Buffetts (un-)erklärliche Aktionen bei Airlines, Banken, Gold
Die Aktivitäten von Warren Buffett stehen unter besonderer Beobachtung, gilt er doch als der beste Investor aller Zeiten.
Alle 3 Monate muss Buffett ein sogenanntes 13F-Formular an die amerikanische Börsen-Aufsicht SEC schicken und darin den Stand seines Aktien-Depots zum Quartalsende offenlegen.
So erfährt die Öffentlichkeit, welche Aktien er verkauft hat und wo Buffett neu eingestiegen ist.
Viele Anleger folgen dem „Orakel von Omaha“ und bilden sein Depot in kleinerem Maßstab nach. Und noch viel mehr Menschen versuchen, in seine Aktien-Dispositionen Trends hinein zu interpretieren.
Weiter denken
Investoren-Legende Howard Marks rät Anlegern zum „Second-Level-Thinking“. Denn das Offensichtliche, nämlich die Depot-Veränderung, ist oftmals gar nicht das wirklich Interessante. Daher sollte man schon einen genaueren Blick riskieren, um nicht nur oberflächlich zu interpretieren und damit eben auch oft falsch zu liegen.
Besonders schwierig wird das Ganze, seitdem nicht mehr nur Warren Buffett und Charlie Munger die Anlageentscheidungen treffen, sondern einige Investment-Manager wie Ted Weschler und Todd Combs eigene milliardenschwere Portfolios verwalten. Ihre Transaktionen sind am Ende aber auch Bestandteil von Berkshire Hathaways Portfolio.
Davon lassen wir uns aber nicht abschrecken und wagen uns ran an Buffetts Depot.
Hoher Gewinn folgt hohem Verlust
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Zunächst konnte Berkshire mit einem fetten Gewinn glänzen. Der ist allerdings kaum noch beachtlich, denn nach der letzten Änderung der Bilanzierungsvorschriften fließen nun alle Wertveränderungen von Unternehmensbeteiligungen in die Gewinn- und Verlustrechnung ein. Deren Aussagekraft hat dementsprechend erheblich nachgelassen, vor allem bei Holdings und Beteiligungsgesellschaften.
Dank des Rekordkurseinbruchs im März verzeichnete Berkshire Hathaway im 1. Quartal einen riesigen Verlust. Die ebenso rasante Kurserholung im 2. Quartal brachte folglich einen sehr hohen Gewinn. Diese hohe Volatilität, diese Kursschwankungen, sind aber kaum geeignet, den wahren Erfolg von Berkshire Hathaway zu bestimmen.
Denn Berkshire Hathaways Wert besteht nur zu rund 40 Prozent aus Anteilen an börsennotierten Aktien-Gesellschaften, die Ende Juni rund 208 Milliarden US-Dollar schwer waren. Etwa ebenso groß ist der Anteil an nicht börsennotierten Unternehmen. Hierzu zählen die Eisenbahngesellschaft Burlington Northern Santa Fe, die Versicherungskonzerne General Re oder Geico, Berkshire Hathaway Energy (früher MidAmerican Energy), der Luft- und Raumfahrtzulieferer Precision Castparts, Lubrizol oder Duracell. Und dann kommt natürlich noch die Kriegskasse hinzu; hierin haben sich inzwischen 143 Milliarden US-Dollar Cash angesammelt.
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