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     199  0 Kommentare Plutos-Vorstand Michael Scholtis: Warum Brennstoffzellen mehr als ein Hype sind

    Als alternative Antriebstechnologie sind mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen in Autos schon lange bekannt. Jetzt setzen sie sich gegen andere Modelle offensichtlich durch, meint Michael Scholtis, Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung. Grund für den plötzlichen Erfolg ist nicht zuletzt die massive Unterstützung durch die öffentliche Hand. Das Potenzial hat sich auch bei Investoren herumgesprochen, die Aktienkurse schießen in die Höhe. Für uns ist die Wasserstoff-Technologie einer der wichtigsten Zukunftstrends.


    Dafür, dass die Brennstoffzelle vor dem Siegeszug steht, dürfte nicht zuletzt die Energiewende sorgen. Denn die Nutzung von Wasserstoff, der als Energielieferant CO2-neutral ist, produziert als Abfallprodukt in einer Brennstoffzelle nichts anderes als Wasserdampf. Derzeit werden allerdings noch über 90 Prozent des weltweit produzierten Wasserstoffs aus fossilen Brennstoffen hergestellt, wobei große Mengen an Kohlendioxid freigesetzt werden.
    CO2-neutrale Wasserstoff-Technologie
    Dieser sogenannte "graue" Wasserstoff wird jedoch mehr und mehr von der ökologischen Variante, dem "grünen" Wasserstoff, abgelöst. Hier gewinnt man den Wasserstoff durch Elektrolyse, einem Verfahren zur Umwandlung von elektrischer in chemische Energie. Wasser wird in seine Elemente Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten, um sie später in der Brennstoffzelle wieder zusammenzuführen, um daraus Energie und Wasser zu gewinnen. Ein perfekter Kreislauf.
    Das Problem: Das Erzeugen, Speichern und Betanken von Wasserstoff ist mit einem relativ hohen Energieaufwand verbunden. Wenn es allerdings gelingt, die Produktion mit grünem Strom zu decken, entsteht ein komplett CO2-neutraler Prozess. Das dürfte bald keine Zukunftsmusik mehr sein, denn weltweit werden Großprojekte zur grünen Stromerzeugung vorangetrieben und dadurch wird zunehmend CO2-freier Strom zur Verfügung stehen.
    Speicherung lässt vielfältige Einsatzmöglichkeiten zu
    Überschüssiger Strom aus volatilen erneuerbaren Energien kann perfekt zur Herstellung von Wasserstoff verwendet werden. Und dieser lässt sich lange speichern. Verluste bei der Aufbewahrung gehören dank fortgeschrittener Tanksysteme mittlerweile der Vergangenheit an. Damit ist Wasserstoff nicht nur einfach Energielieferant, er ist als stationärer Energiespeicher auch vielseitiger, flexibler und billiger als Batterien. Als transportabler Energiespeicher für große Energiemengen, zum Beispiel in Fahrzeugen, punktet er mit einem vergleichsweise geringen Gewicht.
    Eine Brennstoffzelle wiegt nur etwa ein Viertel eines Akkus mit gleicher Reichweite. Entgegen aller Gerüchte sind Brennstoffzellen sogar sicherer als Batterien, da im Brandfall der leichte Wasserstoff so schnell nach oben entweicht, dass er geringste Brandschäden am Objekt verursacht. Dabei spielt der alternative Auto-Antrieb für PKWs, an den viele als Erstes denken, eine untergeordnete Rolle. Die Technologie ist für private Nutzfahrzeuge verhältnismäßig teuer und dürfte es auch trotz Skaleneffekten bleiben.

    Im Schwerlastverkehr, bei Bussen, Nutzfahrzeugen sowie Schiffen könnten Wasserstoffkonzepte eher zum Tragen kommen. Laut Schätzung von Barclays könnte die Wasserstoffnachfrage für Mobilität bis 2050 auf 180 Millionen Tonnen steigen. Mit etwa 550 Millionen Tonnen liegt das weitaus größere Wachstumspotenzial der Brennstoffzelle allerdings in der Industrie. So könnte die Technologie zum Beispiel schon bald in der Stahlproduktion als Substitut für Koks zum Einsatz kommen.
    Regierungen treiben Entwicklung an
    Das Potenzial der Wasserstoff-Technologie haben auch Regierungen erkannt. Die Grundlage, dass Brennstoffzellen so richtig durchstarten, schaffen weder Nachfrage am Markt noch Umweltbewusstsein. Vielmehr ist es die öffentliche Hand, die die Entwicklung vorantreibt.
    Die Bundesregierung investiert 9 Milliarden Euro in den Sektor und will damit Herstellung, Forschung und Aufbau der Infrastruktur fördern. Sie bezeichnet Wasserstoff als Schlüsselelement der Energiewende und verabschiedete gerade die "nationale Wasserstoffstrategie". Damit legt sie den regulatorischen Rahmen für den Wasserstoffsektor in Deutschland und stärkt gezielt das Wachstum des Marktes.
    Auch in Italien erfährt das Thema politische Unterstützung. Wenn EU-weit alle Länder an einem Strang ziehen, können sich Erfolge schnell einstellen. Wie, das zeigen bereits deutsche Beispiele: In Zusammenarbeit von ThyssenKrupp und RWE sollen in Deutschland Elektrolyseanlagen für die klimafreundliche Stahlproduktion entstehen und Daimler plant ein Joint Venture für Brennstoffzellen mit Volvo. In anderen Teilen der Welt ist man an der Umsetzung noch einen Schritt weiter: Asiatische Autohersteller setzen schon lange auf Wasserstoff als Antriebsenergie. Toyota, Hyundai und Honda haben bereits Modelle zur Marktreife gebracht und planen weitere große Investitionen.
    Investieren in den Brennstoffzellen-Trend
    Auch Anleger sind auf den Geschmack der Brennstoffzelle gekommen. Laut einer Umfrage von Investing.com glauben 78 Prozent der befragten Investoren in Deutschland, dass Lösungen, die auf Wasserstoff basieren, mehr Potenzial haben, als der Elektroantrieb. Sie halten die Technologie hinsichtlich Effizienz und Umwelt für besser. Und das Potenzial ist in der Tat riesig. Der Markt für Wasserstoff wird heute auf einen Wert von 100 Milliarden Euro geschätzt und soll bis 2050 auf bis zu 2,3 Billionen Euro wachsen. So richtig boomen dürfte der Markt allerdings erst gegen Ende dieses Jahrzehnts, ein Investment für Anleger mit Weitblick.

    Die Kurse der im Wasserstoffsektor beteiligten Unternehmen sind, zuletzt mit der Verabschiedung der nationalen Wasserstoffstrategie, schon deutlich in die Höhe geschossen. Anlegerinteresse und Nachfrage sind entsprechend hoch. Nach der Kursrallye kann es in Konsolidierungsphasen zu deutlichen Kursverlusten kommen, die Anleger zum Einstieg nutzen können.
    Der Markt ist noch jung, entsprechend schwankungsreich und hält gewaltige Gewinnpotenziale bereit. Für langfristig orientierte Anleger sollte es sich in jedem Fall lohnen, einzusteigen. Im Zeitverlauf wird es jedoch entscheidend sein, die wichtigen Marktplayer zu identifizieren, den Trendverlauf zu lesen und die Investition entsprechend flexibel auszurichten.
    Autor Michael Scholtis ist Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung mit Sitz in Taunusstein. 

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