checkAd

    Die Ölkrise kommt - Experte  2525  0 Kommentare Ölschiefer keine realistische Alternative!

    Liebe Leser,

    Wer schreibt das Drehbuch für die Börsen, wenn nicht der Teufel selbst? Über ein halbes Jahr lang haben sich die Aktienkurse auf hohem Niveau gehalten. Extrem gute Quartalsberichte machten es Anlegern schmackhaft in Aktien zu investieren. Es sah alles so gut aus, doch dann kam die plötzliche Wendung. Der Ölpreis, das Blut der Weltwirtschaft, kletterte von einem Rekordhoch zum nächsten. Die Sorglosigkeit der öffentlichen Meinung über die Preisverteuerung ist eigentlich erstaunlich. Weil sich düstere Szenarien während der letzten Ölkrise als falsch entpuppten, wird auch die jüngste Preisspirale als irrationale Spekulationsblase abgetan. Prognosen von Regierungs-organisationen wie der “Internationalen Energie Agentur”, dass die weltweite Ölförderung derzeit ihren Höhepunkt erreicht, finden ihren Beweis in dem Verhalten der Förderländer. "Saudi Oil Minister Ali al-Naimi said that prices were now fair and did not see any reason to change current output levels" war erst letzten Monat über Reuters zu entnehmen. Vielleicht spiegelt sich in dem Anstieg des Ölpreises mehr fundamentale Realität wider, als wir wahrhaben wollen.

    Große Hoffnungen auf eine Hinauszögerung größerer Angebots-Nachfrage-Defizite werden mit dem Abbau von Ölschiefer verbunden. Dahinter verbergen sich tonige oder kalkige Gesteine, die ein Vorläufer des Erdöls, das Kerogen, enhalten. Ich zitiere hierzu Prof. Blendinger (Deutschlands einziger verbliebener Lehrstuhlinhaber für Erdölgeologie an der TU Clausthal): “Sowohl die wenig erfolgreichen historischen Versuche als auch das Schicksal des Stuart Oil Shale Projects legen die Schlussfolgerungen nahe, daß Ölschiefer keine realistische Alternative zu konventionellem Rohöl darstellt. Die mit der Syntethisierung von Öl verbundenen technischen Probleme könnten mit entsprechendem Engagement möglicherweise in den Griff bekommen werden, es belibt jedoch die Problematik der riesigen Tagebaue, der Emmissionen und der Endlagerung. Bei weiter steigenden Ölpreisen wird sich zeigen, ob wir letztendlich so verzweifelt nach Treibstoff sind, daß wir Ölschiefer-Verschwelung in großem Maßstab in Angriff nehmen werden.”

    Ich kann obiges weder kommentieren, noch sinnvoll einschätzen. Ich möchte jedoch zu bedenken geben, dass allein vom logischen Standpunkt, die Endlichkeit der Ressource Öl irgendwann zu einer Knappheit führen muss. Daran führt kein Weg vorbei. Bislang wurde der Zeitpunkt dafür immer weit in die Zukunft gelegt. Vielleicht ist das eine gravierende Fehleinschätzung! Die Finanzmärkte sind fast immer ein guter Indikator für die Entwicklung der wirtschaftlichen Realität. Jede unerwartete Preisbewegung von vornherein als unrealistisch abzutun, ist fahrlässig.

    Viele Grüße
    Simon Betschinger



    Verfasst von 2TradeCentre
    Die Ölkrise kommt - Experte Ölschiefer keine realistische Alternative! Liebe Leser, Wer schreibt das Drehbuch für die Börsen, wenn nicht der Teufel selbst? Über ein halbes Jahr lang haben sich die Aktienkurse auf hohem Niveau gehalten. Extrem gute Quartalsberichte machten es Anlegern schmackhaft in Aktien zu …