checkAd

    Fonds  390  0 Kommentare ETFs als eierlegende Wollmilchsau?

    Die eierlegende Wollmilchsau ist eine umgangssprachliche Redewendung, mit der etwas umschrieben wird, das nur Vorteile hat, alle Bedürfnisse befriedigt und allen Ansprüchen genügt. Bei allem Fortschritt in der Gentechnik konnte ein solches Nutztier bis jetzt noch nicht gezüchtet werden. In der Finanzindustrie ist man damit schon einen Schritt weiter. Zumindest dann, wenn es nach der Mehrheit der Verbrauchschützer und Finanzjournalisten geht. Denn seit einigen Jahren werden sie nicht müde die ETFs als das Wundermittel für das private Depot anzupreisen.

    Gut 20 Jahre ist es nun her, als das Anlageinstrument über den Atlantik nach Europa kam. Exchange-Traded Funds, kurz ETFs, sind seitdem zu einer echten Erfolgsgeschichte geworden. Die ersten Jahre führte die neue Fondsgattung noch ein Schattendasein. Von privaten Anlegern kaum beachtet, lediglich professionelle Investoren griffen vereinzelt darauf zurück. Zur Jahrtausendwende betrug das ETF-Fondsvermögen in Europa gerade einmal 400 Millionen Euro. Bis Ende 2019 stieg das Volumen dann auf rund eine Billion Euro an. Weltweit sind mittlerweile sogar rund 6 Billionen US-Dollar in ETFs investiert.

    Auf den ersten Blick nur Vorteile

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Dow Jones Industrial Average Excess Return!
    Short
    42.344,95€
    Basispreis
    41,55
    Ask
    × 8,63
    Hebel
    Long
    33.549,70€
    Basispreis
    41,53
    Ask
    × 8,57
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Die vermeintlichen Vorteile liegen auch klar auf der Hand. Kein Ausgabeaufschlag, geringe Verwaltungsgebühren und jederzeit an der Börse handelbar. Für viele Berichterstatter avancierten die ETFs deshalb schnell zur eierlegenden Wollmilchsau der Geldanlage. Auf den ersten Blick nur Vorteile. Zusätzlich machten die bisherigen Platzhirsche in der privaten Geldanlage es der neuen Fondsgattung auch einfach. Immer noch verlangen viele Banken für die Vermittlung eines aktiven Investmentfonds einen Ausgabeaufschlag von bis zu fünf Prozent. Zusätzlich zu den mitunter recht hohen laufenden Gebühren. Die Performance dagegen sah häufig schlechter aus. Den meisten aktiven Fonds gelang es nicht nachhaltig den Markt zu schlagen.

    Index-Hugging

    So mancher Fondsmanager hatte es sich scheinbar gemütlich eingerichtet. Viele Manager betrieben „Index-Hugging“, klebten im Wesentlichen an ihrem Vergleichsindex und boten damit nicht viel mehr als ein ETF. Allerdings zu höheren Kosten. Falsche Anreizsysteme in der Fondsindustrie verstärken in den letzten Jahren diesen Effekt. Denn ein Fondsmanager der negativ von seinem Vergleichsindex abweicht riskiert seinen Job. Risiko in der Anlage wird nicht belohnt. Kopiert man jedoch den Index, so besteht nie die Gefahr einer unterdurchschnittlichen Wertentwicklung beziehungsweise einer größeren negativen Abweichung vom Index, mit dem man verglichen wird. Häufig liegt der Erfolg eines Fondsmanagers damit nicht im Gewinnen, sondern im Nicht-Verlieren.

    Wer keine Entscheidung trifft, der macht auch keine Fehler

    Ironischerweise verhalten sich damit viele aktive Fondsmanager fast so wie der Urvater des passiven Investierens und „Indexfonds-Erfinder“ Jack Bogle es immer predigte. Seine Investitionsstrategie lautete vereinfacht gesagt: „Wer keine Entscheidung trifft, der macht auch keine Fehler – und spart obendrein Kosten“. Stoisch dem breiten Markt zu folgen ist demnach langfristig erfolgreicher, als aktiv sein Portfolio zu optimieren. Denn der Pionier des passiven Investierens ging von einem langfristigen Anlagehorizont aus. Investments sollten dauerhaft angelegt werden, alles andere wäre pure Spekulation. „Hin und her macht Taschen leer“ lautet eine populäre Börsenweisheit.

    Seite 1 von 2


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Markus Richert
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Seit 2010 ist Markus Richert als Vermögensverwalter und Finanzplaner bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln beschäftigt. Bereits während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre in den USA und an der Universität Bielefeld, arbeitet er freiberuflich als Finanzmakler. Nach dem Abschluss als Diplom Kaufmann 1996 arbeitete er einige Jahre bei einem großen deutschen Finanzdienstleister. Von 2003 bis 2004 studierte er Finanzökonomie an der European Business School (EBS) und ist seit 2004 als certified financial planner (cfp) zertifiziert. Neben der Finanzplanung und der Kundenbetreuung in der Vermögensverwaltung verantwortet er seit 2011 als Autor eine wöchentliche Finanzkolumne. Weitere Informationen finden Sie unter www.portfolio-concept.de.
    Mehr anzeigen

    Weitere Artikel des Autors



    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige



    Verfasst von Markus Richert
    Fonds ETFs als eierlegende Wollmilchsau? Die eierlegende Wollmilchsau ist eine umgangssprachliche Redewendung, mit der etwas umschrieben wird, das nur Vorteile hat, alle Bedürfnisse befriedigt und allen Ansprüchen genügt. Bei allem Fortschritt in der Gentechnik konnte ein solches Nutztier bis jetzt noch nicht gezüchtet werden. In der Finanzindustrie ist man damit schon einen Schritt weiter. Zumindest dann, wenn es nach der Mehrheit der Verbrauchschützer und Finanzjournalisten geht. Denn seit einigen Jahren werden sie nicht müde die ETFs als das Wundermittel für das private Depot anzupreisen.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer