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    Jahressteuergesetz 2020  17429  12 Kommentare Bundesregierung will Xetra-Gold stärker besteuern – zum Unmut der FDP

    Bisher können Anleger von Xetra-Gold nach der Spekulationsfrist von einem Jahr ihre Wertpapiere an der Börse steuerfrei veräußern. Das könnte sich ab dem Jahr 2021 ändern: Die Bundesregierung sieht in dem Entwurf des Jahressteuergesetzes 2020 vor, eine 25-prozentige Abgeltungssteuer zu erheben. Für die FDP ist das ein weiterer Beleg für die Einschränkung privater Anleger.

    Das Regierungsvorhaben, ab dem kommenden Jahr Erträge aus der steuerfreien Anlage (auch nach einem Jahr) zu generieren, stößt bei Dr. Florian Toncar, finanzpolitischer Sprecher der Freien Demokraten (FDP), auf Unverständnis. Für ihn gehört das System der Kapitalbesteuerung in Deutschland grundsätzlich auf den Prüfstand. Gegenüber wallstreet:online erklärt er: „Es kann nicht sein, dass immer neue Tatbestände der Steuerpflicht unterliegen, wie es nun für den Verkauf von Edelmetallzertifikaten vorgesehen ist, während kürzlich erst die Berücksichtigung von Verlusten aus Wertpapiergeschäften stark eingeschränkt wurde.“

    Dass Gold bei Anlegern gerade beliebter denn je ist, zeigt der Kurs des Goldpreises, der immer mehr in Richtung der 2.000-US-Dollar-Marke je Feinunze (31,1 Gramm) wandert. Auch der Bestand an Xetra-Gold-Anteilen wächst kontinuierlich an. Neben Euwax Gold von der Börse Stuttgart ist Xetra-Gold von der Deutsche Börse Group bei Anlegern sehr gefragt. Dabei handelt es sich um ein Wertpapier beziehungsweise eine Schuldverschreibung, die mit physischem Gold hinterlegt wird. Zurzeit liegt der Kurs der Anleihe bei circa 53,50 Euro pro Gramm. Von Jahresbeginn bis Ende Juni ist der Gold-Bestand dieser Anlage um ungefähr zehn Prozent auf mehr als 220 Tonnen gestiegen.

    Seine Partei fordere die Bundesregierung auf, die Kapitalbesteuerung grundlegend zu reformieren und endlich für ein anlegerfreundliches Klima in Deutschland zu sorgen, so MdB Toncar. Um private Vorsorge attraktiver zu gestalten, hatte die FDP-Bundestagsfraktion Anfang des Jahres einen Antrag namens „Sparer schützen, Vermögensaufbau und Altersvorsorge fördern“ gestellt. Damit wollen sich die Liberalen für steuerliche Entlastungen von Anlegern einsetzen. „Beispielsweise möchten wir Kursgewinne von Wertpapieren nach einer Haltefrist von fünf Jahren von der Kapitalertragsteuer freistellen und die vollständige steuerliche Berücksichtigung von Verlusten aus Wertpapiergeschäften gewährleisten. Zudem ist aus unserer Sicht der Sparer-Pauschbetrag zu erhöhen und regelmäßig an die allgemeine Preisentwicklung anzupassen“, so Toncar, der im Finanzausschuss sitzt, weiter.

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    Ein erster FDP-Vorstoß wurde im Finanzausschuss am 11. März abgelehnt. Die SPD-Fraktion erklärte in der Aussprache, Altersvorsorge an der Börse zu betreiben, sei der falsche Weg. Für die Sozialdemokraten mache es mehr Sinn, Vertrauen in die gesetzliche Rente zu haben, die eine höhere Rendite zu verzeichnen habe als private Modelle. Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen wiesen den Antrag energisch zurück. Mehr Entgegenkommen gab es von Seiten der Union, für die viele Themen in dem Papier berechtigt waren. Die Fraktion kündigte Vorschläge zur Verbesserung der privaten Altersvorsorge an.

