Tengelmann-Chef Christian Haub spricht über das Zerwürfnis mit seinem verschollenen Bruder Karl-Erivan
Essen (ots) - Im Streit um das Erbe seines verschollenen Bruders Karl-Erivan
spricht Tengelmann-Chef Christian Haub im WAZ-Interview (Dienstagausgabe)
erstmals öffentlich über das Zerwürfnis innerhalb der Milliardärs-Familie und
warnt vor einer Zerschlagung des Mülheimer Handelskonzerns.
Seitdem Karl-Erivan Haub am 7. April 2018 nicht mehr von einer Skitour auf dem
Matterhorn zurückgekehrt war, befindet sich das Unternehmen in einer Art
Schockstarre. Christian Haub, der Tengelmann inzwischen allein führt, erhebt nun
schwere Vorwürfe gegen seinen Bruder. "Wenn man schon sein eigenes Leben und das
vieler Bergretter aufs Spiel setzt, dann sollte man wenigstens entsprechende
Vorsorge dafür treffen", sagte er der WAZ.
spricht Tengelmann-Chef Christian Haub im WAZ-Interview (Dienstagausgabe)
erstmals öffentlich über das Zerwürfnis innerhalb der Milliardärs-Familie und
warnt vor einer Zerschlagung des Mülheimer Handelskonzerns.
Seitdem Karl-Erivan Haub am 7. April 2018 nicht mehr von einer Skitour auf dem
Matterhorn zurückgekehrt war, befindet sich das Unternehmen in einer Art
Schockstarre. Christian Haub, der Tengelmann inzwischen allein führt, erhebt nun
schwere Vorwürfe gegen seinen Bruder. "Wenn man schon sein eigenes Leben und das
vieler Bergretter aufs Spiel setzt, dann sollte man wenigstens entsprechende
Vorsorge dafür treffen", sagte er der WAZ.
Seit über zwei Jahren sucht die Familie einen Weg, wie Karl-Erivan Haubs Frau
Katrin und deren Kinder Viktoria und Erivan-Karl die Erbschaftssteuer von 450
Millionen Euro aufbringen können, um die Anteile des Vaters an der
Tengelmann-Gruppe zu übernehmen. Christian Haub ist der Meinung, dass das
Kapital in der Familie seines Bruders ausreichen müsse, weil kein Gesellschafter
in der Vergangenheit mehr Geld aus dem Unternehmen erhalten habe als
Karl-Erivan.
Christian Haub berichtet darüber, dass sein Bruder als "Lieblingssohn" der
Eltern schon immer "einen Macht- und Alleinvertretungs-Anspruch unter uns drei
Brüdern erhoben" habe. "Mein Vertrauen schwand, als herauskam, dass Karl-Erivan
über Jahre hinweg seinen Bruder Georg und andere, ihm nahestehende Personen für
viele Millionen Euro auf Kosten des Unternehmens ausspionieren ließ", sagt
Christian Haub der WAZ. Deshalb sei er auch sehr früh in die USA ausgewandert.
Nach dem Verschwinden von Karl-Erivan habe Mutter Helga verhindern wollen, dass
Christian Haub die alleinige Geschäftsführung im Unternehmen übernimmt.
Seiner Schwägerin Katrin und deren Kindern wirft der Tengelmann-Chef nun vor, um
eine möglichst hohe Abfindung zu pokern. Das sei ein "unwürdiges Schauspiel". In
der vergangenen Woche hatte Haub ihnen 1,1 Milliarden Euro für den Firmenanteil
seines Bruders angeboten. Das sei eine "unvorstellbare Summe". Ob Katrin Haub
und ihre Kinder das Angebot annehmen werden, ist ungewiss. Aus einer internen
Mail, die unserer Zeitung vorliegt, geht hervor, dass sie 1,6 Milliarden
fordern.
Am Mittwoch treffen die zerstrittenen Familienmitglieder bei einer
Gesellschafterversammlung aufeinander. Dabei dürfte es auch um den Antrag auf
Todeserklärung gehen, den Christian und Georg Haub für ihren verschollenen
Bruder beim Amtsgericht Köln eingereicht haben - gegen den Willen der Ehefrau.
