checkAd

    ROUNDUP/Steinmeier  120  0 Kommentare 'Verantwortungslosigkeit Weniger ist Risiko für uns alle'

    BERLIN (dpa-AFX) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Verstöße gegen Corona-Auflagen bei Kundgebungen in Berlin kritisiert und an den Gemeinschaftssinn appelliert. "Die Verantwortungslosigkeit einiger Weniger ist ein Risiko für uns alle", sagte Steinmeier am Montag in einer Videobotschaft. "Wenn wir jetzt nicht besonders vorsichtig sind, dann gefährden wir die Gesundheit vieler. Und wir gefährden darüber hinaus die Erholung unserer Gesellschaft, unserer Wirtschaft, unseres Kulturlebens. Jede und jeder von uns steht jetzt in der Verantwortung, einen zweiten Lockdown zu verhindern.

    Die stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung, Ulrike Demmer, sprach mit Blick auf die Missachtung von Hygieneregeln wie dem Tragen von Mund-Nasen-Schutz und Abstandhalten von inakzeptablen Bildern. "Das Verhalten von vielen Demonstrierenden ist in keinster Weise gerechtfertigt und nutzt das hohe Gut der Demonstrationsfreiheit aus." Demonstrierende hätten "Gesundheit und Leben" anderer riskiert. Friedliche Kundgebungen seien aber wichtig. "Kritik muss in der Demokratie immer möglich sein."

    Aus Protest gegen die staatlichen Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie waren am Samstag in Berlin Tausende für ein Ende der Auflagen zur Eindämmung der Pandemie auf die Straße gegangen. An einem Demonstrationszug beteiligten sich nach Schätzungen der Polizei bis zu 17 000 Menschen. Etwa 20 000 waren es danach bei einer Kundgebung. Weil viele Demonstranten weder Abstandsregeln einhielten noch Masken trugen, löste die Polizei die Kundgebung auf.

    Zu den Protesten unter dem Motto "Das Ende der Pandemie - Tag der Freiheit" hatte die Initiative "Querdenken 711" aufgerufen.Auch die von Rechtsextremen häufig verwendete schwarz-weiß-rote Reichsflagge war zu sehen. Daneben wehten Deutschland- und Friedensfahnen mit Taube oder Regenbogen über den Köpfen der Teilnehmer. Von deren Seite wurden "Wir sind das Volk", "Reiht euch ein", "Wir kämpfen für eure Freiheit" oder "Widerstand" skandiert.

    Sicherheitsbehörden und Kritiker befürchten seit Längerem eine Vereinnahmung der Proteste durch Rechtsextremisten. Manche Wortführer propagieren Verschwörungstheorien. Immer wieder kam es bei ähnlichen Demonstrationen auch zu antisemitischen Vorfällen.

    SPD-Chefin Saskia Esken krititisierte die Demonstranten, stellte aber auch die Strategie der Berliner Polizei infrage. "Die Demonstration hätte schon früher aufgelöst werden können", sagte sie der ARD-"Tagesschau". Die Berliner Innenverwaltung verwahrte sich gegen Kritik. "Die Polizei Berlin hat am Wochenende professionell und angemessen agiert. Sie hat nicht zu spät eingegriffen", sagte Sprecher Martin Pallgen der Deutschen Presse-Agentur. Die Polizei habe von Anfang an bei den Versammlungsleitungen auf die Auflagen hingewiesen und sowohl den Aufzug als auch die Kundgebung beendet.

    Wenn eine Ansammlung von 20 000 Menschen, die sich teilweise verbal aggressiv und ablehnend verhielten, ohne Polizeigewalt aufgelöst werden solle, dauere das etwas länger, so der Sprecher von Innensenator Andreas Geisel (SPD). "Auch hier ist der Polizei kein Vorwurf zu machen." Das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit sei ein hohes Gut. "Per se im Vorfeld Demonstrationen zu verbieten, ist nicht möglich, wenn es keine Hinweise auf strafbare Aktionen gibt, die von der Versammlung ausgehen könnten."/hrz/ju/sk/DP/fba





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen
    Verfasst von dpa-AFX
    ROUNDUP/Steinmeier 'Verantwortungslosigkeit Weniger ist Risiko für uns alle' Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Verstöße gegen Corona-Auflagen bei Kundgebungen in Berlin kritisiert und an den Gemeinschaftssinn appelliert. "Die Verantwortungslosigkeit einiger Weniger ist ein Risiko für uns alle", sagte Steinmeier …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer