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     48809  5 Kommentare Warum Steuer Coaching, wenn man doch einen Steuerberater hat? Ein Test und Erfahrungen - Seite 2

    Interessenkonflikte des Steuerberaters

    Jeder Steuerberater hat ein “Heimatfinanzamt”. Das ist das Finanzamt, bei dem er bzw. die Großzahl seiner Mandanten ansässig sind. In der Praxis ist jedem Steuerberater an einer harmonischen Beziehung mit dieser speziellen Behörde gelegen, da hier spezielle Abhängigkeiten bestehen. Ein Beispiel: Jeder Steuerberater hat Mandanten, die z.B. eine Stundungsvereinbarung / Zahlungsaufschub beim Finanzamt beantragen müssen. Hier obliegt es dem Wohlwollen des Finanzamtes, diese Anträge positiv zu begleiten. Das Amt muss nicht zustimmen. Warum sich also Feinde schaffen? 

    Ein weiterer Konflikt liegt in der Art der Mandanten selbst. Gemäß Umfragen ärgern sich  Mandanten (und das kriegt auch jeder Steuerberater nach ein paar Jahren im eigenen Kundenkreis mit) am meisten über Steuernachforderungen nach bereits erfolgten Steuerprüfungen. Sie geben dann die Schuld dem Steuerberater: “Wie kann es sein, dass ich jetzt nachzahlen muss?” Folglich wird der Steuerberater irgendwann darauf konditioniert, “alles schön nach Vorschrift” zu machen, denn er will sich ja nicht sein eigenes Grab schaufeln.

    Unlust und völlige Planlosigkeit der meisten Unternehmer

    Steuern = Schmerzen. Wer nimmt schon gerne Schmerzen unnötig in Kauf? Darum versuchen viele Unternehmer, Selbstständige und Freiberufler diese unangenehme Arbeit lieber loszuwerden. Mit fatalen Folgen: So meint Immobilien Investor Alex Fischer (der meines Wissens erste, der mit seinem aus der Praxis geborenen Steuer Coaching diese Missstände aktiv anging), Folgendes: 

    “Ich habe auch viele Jahre das Thema steuerliche Gestaltung einfach delegiert. Bis mir irgendwann die Erkenntnis kam, dass es äußerst dumm ist, wenn ich meinen größten Ausgabenposten an einen Dritten überantworte, ohne jegliche Kontrolle. Ich würde ja auch nicht meinen besten Großkunden von einem Mitarbeiter betreuen lassen, dessen Qualifikation ich gar nicht beurteilen kann”. 

    Fischer behauptet, dass er damals keinerlei steuerliche Intelligenz und Kompetenz besaß, was er dann schließlich als Grund allen Übels erkannt haben will. Daraus entstand schließlich Fischers Devise: “Steuerliche Gestaltung ist Chefsache!”

    Ein steigender Trend selbst bei den steuerberatenden Berufen

    Ich besuchte Alex Fischer in Düsseldorf, um mehr über sein Programm zu erfahren, denn im Netz kommt man ja heute praktisch nicht mehr an ihm und den propagierten Erfolgsgeschichten des “Next Level Steuer Coachings” vorbei. Über 2500 Unternehmer, Selbständige und Freiberufler haben allein in den letzten 12 Monaten dieses Coaching durchlaufen. Steuerliche Inkompetenz scheint langsam nicht mehr “trendy” zu sein. 

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    Rainer Brosy
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    Rainer Brosy (B.Eng.) ist seit 10 Jahren Geschäftsführer einer Digital-Agentur und führt gerne Interviews mit Köpfen aus der Businesswelt.
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    Verfasst von Rainer Brosy
    Warum Steuer Coaching, wenn man doch einen Steuerberater hat? Ein Test und Erfahrungen - Seite 2 „Steuern? Darum kümmert sich mein Steuerberater...“ – eine weitverbreitete Ansicht, die jedoch manchmal richtig teuer werden kann ... Die Praxis zeigt nämlich, dass es so einfach leider nicht ist..