checkAd

     2463  0 Kommentare Verfallstag und Ölpreis - unerfreuliche Mixtur für die Bullen

    Die Handelsveranstaltung gestern war ein wenig mühsam. Das war der Versuch der Bullen, sich trotz des weiterhin hohen Ölpreises zu behaupten. Bankrott-Gerüchte um Yukos ließen den Septemberkontrakt für Rohöl an der New Yorker Börse sogar auf ein neues Allzeit-Hoch steigen.

    Der Consumer Price Index fiel im Juli um 0,1 Prozent, die Kernrate (ohne Energie und Lebensmittel) stieg um denselben Betrag. Beobachter hatten plus 0,2 Prozent erwartet. Fallende Energiepreise sollen für diese Bewegung verantwortlich sein. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate verteuerten sich die Verbraucherpreise um drei Prozent, die Kernrate legte 1,8 Prozent zu.

    Die Zahl der Wohnbaubeginne stieg im August um 8,3 Prozent auf 1,978 Millionen. Die Erwartungen lagen bei 1,890 bis 1,935 Millionen. Die Zahl der Wohnbaugenehmigungen liegt bei 2,055 Mio. Auch hier lagen die Prognosen mit 1,930 bis 1,950 Millionen niedriger. Für den Vormonat wurden 1,945 Millionen berichtet. Damit ist der zuletzt gesehene Durchhänger am Markt für private Immobilien nicht bestätigt worden.

    Die Industrieproduktion ist um 0,4 Prozent gestiegen. Das ist zwar besser als die minus 0,5 Prozent zuvor, aber erwartet wurde ein Anstieg von 0,5 bis 0,7 Prozent. Das gilt auch für die Kapazitätsauslastung. Sie liegt bei 77,1 Prozent nach zuvor 76,9 Prozent. Beobachter hatten mit 77,5 bis 77,6 Prozent gerechnet.

    Die Botschaft von der amerikanischen Konjunkturfront ist damit: Die Verbraucher sind weiterhin zuversichtlich, die zuletzt gesehenen makroökonomischen Daten und Stimmungen sind eher ein temporärer Durchhänger. Aber das heißt am aktuellen Punkt nicht, dass die Wirtschaft jetzt zu einem neuen Höhenflug ansetzt. Es wird in einer Situation fallender Zuwachsraten lediglich ein Ausreißer nach unten ausgebügelt. Dass die Nulllinie nicht mehr allzu fern ist, zeigen z. B. die WLEI des ECRI (siehe gestriger Kommentar). Wann dieser Punkt kommt, hängt entscheidend vom Ölpreis ab. Mit einem klaren Signal seines Fallens dürften sich die Konjunkturdaten zeitweilig weiter aufhellen.

    In diesem Zusammenhang ist auch folgendes Detail interessant: Die Zuflüsse langfristig ausgerichteten ausländischen Kapitals sind netto von 65,2 Mrd. Dollar im Mai auf 71,8 Mrd. Dollar im Juni angewachsen. Das ist die erste Erhöhung dieses Wertes seit Januar. Das finanziert das Außenhandelsdefizit, das es den Amerikanern ermöglicht, mehr zu konsumieren als zu produzieren und mehr zu investieren als zu sparen.
    Seite 1 von 3



    Klaus Singer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
    Mehr anzeigen


    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige


    Verfasst von Klaus Singer
    Verfallstag und Ölpreis - unerfreuliche Mixtur für die Bullen Die Handelsveranstaltung gestern war ein wenig mühsam. Das war der Versuch der Bullen, sich trotz des weiterhin hohen Ölpreises zu behaupten. Bankrott-Gerüchte um Yukos ließen den Septemberkontrakt für Rohöl an der New Yorker Börse sogar auf …