    Die FDP halte an ihren Bestrebungen fest und spreche sich deutlich gegen geplante sowie diskutierte Maßnahmen aus, die mit mehr Bürokratie und höheren Kosten für Anleger verbunden seien.

    Nicolas Ebert, wallstreet:online Zentralredaktion




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    Verfasst vonNicolas Ebert
    Jahressteuergesetz 2020 Bundesregierung will Xetra-Gold stärker besteuern – zum Unmut der FDP Bisher können Anleger von Xetra-Gold nach der Spekulationsfrist von einem Jahr ihre Wertpapiere an der Börse steuerfrei veräußern. Das könnte sich ab dem Jahr 2021 ändern: Die Bundesregierung sieht in dem Entwurf des Jahressteuergesetzes 2020 vor, …

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    Kommentare

    Avatar
    07.09.20 19:37:44
    Genau, keine Besteuerung. CDU war dagegen.

    https://www.faz.net/aktuell/finanzen/xetra-gold-und-euwax-go…

    "Die Bundesregierung ist vom Plan des Bundesfinanzministeriums abgerückt, auf Gold und anderen Edelmetallen basierende Wertpapiere der Abgeltungsteuer zu unterwerfen. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Regierungsentwurf für das Jahressteuergesetz 2020 hervor. Dieser enthält, anders als der ursprüngliche Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums, keinen Hinweis mehr auf die Besteuerung von Wertpapieren, die Anlegern die Lieferung von Edelmetallen wie Gold verbriefen.

    Demnach bleibt es dabei, dass börsengehandelte Goldpapiere wie Xetra-Gold oder Euwax Gold II nach Ablauf der Spekulations- und Haltefrist von zwölf Monaten steuerfrei verkauft werden können.
    ..."
    Avatar
    07.09.20 13:47:36
    Ach leck mich doch Schol...
    Kam gerade über NTV Ticker: Xetra Gold soll doch nicht besteuert werden. Danke Ihr Penner!
    Avatar
    27.08.20 15:50:00
    Diese neue Steuer ist so sicher wie die Rentner die heute Flaschen sammeln gehen müssen. SPDler haben so einen extremen Hass auf die Angestellten, Selbstständigen, Arbeiter etc. in diesem Land! Egal was man tut es kommen mehr und mehr Steuern, aber die Löhne können niemals so schnell steigen...

    Jahressteuergesetz 2020: Bundesregierung will Xetra-Gold stärker besteuern – zum Unmut der FDP | wallstreet-online.de - Vollständige Diskussion unter:
    https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1328607-1-10/jah…

    Immer diese blöde Geschichte mit dem Flaschen sammel, erstens das sind selten Deutsche 2. wer jetzt in rente geht u. es zum leben nicht langt, hat in den letzten 45 jahren sehr viel falsch gemacht, sehr viel. Das war eine Zeit da konnte selbst der einfachste reich werden. Ich weis es selbst ganz genau. ;) :lick:
    Das hat mit keiner Partei was zu tun, nur mit dem was unter den Haaren ist.
    Aber wer gibt sowas schon zu das er zu d..f war für was auch immer. Wer sein Geld bei Kippen u. Spass, ich lebe jetzt der Staat list keinen verhungern angelegt hat, ist halt jetzt in den A.... gekniffen.
    Und ja es gibt nartürlich auch Menschen die hatten pech, aber selbst dann ist man hier noch im Paradies. :kiss:
    Avatar
    02.08.20 21:52:36
    Zitat von Bauer85: Gold ist inflationsausgleich, sonst nichts. Wollen sie jetzt die Inflation Besteuern?


    Richtig!

    Ein Kilogramm Gold wirft gar keinen (Kapital-) Ertrag ab - es bleibt ein Kilogramm Gold. ;)


    PS: Ich glaube, dass es bezüglich Steuern auf Inflation schon öfters Klagen gab, aber es kam bislang leider nie was dabei raus ...
    Avatar
    01.08.20 15:31:06
    Gold ist inflationsausgleich, sonst nichts. Wollen sie jetzt die Inflation Besteuern?

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