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    Paradebeispiele der Versorgung  16710  0 Kommentare Diese Wasser-Unternehmen wollen es der UN und den Aktionären recht machen

    Im Rahmen der sogenannten UN-Wasserdekade sollen 17 Nachhaltigkeitsziele bis zum Jahr 2030 umgesetzt werden. Das schließt den fairen Zugang zu sauberem Wasser für alle Menschen ein. Welche Unternehmen zur Realisierung beitragen können, stellt Markus Frohmader im Smart Investor vor.

    Der größte Abwasserdienstleister und Versorger mit Frischwasser, American Water Works, bedient mit mehr als 7.000 Mitarbeitern geschätzte 14 Millionen Kunden in 46 US-Bundesstaaten. Der seit 2009 intakte Aufwärtstrend gewann zuletzt nochmals an Dynamik. Das überwiegend gesetzlich regulierte Geschäft gilt als relativ sicher und erfreute sich in Zeiten von Handelsstreiten und Corona gesteigerter Beliebtheit.

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    Insbesondere schätzen Investoren die verhältnismäßig sichere Dividende. Entsprechend hoch ist der Titel mittlerweile bewertet. Das Unternehmen wurde mehrfach für seine Nachhaltigkeit ausgezeichnet: So erhielt American Water Works von S&P Global Rating in seinem ESG Evaluation Report die höchste Einstufung für eine amerikanische Gesellschaft.

    Nicht nur sauber, sondern (hoch-)rein

    Als weltweiter Produzent hochwertiger Medizintechnik liefert Thermo Fisher Scientific seit mehr als 130 Jahren Systeme zur Wasseraufbereitung in Laboren. Mit deren Hilfe wird in industriellen und wissenschaftlichen Anwendungen aus Leitungswasser hochreines, labortaugliches Wasser hergestellt. Zuletzt machte Thermo Fisher hierzulande mit der 10,4 Milliarden Euro schweren Übernahme des Gendiagnostik- und Biotechunternehmens QIAGEN auf sich aufmerksam und verstärkt mit dem Zukauf der Expertise bei Laborinstrumenten und Testtechnologien aus Hilden sein akquisitorisches Wachstum.

    Das profitable Geschäftsmodell ist derart begehrt, dass Anleger den Ausverkauf im Frühjahr konsequent nutzten und den Aktienkurs in nicht einmal zwei Monaten auf neue Allzeit-hochs beförderten. Das konstante Umsatzwachstum, die steigende Dividende und die solide Bilanz untermauern den langfristigen Aufwärtstrend.

    Viel Wachstum aus einer Hand

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    Die Aktie des Mischkonzerns Danaher (IK) hat sich zu einem Dauerläufer entwickelt. Im zurückliegenden Jahrzehnt steigerte sich das Papier um mehr als 540 Prozent; die Dividende wurde regelmäßig angehoben. Trotz der relativ hohen Bewertung überzeugt das aktiv gemanagte Beteiligungsportfolio. Neben den Geschäftsbereichen Life Science und Diagnostics, welche zuletzt von der gestiegenen Nachfrage nach Bluttests für COVID-19-Antikörper profitierte, ist es der Bereich Environmental & Applied Solutions, welcher circa 25 Prozent zum Umsatz beisteuert. Zahlreiche Übernahmen, beispielsweise von Trojan Technologies (Wasseraufbereitung), Hach (Testequipment) und ChemTreat (Spezialchemie zur Reinigung von Industrieabwässern) werden nach dem Danaher Business System gemanagt und treiben das Wachstum an.

    Spezialist in Infrastruktur

    Als Infrastrukturdienstleister sorgt Mueller Water Products in Nordamerika dafür, dass das Wasser durch eine funktionierende Übertragung, Verteilung und Messung beim Endnutzer ankommt. Das Geschäftsfeld Infrastruktur trägt überwiegend zum Umsatz bei und umfasst neben Hydranten und Ventilen auch Zubehör zu Rohr- und Leitungssystemen. Im Segment Technologie wird neben Messungssystemen und Lecksuchgeräten auch die Leitungsüberwachung zusammengefasst.

    Mueller Water hatte im ersten Halbjahr einen deutlichen Rückgang der Aufträge verkraften müssen – das Management geht jedoch von einer Belebung in der zweiten Jahreshälfte aus. Seit dem Jahr 2016 verzeichnet das Unternehmen einen jährlichen durchschnittlichen Umsatzanstieg von 6,5 Prozent. Die umfangreichen Ausgabenprogramme der amerikanischen Regierung dürften auch Mueller Water zugutekommen und einen Rebound sehr wahrscheinlich machen.

    Der Name ist Programm

    Mit mehr als 16.000 Mitarbeitern ist Xylem in 150 Ländern präsent. Der Firmenname entspringt dem Altgriechischen und bezeichnet das Leitgewebe in Pflanzen. Gemäß seinem Kommittent, „Solving Water“, dreht sich bei Xylem alles um die Nutzung, den Transport, das Testen und die Behandlung von Wasser. Die US-Amerikaner produzieren Filter, Messgeräte sowie Pumpen und glänzen durch ihre Energieeffizienz sowie ihre gute Ökobilanz.

    Das vielfach für seine Nachhaltigkeitsleistung ausgezeichnete Unternehmen wächst seit dem Spin-off von ITT im Jahre 2011 stetig, wovon auch der Aktionär über eine steigende Dividende partizipiert. Allerdings enttäuschten bereits die 2019er-Zahlen und die Corona-Krise setzte dem Kurs weiter zu. Seit Ende 2017 bewegt sich die Aktie seitwärts. Eine Schwächephase dürfte eine antizyklische Kaufgelegenheit in diesem Qualitätswert sein, da die Weichen mittelfristig weiter auf Wachstum stehen.

