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    Growth-Aktien  5708  0 Kommentare Tech-Quintett spielt in einer eigenen Liga: FAANG untermauern ihre Marktmacht

    Growth-Aktien stehen für ein klares Versprechen: Das Beste kommt erst noch. Die wohl bekanntesten Vertreter, die sogenannten FAANG-Aktien, haben viele Anleger im Nachhinein maßgeblich beeinflusst. Marcus Wessel beleuchtet im Smart Investor, was vermeintliche Wachstumsaktien auszeichnet und worin die Gefahr beim Investieren besteht. 

    Da niemand genau weiß, was die Zukunft bringt, sind Prognosen über die Entwicklung der Gewinne und Cashflows mit einer hohen Unsicherheit behaftet. Das erklärt bereits die höhere Volatilität vieler Growth-Aktien. Hinzu kommt, dass sich vor allem vergleichsweise junge Wachstumsunternehmen mit ihrem Produkt oder ihrer Dienstleistung erst noch am Markt etablieren und durchsetzen müssen.

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    Es besteht die Gefahr, dass der wohlklingende Businessplan an der Realität scheitert. Nicht nur deutsche Privatanleger mussten diese schmerzhafte Erfahrung rund um die Jahrtausendwende am „Neuen Markt“ machen. Die meisten dieser vielversprechenden Geschichten entpuppten sich wenig später als Luftschlösser. Wie das Beispiel Wirecard zeigt, werden mitunter aber auch milliardenschwere DAX-Konzerne zu einem Minenfeld. In diesem Fall scheint die Wachstumsstory ordentlich „aufgehübscht“ worden zu sein.

    Eine Schwierigkeit betrifft jedoch alle Wachstumsaktien. Die Frage, wie man ein Unternehmen bewertet, das seine Umsätze und Gewinne erst in der Zukunft stark steigern dürfte, hat bereits ganze Generationen von Investoren beschäftigt. Eine statische Kennzahl wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) scheint hierfür ungeeignet – vielmehr sollte dieses in Relation zum erwarteten Gewinnwachstum gesetzt werden.

    So gelangt man zu einer weiteren Kennzahl: dem „Price/Earnings-to-Growth-Verhältnis“ oder kurz: PEG. Die Faustformel besagt, dass ein PEG-Wert kleiner eins eine Wachstumsaktie eher günstig erscheinen lässt, wohingegen ein Wert über eins weniger attraktiv ist. Steigert ein Unternehmen seinen Gewinn um 20 Prozent, wäre demnach ein KGV von 20 durchaus zu rechtfertigen. Anleger sollten sich allerdings auch fragen, wie nachhaltig und sicher die unterstellten Gewinnzuwächse sind.

    Ist ein Unternehmen noch defizitär, fällt das PEG zur Bewertung weg. Dann kommt gelegentlich das „Kurs-Umsatz-Verhältnis“ (KUV) zum Einsatz: Dieses setzt den aktuellen Börsenwert ins Verhältnis zum erwarteten Umsatz. Das KUV als Bewertungsmaßstab wurde zu Zeiten der Internetblase rund um die Jahrtausendwende zunehmend populär.

    Fünf Buchstaben, die alles veränderten

    Facebook, Apple, Amazon, Netflix, Alphabet (Google) – dieses Quintett hat den Run auf Growth-Aktien in den vergangenen Jahren maßgeblich befeuert. Inzwischen vereinen allein diese fünf US-Techgiganten einen Börsenwert von über 4,6 Billionen US-Dollar auf sich – damit übertreffen sie das gesamte 2019er-BIP Deutschlands um mehr als ein Fünftel. Zusammen stehen sie für rund 20 Prozent des Börsenwerts des S&P 500. Es überrascht daher nicht, dass Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Alphabet von manchen längst als eigene Assetklasse betrachtet werden: die sogenannten FAANG-Aktien.

