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    Offener Vollzug  165  0 Kommentare Ex-IWF-Chef Rato nur noch nachts im Gefängnis

    MADRID (dpa-AFX) - Der wegen Unterschlagung von Bankgeldern verurteilte frühere Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Rodrigo Rato, muss in Spanien nach knapp zwei Jahren hinter Gittern ab sofort nur noch die Nächte im Gefängnis verbringen. Der zuständige Richter am Nationalen Staatsgerichtshof in Madrid entschied am Donnerstag, dass der 71-Jährige die letzten zwei Jahre und knapp sieben Monate seiner insgesamt viereinhalbjährigen Haftstrafe im offenen Vollzug abbüßen darf. Rato sitzt seit Ende Oktober 2018 im Gefängnis von Soto del Real rund 40 Kilometer nördlich von Madrid.

    Für den Wechsel in den offenen Vollzug sei maßgeblich gewesen, dass Rato am Dienstag im Strafprozess wegen des Börsengangs der spanischen Großbank Bankia 2011 vom Vorwurf des Betrugs der Anleger und der Bilanzfälschung - wie alle anderen 33 Angeklagten - freigesprochen worden sei, teilte Richter Luis Castro mit. Die Anklage hatte für den früheren Wirtschaftsminister achteinhalb Jahre gefordert. Gegen Rato wird auch wegen Geldwäsche und Steuerbetrugs ermittelt.

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    Der Börsengang der früheren Krisenbank, die später mit staatlichen Milliardenbeträgen vor dem Zusammenbruch gerettet werden musste, sei von allen damals zuständigen Aufsichtsbehörden genehmigt worden, begründeten die Richter ihr Urteil - das allerdings von zahlreichen Medien und Beobachtern scharf kritisiert wurde. Die Renommierzeitung "El País" sprach am Donnerstag von einem "perfekten Verbrechen", einem "Mord ohne Mörder".

    Rund 200 000 Kleinanleger hatten nach dem Börsengang von Bankia herbe Verluste erlitten. Damals war Rato Chef der Bank. Die Ende 2010 - gut zwei Jahre nach Ausbruch der internationalen Finanzkrise - durch die Fusion mehrerer angeschlagener Finanzinstitute ins Leben gerufene Bankia hatte 2012 rund 19 Milliarden Euro Verlust gemacht. Im Mai 2012 wurde sie teilverstaatlicht. Der Beinahe-Zusammenbruch führte dazu, dass Spanien ein europäisches Rettungspaket über 41 Milliarden Euro beantragte. Zurzeit fusioniert die CaixaBank mit Bankia und wird damit zur größten Bank in Spanien./er/DP/fba




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