"Es ist sehr befremdlich, dass sich jemand Drittes anmaßt, eine solche
Entscheidung für unsere Familie treffen zu wollen", erklärte die Familie Katrin
Haub daraufhin gegenüber unserer Redaktion. "Den Antrag, den eigenen
verschollenen Ehemann für tot erklären zu lassen, wird niemand leichten Herzens
stellen."
Christian Haub erwartet von seiner Schwägerin am Mittwoch
Kompromissbereitschaft. "Die Sache ist ausgereizt und der Rubikon bald
überschritten", erklärt er. Haub weist entschieden die Darstellung Katrins
zurück, er wolle die Tengelmann-Gruppe an die Börse bringen oder gar verkaufen.
"Diese Behauptung ist völlig aus der Luft gegriffen", sagt Haub.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/55903/4745413
OTS: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Katrin und deren Kinder Viktoria und Erivan-Karl die Erbschaftssteuer von 450
Millionen Euro aufbringen können, um die Anteile des Vaters an der
Tengelmann-Gruppe zu übernehmen. Christian Haub ist der Meinung, dass das
Kapital in der Familie seines Bruders ausreichen müsse, weil kein Gesellschafter
in der Vergangenheit mehr Geld aus dem Unternehmen erhalten habe als
Karl-Erivan.
Christian Haub berichtet darüber, dass sein Bruder als "Lieblingssohn" der
Eltern schon immer "einen Macht- und Alleinvertretungs-Anspruch unter uns drei
Brüdern erhoben" habe. "Mein Vertrauen schwand, als herauskam, dass Karl-Erivan
über Jahre hinweg seinen Bruder Georg und andere, ihm nahestehende Personen für
viele Millionen Euro auf Kosten des Unternehmens ausspionieren ließ", sagt
Christian Haub der WAZ. Deshalb sei er auch sehr früh in die USA ausgewandert.
Nach dem Verschwinden von Karl-Erivan habe Mutter Helga verhindern wollen, dass
Christian Haub die alleinige Geschäftsführung im Unternehmen übernimmt.
Seiner Schwägerin Katrin und deren Kindern wirft der Tengelmann-Chef nun vor, um
eine möglichst hohe Abfindung zu pokern. Das sei ein "unwürdiges Schauspiel". In
der vergangenen Woche hatte Haub ihnen 1,1 Milliarden Euro für den Firmenanteil
seines Bruders angeboten. Das sei eine "unvorstellbare Summe". Ob Katrin Haub
und ihre Kinder das Angebot annehmen werden, ist ungewiss. Aus einer internen
Mail, die unserer Zeitung vorliegt, geht hervor, dass sie 1,6 Milliarden
fordern.
Am Mittwoch treffen die zerstrittenen Familienmitglieder bei einer
Gesellschafterversammlung aufeinander. Dabei dürfte es auch um den Antrag auf
Todeserklärung gehen, den Christian und Georg Haub für ihren verschollenen
Bruder beim Amtsgericht Köln eingereicht haben - gegen den Willen der Ehefrau.
"Es ist sehr befremdlich, dass sich jemand Drittes anmaßt, eine solche
Entscheidung für unsere Familie treffen zu wollen", erklärte die Familie Katrin
Haub daraufhin gegenüber unserer Redaktion. "Den Antrag, den eigenen
verschollenen Ehemann für tot erklären zu lassen, wird niemand leichten Herzens
stellen."
Christian Haub erwartet von seiner Schwägerin am Mittwoch
Kompromissbereitschaft. "Die Sache ist ausgereizt und der Rubikon bald
überschritten", erklärt er. Haub weist entschieden die Darstellung Katrins
zurück, er wolle die Tengelmann-Gruppe an die Börse bringen oder gar verkaufen.
"Diese Behauptung ist völlig aus der Luft gegriffen", sagt Haub.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/55903/4745413
OTS: Westdeutsche Allgemeine Zeitung