    Spezialist im Industriebereich mit neuer Dynamik

    Im Jahr 1949 gegründet, beschäftigt die japanische Kurita Water Industries (IK) weltweit mehr als 6.700 Mitarbeiter und bietet neben Chemikalien auch Anlagen zur Wasseraufbereitung an. In Deutschland ist Kurita mit Forschungs- und Entwicklungseinheiten in Düsseldorf und Ludwigshafen präsent. Mit 57 Prozent stemmen die Anlagen den Löwenanteil am Umsatz.

    Diese umfassen neben Einrichtungen für die Abwasserbehandlung auch solche für die Rückgewinnung. Darüber hinaus schließt Kurita Serviceverträge zur Belieferung mit Dampf und Wasser, zur Wasserqualitätsüberwachung und für Aufbereitungsdienstleistungen. Energieeinsparung und Müllvermeidung ist Ziel der Unternehmensstrategie. Auch verunreinigte Böden und Grundwässer behandeln die Japaner; zudem nehmen sie die Reinigung von chemischen Anlagen und Präzisionsinstrumenten in der Flüssigkristall- und Halbleiterindustrie vor.

    Im Haushaltsbereich werden Kuritas Produkte zur Wasserenthärtung, -reinigung und -filtration eingesetzt. Der Plan „MVP-22“ (Maximize Value Proposition 2022) soll die Profitabilität des Unternehmens steigern, indem margenschwache Bereiche veräußert werden. Des Weiteren will das Management im Ausland expandieren. Ein Schritt in diese Richtung stellt die Übernahme von U.S. Water Services Inc. dar, welche Chemikalien und Anlagen zur Wasseraufbereitung in den USA herstellen. Kurita verfügt über eine solide Bilanz und zeigt konstantes Wachstum sowie steigende Dividenden. Mit einem relativ moderaten KGV von unter 20 eignet sich die Aktie für eine Langfristanlage.

    „Wasser marsch!“

    Der britische Wasserversorger Severn Trent erzielt die Mehrheit seiner Einnahmen mit der regulierten Wasserver- und -entsorgung im Vereinigten Königreich. Außerdem betreibt man über eine Tochtergesellschaft nicht-regulierte Geschäfte in den USA und in Europa. Das vormals staatliche und seit dem Jahr 1989 privatisierte Unternehmen versorgt 4,5 Millionen Haushalte und Firmen. Das Ziel des Managements ist es, dass das Unternehmen ab dem Jahr 2030 CO2-neutral wirtschaften kann. Der eigene Energieverbrauch wird zu einem wachsenden Teil aus erneuerbaren Energien wie Wasser, Wind und Fotovoltaik gedeckt.

    Trotz hoher Investitionen in das Leitungsnetz sind weitere Anstrengungen dringend notwendig. Allein der Wasserverlust wegen undichter Leitungen könnte nach Schätzungen der Umweltbehörde die Nachfrage der 20 Millionen britischen Haushalte völlig decken. Verschärft wird die Situation durch die Wasserknappheit in den nächsten 20 bis 25 Jahren aufgrund des Klimawandels mit den immer heißer werdenden Sommern und durch den Bevölkerungszuwachs. Seit dem Jahr 2010 befinden sich die Aktie und die Dividende im Aufwärtstrend.

    Nachhaltigkeitsexport aus Frankreich

    Veolia Environnement hat sich mit seinen mehr als 178.000 weltweit tätigen Mitarbeitern in den Bereichen Energie, Abfall und Wasser ganz der Nachhaltigkeit verschrieben. Zwei Drittel des Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen in Europa. Der Wassersektor steuert als größtes Segment 41 Prozent zum Umsatz bei und fokussiert die nachhaltige Bewirtschaftung von Wasserressourcen. 98 Millionen Menschen werden mit Frischwasser versorgt, 2.835 Anlagen zur Abwasserbehandlung werden von Veolia betrieben. Attraktiv erscheinen die Pariser aufgrund des Dividendenanstiegs von 0,50 auf 0,67 Euro, womit sich deren Rendite auf 3,5 Prozent beziffert.

    Fazit

    Der wenig zyklische Bereich Wasser erscheint in unsicheren Zeiten als stabiler Renditebringer. Dies gilt vor allem dann, wenn die vom Aktienmarkt bereits eingepreiste, rasche Konjunkturerholung ausbleiben sollte. Das Wachstum der Bevölkerung und die Knappheit der Ressource erhöhen die Notwendigkeit zum sorgsamen Umgang mit der essenziellen Lebensgrundlage.

    Daher bleibt die Nachfrage nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sowie hochwertiger Infrastruktur hoch. Neben den oben dargestellten Unternehmen können Investoren auch zwischen aktiv gemanagten Fonds wie beispielsweise dem ÖkoWorld Water for Life (ISIN: LU0332822492) und dem RobecoSAM Sustainable Water (ISIN: LU0267926730) sowie passiven Alternativen wie dem Lyxor World Water UCITS ETF (ISIN: FR0010527275) wählen.

    Autor: Markus Frohmader

    Hinweis auf Interessenkonflikt (IK)
    Ein mit IK gekennzeichnetes Wertpapier wird zum Zeitpunkt der Erscheinung dieser Publikation von mindestens einem Mitarbeiter der Redaktion gehalten.

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    Dieser Artikel aus der Smart Investor-Ausgabe 08/20 bezieht sich auf Daten, die bis zum 17.07.2020 erfasst wurden.




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    Verfasst vonNicolas Ebert
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