Krypto-Regulierung
Geleakter EU-Entwurf sieht einheitliche und EU-weite Regulierung von Krypto-Token vor
Bis Ende September will die EU-Kommission Vorschläge zur Regulierung von Krypto-Token vorlegen. Bereits im Vorfeld wurde bei Politico.com der Entwurf einer EU-Verordnung zur Krypto-Regulierung geleakt. Das über 160-Seiten umfassende Dokument sieht eine umfassende Regulierung des Handels und der Emission sämtlicher Krypto-Token in allen 27 EU-Staaten vor.
Der mit "REGULATION OF THE EUROPEAN PARLIAMENT AND OF THE COUNCIL on Markets in Crypto-assets (MiCA)" betitelte EU-Entwurf soll Rechtssicherheit für alle Krypto-Assetklassen bieten: klassische Kryptowährungen wie beispielsweise Bitcoin und Ethereum, Stablecoins wie Tether oder Libra sowie Utility-Token, welche den Zugang zu digitalen Dienstleistungen ermöglichen. MiCa ist an die "Richtlinie 2014/65/EU über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID)", ein Rechtsrahmen für Aktienmärkte, Anlagevermittler und Handelsplätze, angelehnt.
Sogenannte Security Token, also wertpapierähnliche Token, fallen nicht unter die geplante neue EU-Verordnung, da sie als Finanzinstrumente gelten. Für Security Token gelten bereits die MiFID-Regeln, berichtet das Handelsblatt.
Der EU-Entwurf MiCa legt einen besonderen Fokus auf die Regulierung von Stabelcoins. Diese werden offenbar als Konkurrenz zu staatlichen Fiat-Währungen gesehen und sollen deshalb besonders stark reguliert oder notfalls verboten werden. Bereits vergangene Woche hatten Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und die Niederlande in einer gemeinsamen Erklärung notfalls Verbote von solchen wertstabilen Kryptowährungen gefordert, berichtet die dpa.
Nach Informationen von wallstreet:online will die EU-Kommissionen den EU-Entwurf MiCA bereits am 23.09.2020 offiziell vorstellen.
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Autor: Ferdinand Hammer