jährlich die riesige Summe von 180 Milliarden Euro in nachhaltige Geldanlagen umzulenken.
    Quelle: Morningstar
    Unter anderem wollen die Politiker ESG-Faktoren als Standard im Risikomanagement verankern. Notwendig sind die Regeln aus Expertensicht schon deshalb, um den Wildwuchs auf dem neuen Mega-Markt Nachhaltigkeit zu bekämpfen. Zahlreiche Initiativen unterstützen verantwortungsbewusste Finanzpraktiken, stiften mit ihrer Vielfalt jedoch auch Verwirrung, wie ESG-Strategin Mortier betont: "Die Taxonomie der Europäischen Kommission kann helfen."
    Auch wenn Regierungen und Zentralbanken mit umfangreichen Maßnahmen der Krise entgegenwirken, stellt Mortier die Fähigkeit des Finanzsystems in Frage, den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts Herr zu werden. "Es ist notwendig, die Lehren aus den jüngsten Krisen zu ziehen." Eine Unternehmensführung rein im Sinne der Aktionäre sei überholt.
    Die Verantwortung eines Unternehmens gegenüber der Gesellschaft rückt dagegen in den Mittelpunkt, wie plakativ das Beispiel der Schlachtindustrie zeigt, deren Arbeitsbedingungen zu massenhaften Ausbrüchen von Corona-Infizierten führen. Nachhaltigkeitsexpertin Mortier hofft auf die kontinuierliche Integration von ESG-Faktoren und das Starten eines "Tugendkreislaufs", um solche Missstände zu verhindern.

    Der Trend zu grünen Fondsprodukten ist hierzulande nicht neu. Inzwischen handelt es sich bei den Interessenten aber keineswegs mehr nur um große Vermögen und Institutionen, die sich eine vorbildliche Geldanlage ins Stammbuch geschrieben haben. Bereits 2019 haben private Anleger ihre nachhaltigen Geldanlagen nahezu verdoppelt, verkündet Volker Weber, Vorstandsvorsitzender des Fachverbands Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG): "Grüne Geldanlagen boomen bei Privatanlegern."
    Die europäische Förderung lasse das Interesse steigen. Zudem trügen die von Greta Thunberg angestoßenen Schüler-Proteste der Fridays-for-Future-Bewegung sowie die Diskussionen über Kohleausstieg und CO2-Steuer zu einem größeren gesellschaftlichen Bewusstsein bei, so der FNG-Chef.
    Alexander Funk geht noch einen Schritt weiter und verortet grüne Investments schon im Mainstream: "Neben der ökonomischen Rendite identifizieren sich viele private Anleger mit unseren Anlagethemen und sind überzeugt, dass es so wie bisher mit unserem Planeten nicht weitergehen kann", sagt der leitende Portfoliomanager des Fondsanbieters Ökoworld.
    Das zeige ein Blick auf die Anteilseigner des von ihm gelenkten Aktienfonds Ökoworld Klima. Eine aktuelle Umfrage von DAS INVESTMENT bestätigt die Erkenntnis, dass nachhaltige Fondsstrategien en vogue sind. So beantworten 27 Prozent der teilnehmenden Finanzberater die Frage, auf welche Investment-Themen Kunden zurzeit am ehesten anspringen, mit Nachhaltigkeit und Klimawandel. Lediglich die Sparte Technologie und Digitalisierung (33 Prozent) schätzen Vermittler noch anziehender ein.
    Die derzeitige Begeisterung dürfte wohl auch daran liegen, dass nachhaltige Fonds keinen Performance-Verzicht erfordern. Im Gegenteil: Der vom Konjunktureinbruch ausgelöste Fluchtreflex vieler Investoren traf Unternehmen, die ESG-Ziele verfolgen, weit weniger hart. So haben nachhaltige Aktienindizes von Jahresbeginn bis Anfang Juni ihre Standard-Pendants in den USA und Europa klar geschlagen. Der MSCI USA SRI Index etwa hat mehr als 3 Prozentpunkte besser abgeschnitten als der konventionelle MSCI USA Index. In Europa lag der MSCI Europe SRI um gut 5 Prozentpunkte vorn.