    US-Börsenkommentator Jim Cramer erfand dieses Akronym im Jahr 2013. Ganz korrekt muss man zunächst von „FANG“ sprechen, da Apple erst seit 2017 zu diesem elitären Club gezählt wird. Den Siegeszug der FAANG-Aktien scheint sogar die Corona-Pandemie nicht aufhalten zu können. Von ihrem Kurseinbruch im März haben sich alle fünf Titel auf beeindruckende Weise erholt. Mit Ausnahme von Alphabet notierten alle Papiere zuletzt auf einem Allzeithoch.

    Bemerkenswert ist auch die operative Stärke der FAANG-Geschäftsmodelle. Alle fünf Unternehmen besitzen auf ihrem Gebiet klare Wettbewerbsvorteile, die es ihnen erlauben, weiterhin sehr dynamisch zu wachsen. So profitieren insbesondere Facebook und Amazon von Netzwerkeffekten, die ihre Marktdominanz untermauern. Allein seine weltweit mehr als 2,6 Milliarden Nutzer macht Facebook für potenzielle neue User so attraktiv. Niemand würde sich bei einem sozialen Netzwerk anmelden, das keine Mitglieder vorzuweisen hat.

    Entsprechend groß fällt hier der Wettbewerbsvorsprung aus. Mark Zuckerberg schuf rund um Facebook einen Mikrokosmos aus Community-Diensten wie WhatsApp und Instagram, der dank freiwillig übermittelter Daten fast alles über seine Nutzer weiß. Damit lässt sich im nächsten Schritt zielgenau Werbung platzieren. Dass sich manche Werbekunden aus Protest gegen Facebooks laxen Umgang mit Hasspostings von dem sozialen Netzwerk abgewandt haben, sollten Anleger nicht überbewerten: Zuckerberg hat bereits auf die Kritik reagiert und die Signale seiner zahlungskräftigen Kunden verstanden. Auch Amazon nutzt den Netzwerkeffekt.

    So locken die Millionen Kunden immer neue Händler auf die Verkaufsplattform, die dadurch ihren Vorsprung weiter ausbauen kann. Dank seiner globalen Logistikinfrastruktur liefert Amazon zudem schneller und kostengünstiger als die Konkurrenz – aus der Sicht eines Kunden besteht somit kein Grund, überhaupt noch woanders einzukaufen.


    CANSLIM-Strategie
    Eine Börsenstrategie, die konsequent auf solche Wachstumsunternehmen ausgerichtet ist, stammt vom US-Investor William O’Neil. Der Herausgeber des Börsenmagazins „Investor’s Business Daily“ entwickelte bereits in den 1950er-Jahren die sogenannte CANSLIM-Strategie. Dabei steht jeder der sieben Buchstaben für einen Teilaspekt, den es laut O’Neil bei einem Investment zu beachten gilt.

    Im Kern verbindet seine Methode Elemente der Fundamentalanalyse mit Charttechnik und einem Marktfaktor, „M“ – denn nur wenn die „Market Direction“ aufwärts zeigt, verspricht auch das jeweilige Einzelinvestment eine positive Kursentwicklung. Zu den weiteren Kriterien zählten das aktuelle Quartalsergebnis (C, „current quarterly earnings“), für das ein Wachstum von mindestens 18 bis 20 Prozent Voraussetzung sei, sowie das jährliche Gewinnwachstum (A, „annual earnings“).

    CANSLIM-Werte sollten hier über einen Dreijahreszeitraum eine stabile Zuwachsrate von über 25 Prozent ausweisen. Außerdem stellte er auf die Innovationskraft (N, „new product or service“) und die Marktposition (L, „leader or laggard“) der Unternehmen ab. Die letzten beiden Faktoren betrafen schließlich das Sentiment gegenüber einer Aktie. Ein hohes Engagement institutioneller Investoren (I, „institutional sponsorship“) sowie steigende Börsenumsätze bei steigenden Kursen (S, „supply and demand“) wertete O’Neil als positiv.


    Autor: Marcus Wessel

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