Börsen Ausblick
Industrieaktien profitieren und Trump & Biden - aus unterschiedlichen Gründen
Im Ausblick in Kapitel 04 habe ich die jeweiligen Bereiche genannt, die von einem Wahlsieg Bidens bzw. Trumps profitieren würden. Komisch, teilweise sind es die gleichen Aktien, aber aus unterschiedlichen Gründen.
Lesen Sie auch
Sollte Biden gewinnen, dürfen wir uns auf eine Rallye in allen Aktien freuen, die mit erneuerbaren Energien zu tun haben. Fossile Brennstoffe und deren Industrien werden es schwer haben.
Als Solaraktie ist First Solar mein Favorit: Das US-Unternehmen hat deutsche Technologie zur Marktreife gebracht und verfügt über die beste Bilanz der Branche (1 Mrd. USD Cash).
Das Konjunkturprogramm, das unter Joe Biden auf den Weg gebracht würde, dürfte Industrieaktien nutzen. Caterpillar ist hier mein Favorit.
Sollte Trump gewinnen, dürften die Ölkonzerne steigende Aktienkurse verzeichnen. In diesem Bereich habe ich keinen "Favoriten", da ich dieser Branche keine rosige Zukunft mehr gebe. Trump würde
eine Abkehr lediglich um vier Jahre verzögern, das reicht nicht für ein Investment.
Trump dürfte auch ohne dickes Konjunkturpaket für steigende Kurse bei Industrieaktien sorgen, denn unter einem Präsidenten Trump ist ein Lockdown in den USA weniger wahrscheinlich als unter Biden.
Und solange es keinen Lockdown gibt, wird die Industrie - mit lokalen Ausnahmen - weiter produzieren können.
Ich gehe also grundsätzlich von steigenden Kursen nach der Präsidentschaftswahl aus. Wir werden entsprechend auch die kommenden Tage nutzen, uns weiter long zu positionieren.
In ganz Europa ist das Infektionsgeschehen inzwischen aus dem Ruder gelaufen, hier in Deutschland ist es nur noch eine Frage der Zeit. Unklar ist jedoch, wie sich das Infektionsgeschehen auf die
Sterbefälle niederschlagen wird. Bislang ist ein solches Szenario noch nicht in Sicht.
Entsprechend könnte auch die Wirtschaft in Europa, trotz hoher Infektionsraten, besser durch die zweite Coronawelle segeln als durch die erste Welle. Könnte. Ich weiß es nicht. Entsprechend ist
Vorsicht ratsam.
Niemand kann ausschließen, dass die Situation doch noch aus den Fugen gerät. Und dann wären wir flugs wieder im Crashmodus.
Somit bleibe ich bei meiner Vorgehensweise: Ich werde weiterhin günstige Kurse in meinen Aktienlieblingen für Käufe nutzen. Allerdings werde ich im Zweifel auch kurzfristig Aktien verkaufen, wenn
sich beispielsweise ein Lockdown am Horizont abzeichnet.
Somit kann ich mir hier die Finger wund schreiben, ohne Ihnen etwas Verbindliches mitzuteilen: Wir müssen günstige Kurse zum Kaufen nutzen aber gleichzeitig aufmerksam verfolgen, ob wir Teile des
Portfolios in Sicherheit bringen müssen. Ich würde bei einer ausufernden zweiten Coronawelle die Aktien von BASF, Dt. Post, Airbus und Münchener Rück verkaufen. Aber warten wir´s ab.
Hier meine Wunschliste: https://heibel-ticker.de/heibel_tickers/1802#ch04