    "Nachhaltige Aktienindizes haben in der Corona-Krise deutlich besser abgeschnitten als marktbreite Börsenbarometer", weiß Marcus Burkert, Geschäftsführer der Sparte Investment-Consulting bei Feri. Zum einen werde nachhaltig geführten Unternehmen aufgrund hoher Standards im Umgang mit Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Kunden eher zugetraut, mit den Herausforderungen fertig zu werden.
    Zum anderen steige die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen, so der Experte. Außerdem haben Investoren Branchen der alten Wirtschaftswelt wie Energie, Rohstoffe und Industrie in der Krisenzeit brutaler abgestraft als vermeintlich saubere Bereiche wie Technologie oder Gesundheit.
    Das begünstigt selbstverständlich entsprechende Fondsstrategien, wie Morningstar jüngst in einer Studie nachwies. Deren zentrales Ergebnis lautet, dass verantwortungsvolle Geldanlage im Fondsmantel nicht nur in ist, sondern sich sowohl in akuten Krisen als auch dauerhaft rentiert. Die Wertentwicklung nachhaltiger Fonds zeige, so Hortense Bioy, dass Anleger für ein gutes Gewissen keine Rendite aufgeben müssten: "Tatsächlich kann die Mehrheit der nachhaltigen Fonds ihre traditionellen Pendants hinter sich lassen", erklärt die Leiterin von Morningstars Nachhaltigkeits-Research.
    Lediglich diejenigen ESG-Aktienfonds, die weltweit vor allem wachstumsstarke Investments suchen, haben im ersten Quartal und damit inklusive des Börsen-Ausverkaufs im Schnitt 0,1 Prozentpunkte schwächer abgeschnitten als normale Wettbewerber.
    Bei der Ursachenforschung geraten schnell die großen Verlierer der Corona-Krise ins Visier, die für gewöhnlich eben nicht in nachhaltig ausgerichteten Portfolios auftauchen: "Denken wir etwa an Automobilkonzerne oder Fluggesellschaften, deren Geschäftsmodelle in der Corona-Pandemie stark unter Druck geraten sind", sagt Sascha Riedl, Fondsmanager der Bayerninvest. Dadurch bekämen ESG-Strategien nun eine neue Qualität, nämlich Börsenverlierer zu meiden.

    Für Degroof-Petercam-Strategin Mortier gibt es ebenso wenig Zweifel, dass die Pandemie und ihre schwerwiegenden Folgen für die Weltwirtschaft einmal mehr vorgeführt haben, dass als nachhaltig geltende Unternehmen aus buchhalterischer und finanzieller Sicht widerstandsfähiger sind und ihre Aktien besser als die Finanzmärkte laufen: "Diese überlegene Leistung hat sich nicht nur in höheren Renditen der Unternehmen, sondern auch in deren Risikoprofilen niedergeschlagen."
    Quelle: Morningstar
    Die Firmen böten ein höheres Alpha bei geringerem Risiko für Konkurse, einbrechende Rentabilität oder auch Gewinnschwankungen, das gelte für industrialisierte Volkswirtschaften genauso wie für Schwellenländer.
    Langfristige Ergebnisse widersprechen dem nicht: Auf Sicht der vergangenen zehn Jahre haben beispielsweise mehr als zwei Drittel der internationalen ESG-Aktienfonds ihre konventionellen Pendants in Sachen Rendite geschlagen. Im US-Anlage-Universum gelang dies sogar 81 Prozent. Die Fondsanalysten haben außerdem ermittelt, dass nachhaltige Fonds mehr Durchhaltevermögen haben: 72 Prozent dieser Angebote finden sich auch nach zehn oder mehr Jahren noch auf dem Markt, während nicht einmal die Hälfte (46 Prozent) der traditionellen Portfolios überlebte.
    Zu Ersteren zählt auch Funks Ökoworld Klima, dessen Anteile schon seit Juli 2007 zu haben sind. Knapp 10 Prozent betrug die jährliche Rendite des 210-Millionen-Euro-Portfolios in der zurückliegenden Dekade. Wer also seit Mitte Juni 2010 ununterbrochen investiert war, konnte sein investiertes Kapital um gut 158 Prozent vermehren.

