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     157  0 Kommentare DAX – Wirtschaft am Scheideweg

    Börse_Dax9000_2_SymbolDie Weltwirtschaft steht am Scheideweg, die Volatilitätsindizes untermauern die unsichere Situation. Jetzt ist es wichtig, die Investments ganzheitlich und über einen längeren Zeitraum in den Blick zu nehmen, statt reflexartig auf kurzfristige Hindernisse zu reagieren. Vor allem die steigenden Schulden bei sinkender Wirtschaftsleistung könnten sich aber als gewaltige Bürde erweisen. Unser heutiger Turbo-Bull auf den DAX lautet  WKN JC2HH8. Richtung 12.600 Punkten greift ihr wieder zum Turbo-Bear JM6UTS
    Mit Blick auf die kommenden Monate könnte es turbulent werden. Ich denke, das Beste, was wir über die nächsten Monate sagen können, ist, dass wir alle uns der sehr hohen Unsicherheit und der Auswirkungen auf die Volatilität bewusst sind. Zwar sollten Anleger die optimistische Entwicklung an den Märkten nicht unbedingt als Warnsignal einer nahenden Korrektur sehen. Doch gilt es, den Blick vor den Fakten nicht zu verschließen. Investoren sollten mehr denn je auf Portfolios setzen, die verschiedene Marktszenarien abdecken.

    Teile der Wirtschaftsleistung unwiederbringlich zerstört

    Ein neuerlicher Einbruch wie im März halte ich für weniger wahrscheinlich, wenngleich nicht ganz ausgeschlossen. Es spricht aber vieles dafür, dass sich die Wirtschaft weiter erholen wird und sich die Märkte – unterbrochen von volatilen Episoden – stabilisieren werden. Ich bin sicher, dass wir das alles durchstehen werden – sei es mit einem Impfstoff oder einem Therapeutikum – und das ist doch positiv. Dies wird die Pandemie-Angst an den Märkten zusätzlich vertreiben.
    Trotz der eher optimistischen Aussichten der Märkte rate ich Investoren dazu, die Augen vor den Schattenseiten der aktuellen Entwicklung nicht zu verschließen. Die Pandemie hat Teile der Wirtschaftsleistung unwiederbringlich zerstört. Es wird lange dauern, bis wir das Niveau von vor der Krise wieder erreicht haben. Die eine Billion US-Dollar an wirtschaftlicher Aktivität, die wir verloren haben, werden wir nicht zurückkommen. Und ganz gleich, wie V-förmig die nächsten Monate sein werden oder auch nicht – wir werden wahrscheinlich mit einem niedrigeren Niveau an wirtschaftlicher Aktivität zurückbleiben. Hinzu kommt die höhere Belastung durch Schulden. Die Verschuldung ist höher und die wirtschaftliche Aktivität geringer. Und so sehen wir uns wieder in ein Umfeld normalerer Wirtschaftsbeziehungen zurückversetzt. Ich denke, das ist generell positiv. Doch es liegt nahe, dass man einige Risikoanlagen im Portfolio haben solltes. Ich gehe insbesondere davon aus, dass der Markt für Investment-Grade-Kredite Chancen bieten wird, da er wohl weiterhin von den Konjunkturprogrammen der Zentralbanken profitieren wird.

    Höhere Verschuldung

    Sorge vor dem Beginn einer tiefen Krise habe ich nicht. Weder eine dauerhafte Deflation noch eine ausufernde Inflation sehe ich aktuell aufkommen. Die nächsten Monate werden zeigen müssen, wohin sich die Weltwirtschaft entwickelt. Wir können sicher sein, dass wir zu einem wirtschaftlich normaleren Umfeld zurückkehren werden, aber das wird auch ein Umfeld mit einer viel höheren Verschuldung im Verhältnis zum BIP sein. Und die Auswirkungen müssen wir sorgfältig in Betracht ziehen.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    DAX – Wirtschaft am Scheideweg Die Weltwirtschaft steht am Scheideweg, die Volatilitätsindizes untermauern die unsichere Situation. Jetzt ist es wichtig, die Investments ganzheitlich und über einen längeren Zeitraum in den Blick zu nehmen, statt reflexartig auf kurzfristige …