United Internet ist eine Gelddruckmaschine! Kursziel

30 Euro!!

United Internet: EBT-Marge „Richtung 20%“

Vergangenen Freitag verkündete die „Internet-Fabrik“ erneut bombenstarke Zahlen und neue Bestmarken bei Umsatz und Ertrag. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres erzielte die Gesellschaft eine Umsatzverbesserung um 21 Prozent auf 239 Millionen Euro. Das Ergebnis vor dem Zugriff des Fiskus schoss mit 67 Prozent auf rund 45 Millionen Euro durch die Decke. Allein in Q2 setzte der Konzern 120 Millionen Euro um und ein EBT von 23,7 Millionen Euro. Die EBT-Marge erreicht im ersten Halbjahr fast 19 Prozent. Auf mittlere Sicht soll sich die EBT-Marge auf 20 Prozent im Konzern bewegen.

Für das Gesamtjahr hat Vorstandschef Ralph Dommermuth die Planung beim Profit wegen des guten Geschäftsverlaufs um einen Schnaps nach oben gesetzt. Der Umsatz wird bei 506 Millionen Euro erwartet. 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gewinn vor Steuern soll sich um mindestens 24 Prozent auf über 80 Millionen Euro steigern. Wie Finanzvorstand Norbert Lang bei unserem Besuch auf der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt erklärt, liegen die internen Ziele des Unternehmens beim EBT bei 86 Millionen Euro. Diese Zahl ist aber keine Prognose. „Wir wollen Spielraum für mehr Kundenwachstum haben“. Für die Auslandsexpansion will die Gesellschaft in 2004 rund 14 Millionen Euro in die Hand nehmen. Der Löwenanteil fließt in den Aufbau des US-Geschäfts. Ohne die Expansion ins Ausland würde in diesem Jahr schon ein Gewinn vor Steuern von 100 Millionen Euro in der Kasse klingeln. Das EBITDA beziffert der Finanzchef gegenüber TradeCentre auf 110 bis 115 Millionen Euro.

Die Kriegskasse wird laut Lang gegen Ende des Jahres mit 75 bis 80 Millionen Euro gefüllt sein. Aktuell schlummern 107 Millionen Euro Cash in der Firmenkasse. Der geringere Barbestand am Jahresende gegenüber dem Halbjahr liegt an Steuerzahlungen. Da United Internet (DE0005089031) Geld wie Heu verdient und alle Verlustvorträge aufgebraucht hat, kann sich Hans Eichel über Steuerzahlungen von 47 Millionen Euro freuen.

Nichtsdestotrotz ist die Kasse stattlich gefüllt. Wie Dommermuth auf Nachfrage berichtet, sind größere Akquisitionen nicht geplant. „Bisher ist uns zumindest nichts vor die Flinte gekommen“. Von Teles, die vereinzelte Geschäftsbereiche im Markt anbieten, will der CEO nichts kaufen. Zwar sei Teles bei Kursen unter sechs Euro interessant, es „lohnt sich nicht mit Teles zu sprechen“, so Dommermuth. Alternativ könnte das Geld für Aktienrückkäufe verwendet werden. „Wir schließen das nicht kategorisch aus, auch der Kurs lädt dazu ein, aber aktuell ist dies nicht geplant“, so der Finanzchef uns gegenüber. Das Geld soll für das künftige Wachstum verwendet werden und für mögliche Übernahmen.

Zudem weist Lang Spekulationen zurück, United Internet wolle die Tochter AdLINK von der Börse nehmen und die restlichen 33 Prozent der freien Anteile kaufen. „Wir verfolgen keine Pläne AdLINK von der Börse zu nehmen“, so Lang. Lang sieht die Börsennotiz für AdLINK als Akquisitionswährung, da sich die Tochter möglicherweise selbst über Zukäufe zukünftig verstärken wird. An AdLINK hält United Internet 67 Prozent und Doubleclick 15 Prozent. Sofern Doubleclick den Anteil versilbern will, würde United Internet die Stücke kaufen.

United Internet ist eine Gelddruckmaschine. Sehen Sie den stärkeren Kursrückgang als große Chance bei einem glänzenden Unternehmen nochmals günstig an Stücke zu kommen. Wir bleiben sehr bullish für die Aktie und bekräftigen unsere Kaufempfehlung. Unser Kursziel auf Sicht von zwölf bis 18 Monaten bleibt unverändert bei 30 Euro.