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    ROUNDUP 2  239  0 Kommentare BMW muss wegen Corona-Pandemie ebenfalls Verlust verbuchen

    (neu: Aussagen aus Call, Aktienkurs aktualisiert, Analystenstimmen)

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Autobauer BMW ist im zweiten Quartal wegen der Coronavirus-Pandemie wie erwartet in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand ein Verlust von 212 Millionen Euro, wie das Dax-Unternehmen am Mittwoch in München mitteilte. Vor einem Jahr hatte BMW noch einen Gewinn von 1,48 Milliarden Euro gemacht. Es ist der erste Quartalsverlust seit 2009. BMW hatte bereits rote Zahlen für das zweite Vierteljahr angekündigt, weil die drei Monate in Europa und Amerika am stärksten von Produktions- und Verkaufsstopps infolge der Pandemie betroffen waren.

    Der Umsatz ging um 22 Prozent auf knapp 20 Milliarden Euro zurück, weil das Unternehmen deutlich weniger Autos absetzte. Vor Zinsen und Steuern lag der Verlust bei 666 Millionen Euro, was mehr war als von Analysten zuvor geschätzt. Die Autosparte fuhr einen operativen Milliardenverlust ein, der durch Verrechnungen innerhalb des Konzerns gemildert wurde.

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    Die Finanzprognosen für das laufende Jahr bestätigte das Management, Vorstandschef Oliver Zipse sprach von "vorsichtiger Zuversicht" für das zweite Halbjahr. Hier muss BMW denn auch ordentlich nachlegen. Bei der Marge im Autogeschäft peilt BMW 2020 nach wie vor einen Wert von 0 bis 3 Prozent an - nach den ersten sechs Monaten stehen hier bislang minus 4 Prozent zu Buche. "Dank unserer hohen Reaktionsfähigkeit und konsequenten Steuerung haben wir die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die BMW Group im ersten Halbjahr begrenzen können", sagte Zipse zu den Zahlen.

    Die im Dax notierte und in den vergangenen Tagen deutlich gestiegene BMW-Stammaktie gab am Mittag als einer der schwächsten Dax-Werte um mehr als drei Prozent nach. Einige Experten hatten sich auch eine etwas bessere Entwicklung beim Free Cashflow in der Autosparte erhofft, doch BMW verlor hier nach 2,2 Milliarden Euro Abfluss flüssiger Mittel im ersten Quartal nun noch einmal zusätzlich 295 Millionen Euro. Finanzchef Nicolas Peter kündigte an, im dritten und vierten Quartal hier schwarze Zahlen vorweisen zu wollen und alles zu tun, um auch im Gesamtjahr einen Mittelzufluss zu erreichen.

    Der operative Verlust in der Autosparte sei in dem schwierigen Quartal höher ausgefallen als gedacht, schrieb JPMorgan-Analyst Jose Asumendi. Für ihn entwickelte sich die Kassenlage aber stark. George Galliers von Goldman Sachs schlug in die gleiche Kerbe. Die Ergebnisse seien trotz der höheren Aktivierungsquote bei den Forschungs- und Entwicklungsleistungen schwächer ausgefallen als gedacht. Jefferies-Experte Philippe Houchois begründete das auch mit der teuren Risikovorsorge für Restwertrisiken im Leasinggeschäft.

    "Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation verschieben wir Projekte oder stellen sie auf den Prüfstand", sagte Peter. "Wie angekündigt haben wir im zweiten Quartal zudem konsequent Bestände abgebaut, um den Free Cashflow zu stützen." Bis Ende 2021 will BMW die Zahl der Mitarbeiter um rund 6000 kürzen, Ende 2019 waren es 126 000. Bei den Kostensenkungsprogrammen sei BMW gut unterwegs, sagte Peter.

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    Bei Forschung und Entwicklung will das Unternehmen nur mit Bedacht kürzen. So sollen bis 2025 wie angekündigt weiter mehr als 30 Milliarden Euro aufgewendet werden. Im zweiten Quartal stiegen die Forschungs- und Entwicklungsleistungen um 3,5 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro.

    Die Marke BMW lieferte im zweiten Quartal mit 430 344 Autos 23 Prozent weniger aus, inklusive der Kleinwagenmarke Mini und den Luxusautos von Rolls Royce stand ein Minus von einem Viertel zu Buche. In China allein, dem wichtigsten Einzelmarkt, hat BMW dagegen 17 Prozent mehr Autos verkauft als vor einem Jahr.

    Auch VW und Daimler waren zwischen April und Ende Juni tief in die roten Zahlen gerutscht. Zwischen Mitte März und Ende April standen die meisten Autofabriken in Europa und Nordamerika still, die Nachfrage brach wegen geschlossener Autohändler nahezu komplett weg. Auch danach fuhren die Werke erst langsam wieder hoch.

    BMW setzt große Hoffnung in den wichtigsten Einzelmarkt China. Die erfreuliche Entwicklung des dortigen Gemeinschaftsunternehmens habe zu einer Verbesserung des Finanzergebnisses beigetragen, hieß es. Die Finanzzahlen der China-Joint-Ventures tauchen bei BMW nicht in Umsatz und operativem Gewinn der Autosparte auf, weil BMW sie als Beteiligungsergebnis verbucht. Dieses stieg von 191 Millionen Euro im Vorjahr auf 367 Millionen Euro, weil BMW in China mehr Gewinn machte und unter anderem Anteile am Kartendienst Here verkauft wurden, was 105 Millionen Euro beitrug.

    Dennoch dürfte der weltweite Premiummarkt dieses Jahr um knapp 20 Prozent zurückgehen. Davon können sich auch die Münchener nicht freimachen. Immerhin: Im Juli habe BMW deutlich zugelegt, sagte Zipse. Im Vorjahreszeitraum hatte BMW beim wichtigen 3er einen Modellwechsel durchgeführt, was die Absatzbilanz trübte. Derzeit erlebt BMW auch dank der nochmals erhöhten staatlichen Elektroförderung eine starke Nachfrage bei Elektroautos und Plug-in-Hybrid-Mischantrieben. Laut Zipse wird der Konzern damit auch die CO2-Emissionsregeln der EU in diesem Jahr erreichen./men/zb/fba





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