    Wie geht das Fondsmanager-Team um Funk vor, um ökologische und ökonomische Ansprüche unter einen Hut zu bringen? Es investiert ausschließlich in Titel, die das Nachhaltigkeits-Research der Fondsgesellschaft zuvor geprüft und in das Anlageuniversum aufgenommen hat. Die Schwerpunkte der Finanzanalyse lägen dann nachfolgend in der Unternehmensqualität mit dem Beurteilen der Bilanz, den verantwortlichen Unternehmenslenkern und dem Wettbewerbsumfeld, so Funk.
    Auf diese Weise entsteht ein Portfolio, das rund 120 zuvorderst kleine Unternehmensperlen beherbergt. Lediglich knapp 7 Milliarden Euro beträgt deren Börsenwert im Schnitt. Weit vorn liegt dort etwa Enphase Energy, ein kalifornischer Anbieter von Hausenergiesystemen, die online gesteuert Solarenergie bestmöglich nutzen und speichern sollen. Ebenfalls aus dem US-Sonnenstaat stammt Funks Top-Investment Inphi Corporation mit 2,2 Prozent Anteil am Fondsvermögen. Das Unternehmen arbeitet an Netzwerken, die besonders schnell riesige Datenmengen transportieren können.
    Aus dem Größenrahmen fällt die ebenfalls prominent in den Top-10-Positionen platzierte Aktie von Samsung SDI. Die Südkoreaner gehören zu den weltweit führenden Herstellern von Lithium-Ionen-Akkus und haben bereits einen Börsenwert von rund 38 Milliarden Euro. "Die Batterien von Samsung SDI dienen der zuverlässigen und energieeffizienten Stromspeicherung sowie der Förderung der Elektromobilität", erklärt Manager Funk seine Auswahl.
    Batterien seien bei der Elektromobilität nicht das fünfte Rad am Wagen, sondern eine der Schlüsselkomponenten. Zudem zeige sich, dass die Corona-Hilfspakete der Regierungen mehrheitlich in die grüne Richtung gingen.
    Mit Nvidia taucht ein noch dickerer Fisch auf den Spitzenplätzen des Ökoworld Klima auf, aktueller Börsenwert gut 200 Milliarden Euro. Funk erklärt seinen Fang: "Nvidia war früher eher in der Gaming-Szene für erstklassige Grafikprozessoren bekannt, hat sich aber im Geschäftsbereich Rechenzentren eine führende Rolle erarbeitet." Makrotrends wie Digitalisierung, Cloud Computing und nicht zuletzt die stark steigende Tendenz zum Homeoffice sollten dem um Nachhaltigkeit bemühten Hardware-Produzenten künftig noch mehr Umsatz ermöglichen, so der Ökoworld-Manager.

    Dass die politischen Maßnahmen infolge der Corona-Pandemie gerade grüne Anlagen weiter voranbringen und ihnen neue Marktanteile bescheren, prognostizieren viele ESG-Experten. Die trotz der stürmischen Kapitalmärkte andauernden Zuflüsse in nachhaltige Anlagen sprächen dafür, dass Anleger Klima-Themen als Teil der Lösung ansehen, glaubt Funk: "Allerdings warnen wir vor einem Gießkannenprinzip, denn auch bei prosperierenden Investment-Themen wird es unverändert auf die fundamentale Analyse der einzelnen Unternehmen ankommen.
    Stockpicking bleibt Trumpf." Sein Vorsprung vor dem durchschnittlichen Ergebnis von Öko-Aktienfonds bestätigt ihn durchaus. Während diese für die zurückliegenden fünf Jahre im Schnitt ein Plus von 24,1 Prozent vorweisen, kletterte der Wert des Ökoworld Klima um 54,1 Prozent und damit mehr als doppelt so stark.
    Der enorme Zuwachs geht allerdings mit einem etwas stärker schwankenden Anteilspreis einher. Die Risikokennziffer Volatilität beträgt für diesen Zeitraum 17,4 Prozent, die Wettbewerber kommen im Mittel mit 2,4 Prozentpunkten weniger hin. Gegenüber konventionellen Fondsstrategien, die ebenfalls in erster Linie auf Nebenwerte setzen, müssen Anleger aber keine größere Risikotoleranz mitbringen. Auf gleichem Niveau liegt der von Bayerninvest-Manager Riedl gesteuerte DKB Nachhaltigkeitsfonds Klimaschutz mit 17,5 Prozent Volatilität.
    Dabei unterscheidet sich das Portfolio enorm: Im Schnitt haben die von Riedl ausgewählten Gesellschaften mehr als 58 Milliarden Euro Börsenwert, sind also rund achtmal größer. Die einzige Schnittmenge auf den Top-Positionen bildet Service Now, ein US-Anbieter von Cloud Computing.
    Was macht gerade Technologie-Konzerne so attraktiv für Öko-Manager? "Ziel des Fonds ist es, bei einer Reduktion des CO2-Fußabdrucks sowie einem Ausschluss von Firmen, die fossile Brennstoffe fördern, ein ähnliches Risiko-Rendite-Profil wie der Weltaktienindex MSCI World zu erzielen", sagt Riedl.

    Deswegen heißen seine Top-Investments Microsoft, Alphabet und Facebook. "Tatsächlich erfüllen die US-Schwergewichte genau diese Ziele. Sie belasten das Klima weniger und haben Klimaschutz tief in ihrer Unternehmensstrategie verankert." Darum habe er sie im Fonds entsprechend stark gewichtet.


    Gemessen an ihrem Umsatz soll das Tech-Trio bereits die Ziele des Pariser Klimaabkommens erfüllen. In einigen Bereichen sieht Riedl sie sogar als führend an: "Die Alphabet-Tochter Google ist weltweit größter Einkäufer erneuerbarer Energie und nutzt diese nach eigenen Angaben zu 100 Prozent für ihre Geschäftsprozesse." Microsoft sei es etwa gelungen, durch den effizienten Einsatz moderner Rechenzentren seinen Energieverbrauch für digitale Prozesse stark zu verringern.
    Hinzu kommt, dass gerade Technologieunternehmen und der gesamte Digitalisierungssektor zu den direkten Profiteuren der Corona-Pandemie zählen, da sie Kommunikations-Programme wie Microsoft Teams liefern, die in Zeiten von Kontaktverboten mächtig gefragt sind. Dass es mit dem Höhenflug der High-Tech-Schmieden schon bald wieder vorbei sein könnte, bezweifelt Riedl: "Sicher ist, dass die staatlichen Konjunkturmaßnahmen in der EU Investitionen in nachhaltig agierende Unternehmen weiter fördern werden, da sie an definierte Klimaziele gekoppelt sind."

    Auf Sicht eines Jahres bleibt Riedls Fonds mit 9,4 Prozent Plus hinter den 14,6 Prozent des Ökoworld Klima zurück. Langfristig präsentiert sich der DKB-Fonds aber trotz seiner anderen Herangehensweise auf Augenhöhe, über fünf Jahre mit 56,6 Prozent Wertzuwachs sogar noch einen Hauch stärker (siehe Tabelle unten).

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    In diesem Zeitraum dominiert das Fonds-Duo im Performance-Ranking den Wettbewerb, allerdings dürften die meisten Angebote wie etwa von LBBW, Nordea, Green Effects, Deka, Pictet und Schroders Anlegern wenig Grund zur Beschwerde gegeben haben. Immerhin stehen jährliche Renditen von 7 Prozent aufwärts zu Buche.
    Die geplanten Billionen-Subventionen sprechen dafür, dass das einstige Nischenthema weiter prosperieren wird. Von Privatleuten erwartet FNG-Boss Weber ebenfalls noch mehr Zuspruch: "Wenn Bankberater und freie Vermittler Kunden künftig nach ihrem Interesse an einer nachhaltigen Geldanlage fragen müssen, wird deren Engagement weiter steigen." Sollten die Angebote weiterhin besser abschneiden und obendrein die Verluste in Krisenzeiten abfedern können, bedarf es auch keiner Fledermaus-Häppchen mehr als Anschubhilfe.

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    DAS INVESTMENT
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    Verfasst von DAS INVESTMENT
    Fledermaus-Effekt für Fonds: So verstärkt Corona den Öko-Trend Vermögen vorbildlich anzulegen, gehört nicht erst seit Greta Thunberg zum guten Ton. Öko-Investments sind dank üppiger Renditen auf dem Vormarsch. Den kann auch die Corona-Krise nicht stoppen, vielmehr gibt sie neuen Schub.