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     1059  0 Kommentare Was ist dran am Absturz der und den Vorwürfen gegen die Grenke-Aktie?

    Kaum haben die Anleger den Schock des Wirecard (WKN: 747206)-Skandals verarbeitet, stürzt mit der Grenke (WKN: A161N3)-Aktie im Jahr 2020 schon das zweite deutsche Vorzeigeunternehmen ab.

    Während wir mittlerweile wissen, dass Wirecard große Teile seines Geschäftes tatsächlich nur erfunden hatte und 1,9 Mrd. Euro in der Kasse fehlten, stellt sich die Frage, ob dies bei Grenke tatsächlich auch der Fall sein kann?

    Fraser Perring von Viceroy Research sieht einen Betrug

    Ursache des Kursverfalls von fast 66 % in nur zehn Handelstagen (16.09.2020) ist ein Report von Viceroy Research und seinem Gründer Fraser Perring. Das Unternehmen sieht sich als Spezialist im Auffinden von manipulierten Bilanzen, setzt nach entsprechenden Analysen aber auch auf fallende Aktienkurse. So hat es schon zu Wirecard, Steinhoff (WKN: A14XB9) oder EBIX (WKN: 765778) ähnliche Berichte veröffentlicht, die alle auf der Unternehmenswebseite einsehbar sind.

    Doch was genau wirft Viceroy Research Grenke vor? Die Anschuldigungen haben es in sich und reichen von Betrügereien mit Kleinunternehmen über Geldwäsche für Kriminelle bis hin zu Bilanzbetrug.

    Grenke ist in der Vergangenheit stark gewachsen. Dies geschah auch über Zukäufe und genau hierin sieht Viceroy Research die Ursache für den Betrug. So sollen die übernommenen Firmen systematisch zu hoch in der Bilanz angesetzt worden sein.

    „Grenkes globale Expansion durch den Kauf von Dutzenden an Franchise-Konzessionen von nicht bekannt gegebenen verbundenen Unternehmen folgt einem betrügerischer Plan, der in großem Stil verfolgt wird und darauf abzielt, entweder gefälschtes Geld zu verstecken oder Millionen von Euro von nicht bekannt gegebenen verbundenen Unternehmen abzuschöpfen oder beides“, so heißt es in der Zusammenfassung des Reports.

    Die Grenke Bank wurde genutzt, um Erlöse aus Geldwäsche und kriminellen Geschäften abzuwickeln. Weiterhin wirft Fraser Perring dem Unternehmen vor, sein Geschäftsmodell fördere den zügellosen Betrug über Weiterverkäufer, was häufig zu Forderungsausfällen und Rechtsstreitigkeiten führe. „Das sogenannte Small-Ticket-Leasing von kleinen technischen Büroausstattungen ist hingegen ein schrumpfendes Geschäftssegment, das zunehmend überflüssig wird“, so Viceroy Research.

    Zudem fehlen dem Unternehmen entsprechende interne Kontrollen und ein Großteil des Kassenbestands würde nicht existieren, beschreibt der Report. Aufgrund all dieser Vorwürfe besitzt die Grenke-Aktie (in den Augen von Fraser Perring) keine Investmentqualität und die Anleihen haben bestenfalls Junkbond-Qualität.

    Grenkes Reaktion und Gegenargumente

    Grenke hat dem bisher entgegnet, dass seine liquiden Mittel belegbar real existieren. Circa 80 % davon liegen sogar bei der Deutschen Bundesbank. Dies wäre also ein großer Unterschied zu Wirecard. Alle weiteren Vorwürfe sollen in einer ausführlichen Erklärung entkräftet werden. Gegen Viceroy Research hat Grenke rechtliche Schritte eingeleitet. Die Bafin hat bereits die Ermittlungen aufgenommen.

    Eines steht schon heute fest: Der Fall wird aufgeklärt werden und sollte ihn Grenke überstehen, wird er trotzdem einen Imageschaden hinterlassen. Weist das Unternehmen allerdings seinen Kassenbestand in voller Höhe nach, könnte sich der vermutete Betrug zumindest zum Großteil als nicht wahr herausstellen.

    Es gibt noch einen weiteren Unterschied zu Wirecard: Grenke zahlt seit Jahren Dividenden an seine Aktionäre aus. Dies wäre ab einem gewissen Punkt nicht mehr ohne einen entsprechenden Cashflow möglich.

    Darüber hinaus ist die Grenke-Familie mit über 40 % an dem Unternehmen beteiligt, hat also den Großteil ihres Vermögens investiert. Es ist schwer vorstellbar, dass sie damit so fahrlässig umgehen würde.

    Zudem gibt eine weitere Tatsache zu denken: So gehen mehrere Market-Research-Firmen davon aus, dass der weltweite IT-Leasing- und Finanzmarkt zwischen 2021 und 2026 weiterhin mit einer Rate von 14 % wachsen wird. Von einem schrumpfenden Segment kann also keine Rede sein.

    Foolishes Fazit

    Zumindest teilweise könnten die Vorwürfe also nicht der Realität entsprechen. Dies werden wir jedoch abwarten müssen.

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    Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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    Dieser Artikel wurde ursprünglich auf fool.de veröffentlicht.




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