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     405  0 Kommentare Value vs. Growth – Stehen Substanztitel tatsächlich vor ihrem Comeback?

    Im Investitionsprozess kann nach Regionen, Sektoren oder Unternehmensgröße differenziert werden. Eine Unterscheidung zwischen Value (Subtanzaktien) und Growth (Wachstumsaktien) ist eine weitere Option. Der Unterschied hier liegt primär in der Bewertung. Eine Wachstumsaktie genießt tendenziell eine höhere Bewertung, weil von diesen Unternehmen ein stärkeres Wachstum erwartet wird. Bei Substanzaktien dagegen sind die Wachstumsaussichten weniger spektakulär, aber solide und daher sind diese Werte eher niedriger bewertet. Mitunter werden auch alte Industriezweige der Wirtschaft als Value bezeichnet.

    Growth sticht Value seit der Finanzkrise aus

    Man muss kein raffinierter Marktanhänger sein oder spezielle mathematische Kenntnisse haben, um die sagenhafte Entwicklung bei Technologiewerten wie Amazon, Apple oder Facebook zu erkennen. Der Trend, dass sich Technologietitel vom Rest des Marktes entfernen, hat sich nach der Finanzkrise 2009 nochmals verstärkt. Eine neue Wirtschaftsordnung mit extrem niedrigen Zinsen und neuen meist digitalen Kundenlösungen sorgte für eine Verschiebung der Kräfteverhältnisse an den Börsen. Viele Anleger tun sich mit traditionellen Sichtweisen auf die Bewertungen der Unternehmen schwer. Selbst der geniale Warren Buffet musste eingestehen, dass er viele dieser Firmen unterschätzt und Investitionen darin verpasst hatte.

    Was muss aber nun passieren, um Value-Aktien zu einem Comeback zu verhelfen und sie zurück zum statistischen Durchschnitt ihrer Bewertungen zu bewegen? Aus den Erfahrungen nach der Finanzkrise spielen dafür die Zinssätze eine große und entscheidende Rolle. Ob und wie stark dieses Comeback am Ende gelingt, dürfte davon abhängen, wie schnell ein inflationäres, globales Wachstum der Weltwirtschaft erfolgen kann. Aufschlussreich ist hier ein Rückblick auf das Jahr 2016, das einzige Mal im vergangenen Jahrzehnt, dass Value-Aktien wirklich einen mutigen Erholungsversuch unternommen haben. Dieser erfolgte nach der starken Korrektur an den Aktienmärkten aus Angst vor einer Abkühlung der Wirtschaft in China. Das Wirtschaftswachstum im Reich der Mitte verlangsamte sich, das Öl stürzte ab und die Unternehmensgewinne fielen deutlich. In der Erholung von Juli bis November 2016 stiegen Value-Aktien dann um 19 Prozent, während Growth-Aktien um zwei Prozent an Wert verloren. Die 10-Jahres-Rendite von US-Staatsanleihen stieg stetig an und erreichte nach den Präsidentschaftswahlen in den USA ihren Höchststand.

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    Konstantin Oldenburger
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    Seit seiner Ausbildung zum Bankkaufmann beschäftigt sich Konstantin Oldenburger mit den Geschehnissen an den internationalen Finanzmärkten. Der studierte Betriebswirt besitzt einen Händlerschein für den Kassamarkt bei der Deutschen Börse AG. Oldenburger erlebte die Ereignisse rund um die Lehman-Pleite direkt im Handelsraum eines Brokers mit all dem Stress, den Tragödien und dem Verhalten der Marktteilnehmer in einer Extremsituation. Bei der Marktanalyse hat er sich auf die Charttechnik spezialisiert und bedient sich dabei der Elliot-Wellen-Theorie sowie den Fibonacci-Zahlen und Symmetrien, die am Markt auftreten. Insbesondere der Devisenmarkt, aber auch langfristige Trends von Aktien und Indizes stehen auf der Agenda von Konstantin Oldenburger.
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