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    Trend  373  0 Kommentare Technologie macht nächsten Tausender voll

    Der NASDAQ spurtet davon; der DAX kommt nicht hinterher. Die Schwäche hat Gründe!

    Der amerikanische Technologieindex NASDAQ schraubt sich von einem Allzeit-Hoch zum nächsten. Im Februar vor Corona hatte der Index nach einem rasanten Aufstieg in 2019 immerhin 9.736 Punkte erreicht. Mit Corona ging es 3.000 Punkte bis auf 6.776 abwärts. Wie bekannt, hat sich die Börse allgemein sehr gut von den Corona-Tiefs erholt, im NASDAQ jedoch fiel die Bewegung sehr viel stärker aus als in allen anderen Indizes.

    Der NASDAQ übertraf nicht nur innerhalb von drei Monaten sein altes Hoch vom Februar, sondern kletterte Tausender um Tausender weiter in die Höhe. Nun wurde sogar die 12.000er-Marke überschritten – und das muss nicht das Ende sein, trotz aktueller Delle. Die amerikanischen Technologiewerte sind megastark. Beispiel Apple: mit einer Marktkapitalisierung von sagenhaften zwei Billionen Dollar ist der Apfelkonzern nun das wertvollste Unternehmen der Welt; der Kurs hat sich seit Corona in nur fünf Monaten quasi verdoppelt; der kürzliche Aktiensplit dürfte für weitere Kurssteigerungen eher förderlich sein.

    Ganz anders dagegen am deutschen Aktienmarkt, dem DAX: Zwar folgte hier nach Corona ebenfalls eine Erholung, aber die Zusammensetzung des Index mit wenig dynamischen Werten macht es dem Index schwer, überhaupt mal das Vor-Corona-Hoch bei 13.776 einzustellen. Der DAX beschäftigt sich schon viele Wochen mit der 13.000er-Marke, während der NASDAQ einfach weitergelaufen ist. Immerhin hat der DAX den Börsenmonat August mit plus 5,1 Prozent ganz gut überstanden, denn zurückgerechnet auf die monatliche Performance der vergangenen 20 Jahre ist der August mit durchschnittlich minus 2,5 Prozent ein eher schwacher Monat.

    Der DAX ist und bleibt dennoch ein Träger und unsteter Nachzügler, der sich nicht aus eigener Kraft zu neuen Höhen schwingen kann. Solange jedoch die US-Börsen steigen, wird sich dies früher oder später auch auf den DAX übertragen.

    Das Problem ist, dass sich zu viele faule Eier in der DAX-Familie befinden. Der Betrugsfall Wirecard ist dabei sicher das frappierendste Beispiel. Insofern wäre es wohl an der Zeit, die Aufnahmekriterien für den DAX zu überdenken. Schon die Aufnahme von MTU in den DAX wurde zum Rohrkrepierer. Gleiches galt für Covestro.

    Natürlich benötigen Unternehmen eine gewisse Größe, um überhaupt in die erste Aktienliga aufsteigen zu dürfen. Das bedeutet, Unternehmen müssen zunächst wachsen. Die Wachstumsphase ist für Anleger am interessantesten, denn sie ist häufig mit hohen Kurssteigerungen verbunden. Unglücklicherweise findet diese Wachstumsphase aber nicht im DAX statt, sondern in den unteren Aktienligen SDAX oder MDAX. Deshalb haben sich diese Indizes in der Vergangenheit häufig besser entwickelt als der DAX. Noch schlimmer: Wenn die Aktien letztlich die Aufnahmekriterien bezüglich Marktkapitalisierung und Handelsumsatz erfüllen und in den DAX wechseln, haben sie oft ihre Wachstumsstory hinter sich.

    Die Neukandidaten starten im DAX somit zu Höchstkursen und mit hoher Bewertung. Die Gefahr ist groß, dass es nach Aufnahme erst mal eher nur abwärts gehen kann, weil eine bewertungstechnische Anpassung an die anderen DAX-Werte stattfindet. Das Phänomen konnte man immer wieder beobachten, deswegen mag die DAX-Aufnahme das einzelne Unternehmen adeln, aus Anlegersicht muss man es oft kritisch hinterfragen, wenn ein bisheriger MDAX-/SDAX-Highflyer in die erste Liga aufgenommen wird. Beim Neuling Delivery Hero könnte sich die Kursmisere daher wiederholen.

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    Dr. Marc-Oliver Lux
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    Dr. Marc-Oliver Lux ist Mitgründer und Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Dr. Lux & Präuner in München, die seit über 20 Jahren Privatkunden und Unternehmer im deutschsprachigen Raum betreut. Spezialität des Hauses sind regelbasierte und prognosefreie Anlagekonzepte in Aktien und ETFs, die einfach nachvollziehbar und bestechend in ihrer Performance sind. Weitere Informationen finden Sie unter www.LPVV.de.
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    Verfasst von Dr. Marc-Oliver Lux
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